00:00:04
moin Thomas
00:00:07
[Musik]
00:00:15
und dann kaufte die schöne neue Schuhe
00:00:18
hier mit Klettverschluss
00:00:22
[Musik]
00:00:31
gewusst wie
00:00:33
[Musik]
00:00:37
unsere Erde hat viele verschiedene
00:00:40
Gesichter und so extrem die Bedingungen
00:00:43
auf sein mögen das Leben hat immer einen
00:00:46
Weg gefunden sich neuen
00:00:47
Herausforderungen zu stellen und sich
00:00:49
anzupassen
00:00:51
in Jahr Milliarden Evolution
00:00:54
entwickelten sich so geniale
00:00:56
Überlebenstricks ein wahrer Schatz an
00:00:59
immer neuen Ideen Bauplänen und
00:01:01
Strategien
00:01:03
[Musik]
00:01:08
und der Mensch seit Jahrtausenden
00:01:11
versucht er über seine natürlichen
00:01:13
Grenzen hinauszuwachsen mit Hilfe von
00:01:16
Technik sollen alle großen Probleme der
00:01:19
Menschheit gelöst werden
00:01:23
dabei scheint er sich aber immer weiter
00:01:25
von der Natur zu entfernen
00:01:31
[Musik]
00:01:33
lassen sich so wirklich die
00:01:35
Herausforderungen unserer Zeit
00:01:37
überwinden oder sollten wir nicht besser
00:01:40
zurück zur Natur dem viel erfahreneren
00:01:44
Baumeister
00:01:46
[Musik]
00:01:51
der große Philosoph Aristoteles
00:01:54
bezeichnet die Natur als das was sich
00:01:57
von selbst macht und wir Menschen sind
00:02:00
ja auch das Ergebnis eines seit Jahren
00:02:03
ablaufenden Auswahl und
00:02:06
angebotsprozesses den wir mit dem
00:02:08
einfachen Wort Evolution bezeichnen aber
00:02:12
uns unterscheidet etwas von anderen
00:02:13
Lebewesen nämlich vor allem die
00:02:15
Fähigkeit aktiv kreativ handeln zu
00:02:19
können und damit die Welt aktiv zu
00:02:22
verändern nicht unsere körperliche
00:02:24
Überlegenheit hat uns erfolgreich
00:02:26
gemacht sondern unsere geistigen
00:02:28
Fähigkeiten unsere Anpassungsfähigkeiten
00:02:31
unsere Problemlösungsverfahren für die
00:02:34
großen Herausforderungen haben uns zu
00:02:37
erfolgreichsten aktuell erfolgreichsten
00:02:40
Spezies auf dem Planeten gemacht wir
00:02:43
haben in wenigen tausend Jahren eines
00:02:44
Fähre von Techniken Dingen und Prozessen
00:02:47
entwickelt die die nur von alleine nie
00:02:50
geschafft hätte sind also nicht doch wir
00:02:52
der kreativere und bessere Baumeister
00:02:55
[Musik]
00:03:00
wir sind bereits umgeben von Technik die
00:03:03
von der Natur inspiriert wurde
00:03:05
[Musik]
00:03:07
sie hat schon die frühen Genies der
00:03:09
Ingenieurskunst beflügelt
00:03:13
[Musik]
00:03:19
schaut man genau hin ob bei der
00:03:22
Forschung der Meere oder eben bei der
00:03:24
Eroberung der Lüfte die Blaupausen dazu
00:03:28
lieferte die Natur
00:03:31
die Lichtbrechung von Wassertropfen
00:03:34
beispielsweise
00:03:35
inspirierte zum Bau von Linsen und
00:03:37
Mikroskopen
00:03:39
[Musik]
00:03:40
die Evolution perfektioniert die
00:03:43
Anpassung an die Umwelt der Mensch
00:03:45
hingegen passt die Welt seinen
00:03:48
Bedürfnissen an das Muskeln Gegensatz
00:03:51
sein aber in der Vergangenheit war
00:03:53
dieses Prinzip doch sehr einseitig von
00:03:56
unseren Veränderungen haben wir
00:03:58
profitiert aber gleichzeitig die Natur
00:04:01
an die Grenzen ihrer
00:04:03
Widerstandsfähigkeit gebracht
00:04:11
forschende wollen nun diesen
00:04:13
Teufelskreis durchbrechen der Blick in
00:04:16
die Natur soll Lösungen finden die
00:04:18
beiden nutzen Mensch und Natur nur wie
00:04:23
kann das gelingen
00:04:27
wir nutzen die Natur indem wir uns aus
00:04:30
ihrem Versuchslabor bedienen genauer wir
00:04:33
nutzen die Natur aus
00:04:35
dadurch verändern wir Sie und stören
00:04:39
damit längst erprobte und bewährte
00:04:42
natürliche Abläufe in der Tat könnte uns
00:04:45
ein neuer Blick auf von der Natur
00:04:47
erfolgreich getestete Mechanismen eine
00:04:49
ganz neue Perspektive auf die Natur als
00:04:52
Vorbild für effiziente effektive und
00:04:56
nachhaltige Formen und Verfahren werfen
00:04:58
lassen
00:05:00
zum Beispiel beim Fliegen es ist völlig
00:05:02
unnatürlich dass wir fliegen und unsere
00:05:05
Flugzeuge sind auch groß schwer und sie
00:05:08
fliegen hoch über 10.000 Meter und dafür
00:05:11
brauchen wir fossile Ressourcen als
00:05:13
Treibstoff Kerosin und schädigen damit
00:05:16
die Atmosphäre wie wäre es wenn es uns
00:05:20
mit Hilfe der Natur gelänge unsere
00:05:22
Fluggeräte effizienter und effektiver zu
00:05:24
machen und damit weniger Kerosin zu
00:05:27
verbauen naja toll wäre das natürlich
00:05:28
aber wer kann uns da in der Natur helfen
00:05:31
der Wahl ja der Wahl
00:05:36
das Gefühl der Freiheit über den Wolken
00:05:39
hat einen bitteren Beigeschmack
00:05:42
das schlechte Gewissen
00:05:46
fliegen ist die klimaschädlichste Form
00:05:48
zu reisen jeder Passagier bläst bei
00:05:52
einer Flugreise rund fünfmal mehr
00:05:54
Kohlendioxid in die Atmosphäre als bei
00:05:57
gleicher Streckenlänge mit Bus oder Bahn
00:06:02
das muss sich ändern
00:06:05
seit mehr als 100 Jahren hat sich an der
00:06:08
Grundkonstruktion eines flugzeugflügels
00:06:10
nur wenig verändert er ist einen
00:06:13
Vogelflügel nachempfunden aber im
00:06:15
Gegensatz zum Vogel ist das Flugzeug ein
00:06:18
Energiefresser
00:06:20
dank weiterer Anpassungen wie
00:06:22
beispielsweise einem leichten Knochenbau
00:06:24
ist das Fliegen für Vögel äußerst
00:06:27
effizient beim Flugzeug hingegen bleibt
00:06:29
da noch viel Luft nach oben
00:06:32
forderstes Ziel der Treibstoffverbrauch
00:06:35
muss reduziert werden Flugzeuge müssen
00:06:38
effizienter fliegen
00:06:44
Professor Frank Fisch ist Meeresbiologe
00:06:47
ihn interessiert warum sich Buckelwale
00:06:50
so leicht und elegant um ihre eigene
00:06:52
Achse drehen können obwohl sie doch so
00:06:55
groß und schwer sind wie ein kleines
00:06:57
Flugzeug
00:07:00
in seinem Fokus stehen die
00:07:01
wellenförmigen Auswüchse an ihren Seiten
00:07:04
flossen die sogenannten du Berkel
00:07:11
im Computer und auch als eins zu eins
00:07:14
Modell baut er den fast zwei Meter
00:07:17
langen Flipper eines Buckelwals nach
00:07:22
Fisch macht erste Untersuchungen im
00:07:25
Labor
00:07:26
strömungstests zeigen im Wasser nehmen
00:07:28
die Tuberkel Einfluss auf die
00:07:30
Strömungsdynamik
00:07:32
fischidee wenn etwas die Wendigkeit im
00:07:35
Wasser verbessert könnte es nicht dann
00:07:38
auch in der Luft die Effizienz des
00:07:40
Fliegens steigern
00:07:48
ist luftfahrtingenieur und spezialisiert
00:07:52
darauf Luftströmungen an Objekten im
00:07:54
Computer zu simulieren
00:07:56
[Musik]
00:07:59
er überträgt die buckelwal-tubertel auf
00:08:02
einen Flugzeugflügel der Effekt streicht
00:08:06
die Luft über den Flügel so kanalisieren
00:08:08
die Tuberkel die Luft zu einzelströmen
00:08:11
diese bleiben näher am Flügel und
00:08:14
erhöhen so den Auftrieb
00:08:15
[Musik]
00:08:18
das Team entwickelt Prototypen und
00:08:20
testet sie das Ergebnis die tubertel
00:08:24
bringen eine Energieersparnis von
00:08:26
20%. und noch dazu Vorteile wie weniger
00:08:30
Lärm erhöhte Stabilität und eine längere
00:08:33
Lebensdauer bei gleicher Leistung
00:08:38
die Forscher erproben die Tuberkel auch
00:08:40
an kleinen Ventilatoren für Computer
00:08:43
zimmerventilatoren und nachrüstbaren
00:08:46
Rotoren für Turbinen und Windparks mit
00:08:49
Erfolg
00:08:52
bei solch einem Flugzeug könnten sogar
00:08:55
Katastrophen verhindert werden
00:09:02
denn die tubertel an den Flippern so
00:09:05
fischtheorie erhöhen den Auftrieb des
00:09:08
Wals im Wasser derart dass die Strömung
00:09:10
selbst dann nicht abreißt wenn der Wahl
00:09:13
seine Flipper extrem schräg stellt
00:09:15
überträgt man fischtheorie auf ein
00:09:17
Flugzeug könnten die du Berkel zu
00:09:19
Lebensretter werden denn ein Abriss der
00:09:22
Strömung an den Flügeln klassisch für
00:09:25
kritische Momente wie stark und Landung
00:09:27
führen zum Absturz du Merkel an den
00:09:30
Flügeln würden demnach durch stärkeren
00:09:32
Auftrieb den Aktionsbereich deutlich
00:09:34
erweitern und könnten so Katastrophen
00:09:37
verhindern
00:09:38
[Musik]
00:09:41
Technologie verspricht die Effizienz von
00:09:43
Flugzeugen erheblich zu steigern und
00:09:46
fliegen sicherer zu machen
00:09:48
ein enorme Fortschritt dann eine
00:09:51
originellen Idee und eines genauen
00:09:54
Blicks in die Natur
00:09:55
[Musik]
00:09:58
das Angebot der Natur annehmen und den
00:10:00
Technik verwandeln dazu braucht es ein
00:10:03
grundlegendes wissenschaftliches
00:10:04
Verständnis für die Ursachen der
00:10:06
natürlichen Prozesse hier das Know-how
00:10:09
der Strömungsmechanik und genau bei den
00:10:11
Wissenschaften von der Natur da treffen
00:10:13
sich Mensch und Natur und eigentlich
00:10:15
könnten wir Hand in Hand gehen aber es
00:10:18
gelingt nicht immer denn wir Menschen
00:10:20
tun viele Dinge oft im Alleingang und
00:10:23
das oft zu Lasten der Umwelt und der
00:10:25
Natur erinnern Sie sich zum Beispiel
00:10:27
noch an die ersten Nylons diese
00:10:29
hauchdünnen feinen Strümpfe das war
00:10:31
damals eine Revolution der Kunststoffe
00:10:34
leider ohne Evolution heute leben wir in
00:10:37
einer Welt voller Kunststoffe und
00:10:39
Plastik und leider tritt das Zeug auch
00:10:40
dort auf wo es überhaupt nichts zu
00:10:43
suchen hat
00:10:46
unsere Ozeane sind bereits damit
00:10:48
verseucht kleinste Teilchen die mit
00:10:51
bloßem Auge nicht zu sehen sind
00:10:53
mikroplastik dass sich über Jahrhunderte
00:10:55
nicht auflöst
00:10:58
6 Millionen Tonnen kommen weltweit jedes
00:11:00
Jahr hinzu und es wird immer mehr
00:11:06
2050 so schätzen einige forschende
00:11:09
könnte es im Meer mehr Plastik als
00:11:12
Fische geben
00:11:13
[Musik]
00:11:14
selbst im Eis der Arktis lässt sich das
00:11:17
mikroplastik nachweisen
00:11:19
[Musik]
00:11:20
normalerweise Regionen in denen gar
00:11:23
keine Menschen leben
00:11:25
es ist überall in der Luft im Boden und
00:11:29
auch in unseren Flüssen
00:11:32
denn Kläranlagen können diese kleinsten
00:11:35
Partikel nicht aus dem Abwasser filtern
00:11:38
[Musik]
00:11:43
hier verbirgt sich einer der größten
00:11:45
Verursacher
00:11:47
35% des mikroplastiks im Meer stammen
00:11:50
aus dem Haushalt vor allem der
00:11:52
Waschmaschine
00:11:54
beim Waschen verliert Kleidung aus
00:11:56
Kunstfasern kleinste Partikel sie
00:11:58
gelangen so ins Abwasser
00:12:01
[Musik]
00:12:03
kunstfaserkleidung wird aus fossilen
00:12:05
Kohlenwasserstoffen hergestellt die
00:12:07
nicht biologisch abbaubar sind
00:12:11
die Suche nach einer Alternative für den
00:12:14
Kunststoff hat begonnen
00:12:18
es müsste eine ganz besondere Faser sein
00:12:21
dünn reißfest hautfreundlich und
00:12:25
biologisch abbaubar
00:12:28
und hier wurden die Forschenden fündig
00:12:31
die Spinnenseide des Spinnennetzes
00:12:37
[Musik]
00:12:38
es ist das mechanisch belastbarste
00:12:41
Material das man kennt und in der Lage
00:12:43
selbst große Insekten im Flug sozusagen
00:12:46
von 100 auf 0 komplett abzubremsen
00:12:55
übertragen auf den Maßstab eines 80
00:12:57
Tonnen schweren Flugzeugs müsste um es
00:13:00
bei der Landung abzubremsen ein
00:13:03
entsprechendes Seil aus Spinnenseide
00:13:05
gerade mal Finger dick sein
00:13:08
aber Spinnen zu züchten und ihre Seide
00:13:12
auf natürliche Weise zu gewinnen
00:13:14
funktioniert nicht in einer Farm würden
00:13:17
sie aufeinander losgehen oder sich sogar
00:13:20
gegenseitig auffressen
00:13:22
[Musik]
00:13:26
doch wie lässt sich der Faden ohne
00:13:30
Spinne herstellen
00:13:33
viele forschende haben sich daran
00:13:35
bereits die Zähne ausgebissen
00:13:42
auch der Biochemiker Thomas Scheibel
00:13:44
will Spinnenseide ganz nach dem Vorbild
00:13:47
der Natur produzieren mit Hilfe von
00:13:50
Gentechnik und Biotechnologie
00:13:55
die Idee aus dem Erbgut des Spinne wird
00:13:59
das Stück DNA kopiert das für die
00:14:02
Bildung von Spinnenseide verantwortlich
00:14:04
ist
00:14:06
danach setzt man es in das Erbgut von
00:14:09
Bakterien ein sie produzieren nun das
00:14:11
Protein der Spinnenseide und geben es
00:14:14
nach außen ins Medium ab
00:14:18
viele Jahre Forschungsarbeit sind nötig
00:14:21
um diese Methode zu perfektionieren doch
00:14:24
der Erfolg entschädigt für die Mühen die
00:14:27
manipulierten Bakterien produzieren das
00:14:30
spinnenseidenprotein
00:14:32
[Musik]
00:14:36
um den Stoff in größeren Mengen
00:14:39
herstellen zu können müssen optimale
00:14:41
Bedingungen für die Bakterien im
00:14:43
Bioreaktor bereitgestellt werden
00:14:47
auch hierfür findet das Forschungsteam
00:14:49
eine praktikable Lösung
00:14:53
aber es gibt noch weitere Hürden
00:14:56
[Musik]
00:15:00
wie wird aus einem Protein ein Faden
00:15:04
[Musik]
00:15:07
zehn Jahre braucht das Team die
00:15:10
chemischen und mechanischen Vorgänge die
00:15:12
im Spinnenkörper ablaufen zu verstehen
00:15:14
zu kopieren und in einen industriellen
00:15:18
Maßstab zu übersetzen
00:15:21
in einer speziellen Lösung
00:15:22
kristallisieren die Proteine zum ersten
00:15:25
künstliche hergestellten Spinnenfaden
00:15:29
kaum vom Original zu unterscheiden aber
00:15:32
sogar noch elastischer und stabiler weil
00:15:35
die genende Spinne weiter angepasst
00:15:37
wurden entsprechend der Name BIOS deal
00:15:41
bio-
00:15:47
und das ist der erste Sportschuh der aus
00:15:50
der künstlichen Spinnenseide hergestellt
00:15:52
wurde bislang nur ein demo-objekt
00:15:57
je nach Bedarf ließe sich der Faden
00:15:59
industriell weiterverarbeiten um
00:16:01
maßgeschneiderte Produkte herzustellen
00:16:03
so könnten viele Gewebe aus Kunstfaser
00:16:06
ersetzt werden
00:16:10
sogar schoss sich ihre Westen sollen mit
00:16:12
Hilfe der Spinnenfäden noch sicherer
00:16:14
werden
00:16:17
bei der künstlichen Spinnenseide gibt es
00:16:19
keinen plastikabrieb mehr der unsere
00:16:22
Umwelt belasten könnte
00:16:25
[Musik]
00:16:27
für kommende Generationen könnte sie
00:16:30
deshalb eine größere Rolle spielen
00:16:34
[Musik]
00:16:41
damit der neue Werkstoff sich
00:16:42
durchsetzen kann muss er sich auch für
00:16:44
die Hersteller lohnen noch ist ein
00:16:45
bisschen zu teuer aber für ein paar Euro
00:16:48
mehr könnten wir als Kunden dafür sorgen
00:16:50
dass das ökologisch sinnvolle passiert
00:16:54
ökologisch sinnvoll das heißt nicht nur
00:16:56
Materialien zu benutzen die biologisch
00:16:58
abbaubar sind oder Flugzeuge effizienter
00:17:00
zu machen sondern auch dafür zu sorgen
00:17:03
dass keine Giftstoffe in die Umwelt
00:17:05
entlassen werden
00:17:07
90% des Welthandels gehen über die
00:17:10
Seewege dazu kommt die Sportschifffahrt
00:17:14
also Segelboote und Motorboote und beim
00:17:17
Durchstreifen der Schiffe durchs Wasser
00:17:19
lösen sich Giftstoffen die Biozide
00:17:23
die sorgen dafür dass es kein
00:17:24
bio-fouling gibt biophauline
00:17:30
[Musik]
00:17:32
das Problem beginnt direkt unter der
00:17:35
Wasseroberfläche
00:17:39
Bio fauling nennt man die Besiedlung von
00:17:43
Schiffsrümpfen durch Algen Seepocken und
00:17:45
Muscheln sie wachsen an allen
00:17:48
Oberflächen die Unterwasser sind ob
00:17:51
Schiff Ölplattform oder das Fundament
00:17:53
einer Windturbine
00:17:57
der Bewuchs nimmt tagfütter zu die
00:18:00
Schiffe gleiten dadurch schlechter
00:18:02
durchs Wasser das verbraucht
00:18:04
zusätzlichen Treibstoff im Wert von 10
00:18:06
bis 20 Milliarden Euro jährlich weltweit
00:18:14
um biofauling zu verhindern werden
00:18:17
spezielle Lacke auf den Schiffsrumpf
00:18:19
aufgetragen eine biozidhaltige
00:18:22
Beschichtung die sich mit der Zeit
00:18:24
auflöst und das Gift ins Wasser entlässt
00:18:30
laut Umweltbundesamt gelangen so während
00:18:33
eines Jahres in Deutschland etwa 370
00:18:36
Tonnen giftiges Kupfer von
00:18:38
Binnenschiffen in flüssigkanäle und Seen
00:18:44
das Problem ist nicht auf Binnengewässer
00:18:46
beschränkt
00:18:48
die Gifte verteilen sich auch im
00:18:50
gesamten Ökosystem mehr das Fatale für
00:18:54
Fische und Krebse ist das Kupfer etwa
00:18:56
100 mal giftiger als für uns Menschen
00:19:00
[Musik]
00:19:02
der Erfinder Rick Breuer hat eine Vision
00:19:05
er will beides die Umwelt schützen und
00:19:08
Treibstoffen
00:19:11
die entscheidende Inspiration bekam der
00:19:13
Niederländer bei einem Tauchgang
00:19:18
er beobachtete dass sich auf Muscheln
00:19:21
und Krabben ähnlich wie bei den Schiffen
00:19:23
andere Meeresorganismen ansiedeln nicht
00:19:26
aber auf Seeigeln ihre Stacheln scheinen
00:19:30
Algen und Seepocken abzuwehren die Tiere
00:19:33
sind frei von natürlichem Bewuchs
00:19:39
Breuer versucht ein Material zu
00:19:41
entwickeln dass die stachelige
00:19:43
Oberfläche der Seeigel nachahmt
00:19:46
[Musik]
00:19:49
als Stacheln sollen Nylonfasern dienen
00:19:52
wie kleine Nadeln will er sie auf eine
00:19:56
Trägerfläche stecken
00:19:58
ein schwieriges Unterfangen
00:20:00
[Musik]
00:20:04
zunächst produziert das Team eine dünne
00:20:07
Schicht aus Klebstoff absolut frei von
00:20:10
umweltschädlichen Chemikalien in ihr
00:20:13
sollen die Fasern verankert werden
00:20:19
dann folgt das sogenannte
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elektrostatische flocking
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an den Behälter mit den Fasern sowie an
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das Trägermaterial wird eine elektrische
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Spannung angelegt die Fasern werden
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dadurch zur Trägerfolie geschleudert und
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senkrecht in den klebefüllen gespielt
00:20:40
[Musik]
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sobald der Kleber ausgehärtet ist ist
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der Antifouling Teppich fertig
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doch hält die Faser rauer See und 30
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knotengeschwindigkeit stand
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1000 mal schrubbt die Klinge über das
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Material um die Belastbarkeit zu prüfen
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es darf sich keine einzige Faser von dem
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Teppich lösen sonst würde es als
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mikroplastik das Meer verschmutzen
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[Musik]
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weitere Tests zeigen die
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faserbeschichtung verhindert erfolgreich
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das bio-fouling und das ganz ohne
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Giftstoffe die selbstklebende Folie die
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den Teppich am bootsrum fixiert hält
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fünf Jahre und damit sogar länger als
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jede giftige Antifouling Lack
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[Musik]
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heute klebt die faserbeschichtung
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bereits an Schiffen ohne negative
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Einflüsse auf deren Manövrierbarkeit
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oder Geschwindigkeit
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das Prinzip Seeigel ein Erfolg
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[Musik]
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wir sind das Tier das Problem gelöst
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nichts unterscheidet uns so sehr von
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anderen Lebewesen wie diese Fähigkeit
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wir haben neue Ideen wie etwas anders
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sein könnte und neue Probleme treiben
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uns zu neuen Lösungen dieser
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faserteppich der löst das
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bio-fauling-problem mit einer
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Kunststoffmatte besser wäre natürlich
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eine biologisch abbaubare Beschichtung
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aber bis dahin bleibt es bei Nylon dass
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ich hoffentlich nie ablöst und so kommen
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immer wieder neue Innovationen
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damit aber eine neue Generation nicht
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sozusagen immer wieder von vorne
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anfangen muss haben wir der biologischen
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Evolution die kulturelle Entwicklung
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draufgesetzt und dabei die wichtige
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Technik der Schrift erfunden und damit
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können wir wissen speichern
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wir sind hier in der Anna
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amalia-bibliothek in Weimar am 2
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september 2004 verbrannten hier 50.000
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unschätzbar wertvolle Bücher und fast
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120.000 wurden schwer beschädigt eine
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solche Katastrophe fragt nach einem
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alternativen Wissensspeicher
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das Wissen der Welt darf nicht verloren
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gehen doch wie lässt es sich am besten
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für kommende Generationen speichern in
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Büchern
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oder ist es besser die Schriften in
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digitale kurz zu übersetzen auf
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Festplatten oder anderen elektronischen
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Medien
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[Musik]
00:23:33
vor tausenden Jahren meisterte man die
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Informationen noch in Stein sie haben
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bis heute überdauert aber praktikabel
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ist diese Form von wissenssicherung
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natürlich nicht
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Bücher hingegenhalten bei guter Pflege
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um die 1000 Jahre doch Feuer Schädlinge
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Feuchtigkeit können Papier und Schrift
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leicht zerstören
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Festplatten CDs und flash drives
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speichern Informationen in immer
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größeren Mengen aber schon nach zehn
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Jahren geben sie manchmal Ihre Daten
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nicht mehr Preis
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das Fazit es gibt momentan keine Technik
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das Wissen der Welt zuverlässig
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platzsparend und für die Ewigkeit zu
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konservieren
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die beiden Chemiker wende den stark und
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Robert Gras wollen dieses Problem nun
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lösen denn einen Speicher der all die
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gewünschten Eigenschaften hat gibt es
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bereits
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der Datenspeicher der Zukunft existiert
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nämlich seit Jahr Milliarden mit dem
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ältesten Code der Welt es ist der
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Speicher der Erbinformation die DNA
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actg so lauten abgekürzt die vier
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Bausteine der DNA
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die Idee der Chemiker sie wollen
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Computertechnik mit Biologie verbinden
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wenn man Informationen digital speichert
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verwendet man dazu Einsen und Nullen
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stark und Gras übersetzen den digitalen
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Code die Einsen und Nullen nun in die
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vier Buchstaben des Lebens
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actg die Basenpaare des Genoms
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und so soll der Inhalt eines Buches für
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die Ewigkeit gespeichert werden jedes
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Zeichen einer Schrift wird zuerst in
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einen digitalen Code übersetzt
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und der anschließend in einen DNA-Code
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so ließe sich ein ganzes Buch in einem
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DNA-Strang konservieren
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dieses dna-buch zu bewahren ist eine
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weitere Herausforderung denn DNA
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zerfällt mit der Zeit es sei denn sie
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ist gut geschützt
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verkapselt in Knochen kann DNA über
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tausende von Jahren relativ stabil sein
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auch im Bernstein ist DNA gut geschützt
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das bringt die Forscher auf eine Idee
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[Musik]
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ähnlich den Bernstein sind die
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Eigenschaften von winzig kleinen
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Kügelchen aus Glas sie sind einen 10.000
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mm groß und nur mit dem
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Elektronenmikroskop sichtbar in jedes
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Kügelchen passt gerade so viel DNA um
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zwei Buchseiten darin zu speichern damit
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die Seitenreihenfolge nicht
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durcheinander kommt wird jede Seitenzahl
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im DNA-Code dazu geschrieben
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dann der Stresstest die Forscher setzen
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die DNA in den Glaskügelchen hohen
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Temperaturen aus so wollen sie lange
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Lagerungszeiten im Zeitraffer simulieren
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das Ergebnis die DNA und somit auch die
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Information darin haben die Belastung
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unbeschadet überstanden der Code lässt
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sich wieder vollständig auslesen und in
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die ursprüngliche Information das Buch
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zurücksetzen sogar ein komplettes
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Musikalbum konservierten die Forscher
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auf diese Weise schon für die Ewigkeit
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die Dimensionen sind beeindruckend in
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nur vier Milligramm DNA lassen sich so
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viele Daten speichern wie alle momentan
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verfügbaren Filme auf Youtube also 800
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Terabyte die bernsteinmethode
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Glaskügelchen die Informationen
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verschlüsselt in DNA verwahren könnte
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unsere heutige Speichertechnologie
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revolutionieren
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[Musik]
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die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt
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die Natur stand bei vielen Dingen
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bereits Pate die uns im Alltag begleiten
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für die Zukunft wird der Blick in die
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Schatzkammer der Evolution noch
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wichtiger von der Natur lässt sich am
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besten abschauen wie sich Belastungen
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der Umwelt vermeiden lassen
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[Musik]
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hier verbergen sich Lösungen für die
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Probleme unserer Zeit ob plastikersatz
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Wärmedämmung
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oder erneuerbare Energieträger was wir
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in Zukunft noch entdecken lässt sich
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heute noch gar nicht abschätzen
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[Musik]
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übrigens die Natur macht bei dem was
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möglich ist immer das Beste da können
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wir Menschen noch eine Menge lernen denn
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das was wir machen und tun das ist ja
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oft nicht das beste weder für uns noch
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für die Natur das Geheimnis der Natur
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ist sehr Zeit sie hat Geduld sie kann
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Geduld haben denn sie kennt keine
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Fristen keine deadlines keine Renditen
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sie muss nichts und kann deshalb alles
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sie agiert ohne direktes Ziel und
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erlaubt ihren Bewohnern zu erproben das
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was möglich ist und wenn das mögliche
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und das erprobte dann tatsächlich
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erfolgreich ist in der Anpassung an die
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Umwelt dann werden diese neuen
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Eigenschaften an die nächsten Nachkommen
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vererbt und so in der Natur gespeichert
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und wir wir können diesem Wechselspiel
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von Angebot an Lebensmöglichkeiten und
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Auswahl durch Umweltbedingungen
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zuschauen
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und können auswählen nämlich die für uns
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nützlichen Rezepte und Entdeckungen der
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Natur und können Sie durch unsere
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Fantasie und unsere Vernunft sogar noch
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verbessern also natürliche Lösungen für
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die Probleme der Menschen das klingt ja
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fast nach dem Paradies denn von der
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Natur lernen heißt zu lernen wie man
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leben kann auch leben kann mit all den
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anderen Bewohnern unseres kleinen blauen
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Planeten und wenn uns das wirklich
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gelingt dann muss uns um die Zukunft
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nicht bange sein