091: Urteilsfehler von Bewerberinnen und Bewerbern '15 Minuten Wirtschaftspsych.' Prof. Uwe Kanning

00:14:31
https://www.youtube.com/watch?v=4gxvh0ZK6GE

Zusammenfassung

TLDRDie Präsentation befasst sich mit dem Thema Urteilsfehler, die sowohl von Arbeitgebern als auch von Bewerbern im Auswahlprozess gemacht werden. Häufige Urteilsfehler sind der Halo-Effekt, bei dem eine positive Eigenschaft andere überstrahlt, der Attraktivitätseffekt, bei dem Aussehen die Wahrnehmung verzerrt, und der Ähnlichkeitseffekt, bei dem ähnliche Hintergründe eine positive Bewertung beeinflussen. Zwei Studien zeigen, dass die Attraktivität und Erfahrung der Interviewer die Wahrnehmung von Professionalität, Sozialkompetenz und Arbeitgeberattraktivität beeinflussen. Dies führt zu erhöhter Wahrscheinlichkeit, dass Bewerber einen Job bei attraktiven und erfahrenen Interviewern akzeptieren. Abschließend wird empfohlen, weniger impulsiv zu entscheiden und eine kritische Betrachtung des potenziellen Arbeitgebers vorzunehmen, um bessere Entscheidungen zu treffen.

Mitbringsel

  • 🤔 Arbeitgeber und Bewerber unterliegen Urteilsfehlern.
  • 🌟 Attraktive Interviewer werden positiver bewertet.
  • 🔍 Seniorität beeinflusst Wahrnehmung der Professionalität.
  • 🧠 Kritisches Nachdenken über Urteile empfohlen.
  • 📊 Studien zeigen signifikante Effekte auf Bewerberbewertungen.
  • 👔 Kleidung des Interviewers hat Einfluss auf die Wahrnehmung.
  • 🏆 Gute Entscheidungen erfordern Zeit und Reflexion.
  • 👩‍🎓 Stereotypen und Vorurteile spielen eine Rolle bei Entscheidungen.
  • ⚠️ Bewerber sollten sich ihrer eigenen Bias bewusst sein.

Zeitleiste

  • 00:00:00 - 00:05:00

    Der Vortrag behandelt die Urteilsfehler, die sowohl bei Arbeitgebern als auch bei Bewerbern im Auswahlprozess auftreten. Arbeitgeber müssen die Kompetenzen der Bewerber bewerten und Entscheidungen darüber treffen, ob diese einzustellen sind. Zugleich müssen Bewerber den Arbeitgeber und die Aufgaben, die sie erwarten können, bewerten, um zu entscheiden, ob sie ein Stellenangebot annehmen. Es gibt verschiedene bewährte Urteilsfehler wie den Halo-Effekt, bei dem eine einzelne positive Eigenschaft einer Person die gesamte Wahrnehmung beeinflusst, oder den Ähnlichkeitseffekt, wo Bewerber, die dem Entscheider ähnlich sind, positiver bewertet werden. Auch Vorurteile spielen eine Rolle, insbesondere gegenüber Menschen bestimmter Gruppen. Neben diesen Aspekten wird auch die Bewerberperspektive untersucht, insbesondere wie Bewerber ihre Interviewer wahrnehmen und bewerten.

  • 00:05:00 - 00:14:31

    In der ersten Studie wurde erforscht, wie das Aussehen des Interviewers die Wahrnehmung der Professionalität, Sozialkompetenz und Arbeitgeberattraktivität beeinflusst. Attraktive Interviewer werden besser bewertet als weniger attraktive, was die Urteilsfehler bei Bewerbern zeigt. In einer weiteren Studie wurde der Einfluss der Seniorität des Interviewers betrachtet. Auch hier wurden jüngere Interviewer im Vergleich zu älteren, erfahrenen Interviewern weniger positiv beurteilt. Zudem wurden die Effekte von Kleidung und Gepflegtheit auf die Wahrnehmungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass beständiges Auftreten, sowohl bei Professionalität als auch bei sozialen Kompetenzen, durch geeignete Kleidung und Gepflegtheit verstärkt wird, was die Bedeutung der ersten Eindrücke im Rahmen von Bewerbungsgesprächen unterstreicht.

Mind Map

Video-Fragen und Antworten

  • Was sind Urteilsfehler im Bewerbungsprozess?

    Urteilsfehler sind falsche Einschätzungen von Bewerbern und Arbeitgebern während des Auswahlprozesses, die zu verzerrten Beurteilungen führen.

  • Wie beeinflusst die Attraktivität des Interviewers die Bewerberbewertungen?

    Attraktive Interviewer werden als professioneller, sozial kompetenter und der Arbeitgeber als attraktiver wahrgenommen.

  • Was ist der Halo-Effekt?

    Der Halo-Effekt beschreibt, dass eine positive Eigenschaft einer Person die Wahrnehmung anderer Eigenschaften überstrahlt.

  • Welchen Einfluss hat die Seniorität der Interviewer auf die Bewerber?

    Erfahrene Interviewer werden als professioneller und kompetenter wahrgenommen als jüngere, unerfahrene Interviewer.

  • Wie können Bewerber ihre Entscheidungsfindung verbessern?

    Bewerber sollten kritisch über ihre Urteilsbildung nachdenken und sich Zeit nehmen, um Vor- und Nachteile eines Arbeitgebers abzuwägen.

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    ja herzlich Willkommen zu 15 Minuten
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    Wirtschaftspsychologie heute wollen wir
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    uns mit einem eher ungewöhnlichen Thema
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    beschäftigen und zwar mit urteilsfehlern
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    von Bewerberinnen und Bewerbern worum
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    geht es im personalauswahlprzess Stehen
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    sich zwei Parteien üblicherweise
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    gegenüber auf der einen Seite
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    Vertreterinnen und Vertreter des
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    Arbeitgebers und auf der anderen Seite
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    Bewerberinnen und Bewerber die Aufgabe
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    des Arbeitgebers ist es im
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    Auswahlprozess eine Bewertung der
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    einzelnen Bewerberinnen und Bewerber
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    vorzunehmen das heißt ich muss schauen
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    ob die Kompetenzen dieser Menschen
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    hinreichend ausgeprägt sind um die
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    beruflichen Aufgaben die möglicherweise
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    vor ihnen liegen gut bewältigen zu
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    können und ich muss natürlich eine
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    Auswahlentscheidung fählen ich muss bei
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    jedem einzelnen schauen reicht's denn
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    insgesamt kann ich mir diese Person
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    vorstellen sollten wir sie einstellen
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    und ich muss wenn mehrere gut geeignete
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    Personen im Bewerberpool sind natürlich
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    dann auch mich entscheiden in welcher
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    Rangreihenfolge ich den Bewerberinnen
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    und Bewerbern ein Stellenangebot
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    unterbreiten möchte aber auch auf Seiten
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    der Bewerberin und Bewerber gibt es
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    einen Prozess der Bewertung und der
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    Auswahl ich muss als Bewerber mir
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    Gedanken darüber machen pas dieser
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    Arbeitgeber zu mir sind das interessante
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    Aufgaben erwarten die von mir Dinge die
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    ich auch gerne und gut erfüllen kann das
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    heißt ich nehme eine Bewertung des
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    Arbeitgebers vor und ich nehme am Ende
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    auch eine Auswahl vor denn ich muss ja
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    beispielsweise entscheiden ob ich ein
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    Stellen anbot annehme oder ob ich es
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    nicht annehme wir haben uns schon häufig
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    mit der ersten Perspektive beschäftigt
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    nämlich der Bewertung und der Auswahl
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    durch den Arbeitgeber und wir haben
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    gesehen wenn man hier keine
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    professionellen standardisierten
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    Methoden zum Einsatz bringt dann ist
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    dieser Prozess in ganz stark Maße durch
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    urteilsfehler geprägt beispielsweise
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    durch den Halo Effekt der haloeekt
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    besagt dass eine einzelne Eigenschaft
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    ein einzelnes Merkmal eines Bewerbers
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    die gesamte Person überstrahlt und ich
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    dann gar nicht mehr differenziert diese
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    Person wahrnehme das wä beispielsweise
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    bei einer Behinderung der Fall wir
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    wissen aus der Forschung dass wenn
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    Menschen behindert sind dass sie in ganz
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    vielen eigen schaften negativer bewertet
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    werden als gleichqualifizierte Personen
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    die nicht behindert sind wir haben uns
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    mit dem attraktivitätseffekt schon
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    beschäftigt der besagt dass Menschen die
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    gut aussehen von uns positiv verzerrt
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    wahrgenommen werden das heißt eine
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    Bewerberin oder ein Bewerber die
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    besonders gut aussehen werden in vielen
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    Kompetenzbereichen positiver erlebt und
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    auch mit größerer Wahrscheinlichkeit
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    eingestellt als eine Person die genauso
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    qualifiziert ist aber nicht so hübsch
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    aussieht und wir haben uns mit dem
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    ähnlichkeitseffekt auch schon
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    beschäftigt der darin besteht dass eine
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    Person die mir selbst ähnlich ist von
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    mir positiver bewertet wird also wenn
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    ein Bewerber beispielsweise die gleichen
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    Hobbys hat denselben gesellschaftlichen
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    Hintergrund hat dasselbe Studium
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    absolviert hat wie die Person die ihn
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    auswählt dann hat sie einen Vorteil sie
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    wird positiver bewertet als eine Person
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    bei der das nicht der Fall ist und wir
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    haben uns auch schon mit Stereotypen
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    beschäftigt Stereotype bestehen ja darin
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    dass ich glaube dass alle Menschen die
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    zu einer bestimmten Gruppe gehören also
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    junge Menschen alte Menschen Frauen
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    Männer Menschen mit einem bestimmten
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    Migrationshintergrund dass die bestimmte
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    Eigenschaften haben und gerade deshalb
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    geeignet oder ungeeignet sein sollen
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    womit wir uns noch nicht beschäftigt
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    haben sind entsprechende urteilsfehler
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    auf Seiten der Bewerberinnen und
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    Bewerber liegt ja nah anzunehmen dass
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    auch diese Personen eine
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    Fehleinschätzung des Arbeitgebers
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    vornehmen einfach weil sie Menschen sind
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    ich habe Ihnen zwei Studien mitgebracht
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    die das untersuchen in der ersten Studie
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    haben wir uns vor einigen Jahren mit der
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    Attraktivität von Interviewerinnen und
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    interviewerern beschäftigt hier geht es
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    also um das Aussehen es geht um die
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    Frage wie gut sieht jemand aus der
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    dieses Interview führt wir arbeiten in
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    dieser Studie mit ungefähr 250 Personen
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    die sich aus der bewerberperspektive ein
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    Video an schauen in diesem Video wird
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    ein Einstellungsinterview dargestellt
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    und ich sehe jetzt die Person die das
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    Interview führt diese Person ist
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    entweder ein Mann oder eine Frau und
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    diese Person ist entweder attraktiv oder
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    sie ist weniger attraktiv meine Aufgabe
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    ist es jetzt diese Person bzw den
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    Arbeitgeber zu bewerten auf einer Reihe
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    von unterschiedlichen Variablen die Sie
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    hier sehen ich soll beispielsweise die
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    Professionalität des Interviewers
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    einschätzen nicht soll also sagen ist
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    diese Person qualifiziert ein solches
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    Interview mit mir durchzuführen ich soll
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    die Sozialkompetenz des Interviewers
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    oder der Interviewerin einschätzen hier
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    geht's also um die Frage glaube ich das
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    ist eine Person die gut mit anderen
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    Menschen umgehen kann und ich soll
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    insgesamt die Attraktivität dieses
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    Arbeitgebers einschätzen das ist ja ein
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    wichtiger Punkt für die Frage nämlich am
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    Ende auch ein Stellenangebot an oder
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    nicht hier sehen wir die Ergebnisse
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    dieser ersten Studie wir haben unten
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    abgebildet diese drei Variablen die
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    wahrgenommene Professionalität die
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    Sozialkompetenz des Interviewers und
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    dann diese allgemeine Einschätzung der
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    Arbeitgeberattraktivität das ganze wird
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    gemessen auf einer Skala von 1 bis 5
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    eins ist eine niedrige und fün eine sehr
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    hohe Ausprägung verglichen werden jetzt
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    immer diese beiden Bedingungen entweder
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    ist die Person attraktiv sieht also gut
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    aus oder die Person ist eher unattraktiv
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    die sieht durchschnittlich aus und wir
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    sehen hier bei der Professionalität die
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    Attraktivität des Interviewers oder der
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    Interviewerin hat offensichtlich einen
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    Effekt wenn die Person gut aussieht dann
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    erlebe ich sie als professioneller ich
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    glaube dass die Person gut qualifiziert
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    ist ein solches Interview zu führen
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    obwohl sie ja genau dasselbe sagt wie äh
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    in der untersuchungsbedingung die eine
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    Person darstellt die weniger gut
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    aussieht bei der Sozialkompetenz finden
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    wir denselben Effekt wenn die Person gut
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    aussieht dann glaube ich dass sie besser
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    mit anderen Menschen umgehen kann als
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    wenn sie nicht so hübsch ist und zu
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    guter Letzt finden wir das auch bei der
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    Arbeitgeberattraktivität der Arbeitgeber
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    insgesamt erscheint mir attraktiver wenn
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    die Person die das Interview mit mir
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    geführt hat gut aussieht alle Effekte
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    sind statistisch
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    signifikant ein zweites Experiment
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    durchgeführt das einen anderen Aspekt
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    noch einmal untersucht hier geht's um
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    die Seniorität der interviewerinen und
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    Interviewer
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    was haben wir gemacht wir befragen knapp
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    120 Personen auch die sehen wieder ein
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    Einstellungsinterview im Video aus der
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    Perspektive des Bewerbers oder der
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    Bewerberin und sie haben jetzt
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    verschiedene Bedingungen denen sie
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    ausgesetzt sind die einen sehen einen
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    Mann die anderen sehen eine Frau die
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    einen sehen eine Person die eher
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    unerfahren ist und die anderen sehen
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    eine Person die erer erfahren ist diese
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    zweite Variable ist das
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    Senioritätsprinzip dass wir wir hier
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    manipulieren das heißt die Person der
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    das Interview führt ist eher jünger so
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    Ende 20 oder sie ist eher etwas älter
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    Anfang 40 und damit einhergehend hat die
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    Person eben mehr oder weniger
  • 00:07:42
    Berufserfahrung die junge Person hat
  • 00:07:44
    wenig Berufserfahrung die ältere Person
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    hat viel Berufserfahrung und im Zentrum
  • 00:07:50
    unserer Studie steht jetzt diese Frage
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    in wie weit wirkt sich die Seniorität
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    also die Erfahrung und das Alter positiv
  • 00:07:58
    oder negtiv tief auf die Wahrnehmung der
  • 00:08:01
    Interviewer und auf die Wahrnehmung des
  • 00:08:02
    Arbeitgebers aus es müssen wieder
  • 00:08:05
    mehrere Bewertungen vorgenommen werden
  • 00:08:07
    nachdem man dieses Video geseht und zwar
  • 00:08:10
    auf den folgenden Variablen zunächst
  • 00:08:12
    einmal wieder wird die Professionalität
  • 00:08:14
    und die sozialkompetent des Interviewers
  • 00:08:16
    eingeschätzt wir haben diesmal noch eine
  • 00:08:18
    weitere variable hinzugenommen wir
  • 00:08:20
    lassen die sträe des Interviewers
  • 00:08:23
    einschätzen weil wir vermuten dass
  • 00:08:24
    vielleicht ältere Interviewer strenger
  • 00:08:26
    rüberkommen als Personen die jünger sind
  • 00:08:30
    natürlich lassen wir wieder die
  • 00:08:32
    Arbeitgeberattraktivität einschätzen und
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    nachdem das alles geschehen ist müssen
  • 00:08:36
    noch weitere Bewertungen vorgenommen
  • 00:08:38
    werden wir bitten unsere Probanden dass
  • 00:08:40
    sie die Kleidung der Person die
  • 00:08:42
    dargestellt wurde einschätzen und zwar
  • 00:08:44
    dahingehend inwiew weit man die Kleidung
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    als adäquat erachtet für eine solche
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    Interviewsituation wir bitten Sie die
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    Gepflegtheit des Interviewers oder der
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    Interviewerin einzuschätzen auch hier
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    geht's um die Frage inwiew weit hat die
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    Person sich so zurecht gemacht jetzt
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    jenseits der Kleidung dass es für ein
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    Interview angemessen oder weniger
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    angemessen ist und ganz zum Schluss wird
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    auch noch die physische Attraktivität
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    eingeschätzt ich muss jetzt als Proband
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    also sagen inwiew weit ich die Person
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    die ich gesehen habe als mehr oder
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    weniger gut aussehend erlebe hier
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    zunächst der erste Teil der Ergebnisse
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    wir haben unten abgebildet die
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    Professionalität die Sozialkompetenz und
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    die Strenge und dann wieder die
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    arbeitgeb über Attraktivität verglichen
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    werden jetzt die Personen die unerfahren
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    sind also eine junge Interviewerin oder
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    ein junger Interviewer im Vergleich zu
  • 00:09:39
    einem älteren Interviewer oder einer
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    älteren Interviewerin wir sehen bei der
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    Professionalität einen signifikanten
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    Effekt vergleichbar zu dem was wir auch
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    in der ersten Studie gesehen haben
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    Personen die älter sind die mehr
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    Erfahrung haben werden von den
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    Bewerberinnen und Bewerbern positiver in
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    ihrer Professionalität wahrgenommen das
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    heißt man glaubt dass diese ältere
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    Person einfach professioneller dieses
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    Interview führt im Vergleich zu einer
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    jüngeren Person die exakt die gleichen
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    Fragen stellt und sich genauso
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    verhält bei der Sozialkompetenz finden
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    wir auch diesen Effekt die erfahrene
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    Person wird positiver bewertet kann also
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    in der Wahrnehmung unserer Bewerberinnen
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    und Bewerber besser umgehen mit anderen
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    Menschen als die Person die unerfahren
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    ist bei der strenge finden wir keinen
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    Effekt da macht also die Erfahrung
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    keinen unter Unterschied und bei der
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    Arbeitgeberattraktivität finden wir zwar
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    einen kleinen Effekt der wird aber nicht
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    statistisch signifikant das ist also nur
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    eine kleine Tendenz wir können hier bei
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    zwei von vier Variablen sagen wir haben
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    ein senioritätseffekt nachgewiesen die
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    älteren Personen werden positiver
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    bewertet als die jüngeren Personen und
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    das ganze geht natürlich mit Erfahrung
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    einher also die erfahrenen werden
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    positiver bewertet als die unerfahren
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    jetzt haben wir aber ja noch weitere
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    Variablen erhoben wir haben bei
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    spielsweise einschätzen lassen inwieweit
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    die Kleidung der Person die ich da in
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    diesem Video sehe professionell ist also
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    angemessen ist einer
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    Interviewsituation und wir überprüfen
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    jetzt inwiew weit diese Wahrnehmung der
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    Kleidung Einfluss nimmt auf unsere
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    Variablen also auf die Professionalität
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    sozialkompetenzstrenge und die
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    Arbeitgeberattraktivität wir finden bei
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    drei von vier Variablen signifikante
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    Effekte auch in einer durchaus
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    nennenswerten Größenordnung und zwar
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    immer dahingehend dass wenn ich sage
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    diese Kleidung ist der Situation
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    angemessen die Person kleidet sich also
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    nicht so wie sie sich vielleicht zum
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    Sport kleiden würde dann hat das
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    positive Effekte ich erleb die Person
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    professioneller ich unterstelle ihrer
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    ein höhere Sozialkompetenz und ganz
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    wichtig für den Arbeitgeber ich habe den
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    Eindruck dass auch der Arbeitgeber
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    insgesamt ein besserer Arbeitgeber ist
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    obwohl ich ja nur eine Person aus diesem
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    Unternehmen gesehen habe wie sieht's aus
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    wenn wir jetzt uns die wahrgenommene
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    Gepflegtheit des Interviewers oder der
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    Interviewerin anschauen auch hier finden
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    wir auf denselben Variablen signifikante
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    Effekte wenn ich den Eindruck habe dass
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    die Person gepflegt erscheint dann
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    erscheint sie mirr professioneller ich
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    unterstelle ihr eine höhere
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    Sozialkompetenz und auch hier ist es
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    wieder so dass der Arbeitgeber insgesamt
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    für mich attraktiver wird obwohl ich ja
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    nur eine einzige Person aus diesem
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    Unternehmen kennengelernt habe ja und
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    zum Schluss schauen wir uns auch noch
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    den attraktivitätseffekt an wir hatten
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    ja danach gefragt in wie weit erleben
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    Sie diese Person als mehr oder weniger
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    gut aussehend und hier finden wir zwei
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    signifikante Effekte je positiver die
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    Person bewertet wird in ihrer
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    Attraktivität desto sozial kompetent
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    erscheint sie und desto positiver erlebe
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    ich auch den
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    Arbeitgeber ja welches Fazit können wir
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    ziehen wir haben belegt dass
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    Bewerberinnen und Bewerber auch
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    klassischen Urteils Fehlern unterliegen
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    wenn sie andere Menschen beurteilen das
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    ist aus der Sicht der Psychologie jetzt
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    gar nicht überraschend das sind halt
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    Menschen die andere Menschen aus dem
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    Bauch heraus beurteilen und dabei
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    unterlaufen halt solche Fehler jetzt
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    könnte man sagen na ja gut wenn die
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    Bewerber diese Fehler machen dann ist es
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    ja auch nicht so schlimm wenn die
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    Arbeitgeber solche Fehler machen ich
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    denke da gibt's schon einen wichtigen
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    Unterschied und der besteht darin dass
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    die Bewerber nicht dafür bezahlt werden
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    gerade in der Situation rationale
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    Entscheidung zu fällen wohl aber die die
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    Vertreter des Arbeitgebers die werden in
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    einem Interview in einem Assessment
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    Center dafür bezahlt dass sie möglichst
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    gute möglichst unverfälschte fairere
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    Urteile fällen und da wissen wir ja auch
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    aus der Forschung was man machen muss um
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    solche urteilsfehler zu reduzieren
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    Bewerberinnen und Bewerber haben nicht
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    ein solches
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    methodeninstrumentarium um solche
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    urteilsfehler zu verhindern aber
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    Bewerberinnen und Bewerber könnten
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    kritisch Nachdenken über ihre
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    Urteilsbildung das würde ich auch
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    empfehlen dass man nicht aus dem Impuls
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    heraus dann unterschreibt oder nicht
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    unterschreibt sondern dass man sich auch
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    noch mal Zeit nimmt und sich dann alles
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    in alle im Ruhe in Ruhe überlegt was
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    sind jetzt Vorteile oder Nachteile
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    dieses Arbeitgebers ist der wirklich für
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    mich attraktiv damit ich hier keine
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    fehlerentscheidung Fälle das war's wie
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    immer ein klein wenig Literatur und
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    vielleicht bis zum nächsten mal Danke
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    schön
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    [Musik]
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  • Urteilsfehler
  • Bewerbungsprozess
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  • Ähnlichkeitseffekt
  • Seniorität
  • Professionelle Wahrnehmung
  • Soziale Kompetenz
  • Arbeitgeberattraktivität
  • Entscheidungsfindung