00:00:02
[Musik]
00:00:21
der Mensch war für die letzten 7
00:00:23
Millionen Jahre natürlich horordentier
00:00:25
wir haben kleing Gruppen zusammengelegt
00:00:26
als Jäger und samler wir sind
00:00:28
tatsächlich auch evolutionspsychologis
00:00:30
darauf geprägt Gemeinschaften zu bilden
00:00:32
und gleichzeitig gibt es natürlich im
00:00:35
Rahmen der Postmoderne und der
00:00:36
zunehmenden Isolation von Menschen immer
00:00:39
weniger Möglichkeiten dazu Einsamkeit
00:00:41
ist ein psychologisches Phänomen
00:00:42
vergleichbar mit körperlichen Schmerzen
00:00:44
das heißt wir wissen aus Studien dass
00:00:46
Menschen die sich einsam fühlen auch
00:00:48
wirkliche Schmerzen verspüren
00:00:51
Schopenhauer hat die menschliche
00:00:52
Gemeinschaft mal mit Stachelschwein an
00:00:54
einem kalten Wintertag verglichen sie
00:00:56
rücken zusammen uminander vor dem
00:00:58
Erfrieren zu schützen sieinander zu nah
00:01:01
tun sie sich mit ihren Stacheln
00:01:05
weh so ist das auch bei mir einerseits
00:01:08
bin ich gern für mich allein zu viel
00:01:09
socializing strengt mich an andererseits
00:01:12
fühle ich mich manchmal auch ein
00:01:13
bisschen einsam in der Großstadt wo ich
00:01:15
mich nirgendwo so richtig zugehörig
00:01:17
fühle würde mir mehr Gemeinschaft tun
00:01:19
wenn ja wo finde ich sie und worin liegt
00:01:22
ihre Kraft
00:01:30
die neukölner Rudergesellschaft Wiking
00:01:32
eV trifft sich jeden Donnerstag im
00:01:34
Morgengrauen zum Rudern im teltoanal
00:01:37
Matthias ist Vereinsvorsitzender Jan
00:01:39
eines der jüngsten Mitglieder egal ob im
00:01:42
Achter oder im Vierer Rudern geht nur
00:01:44
wenn alle zuverlässig mitmachen rudert
00:01:47
einer gegen den Takt gerät das ganze
00:01:49
Boot ins Schlingern für Jan war der
00:01:51
Ruderclub ein Weg raus aus der
00:01:53
coronaisolation Matthias ist schon ewig
00:01:56
dabei und hat durch sein Engagement im
00:01:57
Verein viel fürs Leben gelernt
00:02:01
Gisela und Josef dagegen suchen eine
00:02:04
noch intensivere Form von Gemeinschaft
00:02:06
eine WG auch um im Alter nicht zu
00:02:08
vereinsamen sie haben dafür schon alles
00:02:11
mögliche versucht und in verschiedenen
00:02:12
Gemeinschaften gelebt ohne irgendwo
00:02:14
richtig anzukommen jetzt nehmen Sie es
00:02:17
selbst in die Hand und bauen eine eigene
00:02:19
Wohngemeinschaft auf warum ist ihnen das
00:02:21
so wichtig
00:02:35
[Musik]
00:02:38
es gibt eine interessante Studie die hat
00:02:40
sich in England sogenannte wasserclubs
00:02:42
angeschaut das sind Menschen die treffen
00:02:45
sich regelmäßig um Leitungswasser zu
00:02:46
trinken und eine Studie hat gefunden es
00:02:48
geht gar nicht darum Wasser zu trinken
00:02:50
sondern es geht darum das mit anderen
00:02:52
Menschen gemeinsam zu tun das was auf
00:02:54
unser Wohlbefinden wirkt ist die
00:02:56
Gemeinschaft also etwas mit anderen
00:02:58
Menschen zusammen zu machen und die
00:03:00
Inhalte sind eigentlich
00:03:02
sekundär social prescribing ist so ein
00:03:04
ganz großer neuer Trend in der Medizin
00:03:07
global auch jetzt zunehmend in
00:03:09
Deutschland bestimmte Dinge zu verordnen
00:03:12
zu empfehlen von dem wir wissen dass die
00:03:14
gesundheitsförderlich sind wie bestimmte
00:03:16
soziale Aktivitäten
00:03:18
Gruppenaktivitäten dann füre ich ein
00:03:20
soziales Rezept aus empfehle
00:03:22
naturwaldgruppe oder im
00:03:24
chormitgliedschaft Großbritannien ist da
00:03:26
relativ weit vorne hat wahrscheinlich
00:03:28
auch was damit zu tun dass das NHS also
00:03:31
das Gesundheitssystem ja ziemlich pleite
00:03:33
ist in in Großbritannien dass die sich
00:03:35
halt überlegen wie können wir für mehr
00:03:36
Gesundheit sorgen ohne dass wir viel
00:03:39
mehr Geld versenken hallo hallo hallo
00:03:42
halloall ich habe gehört ihr braucht
00:03:44
Steuerfrau die Steuerfrau kriegt schon
00:03:47
mal
00:03:48
[Gelächter]
00:03:50
das geht
00:03:53
[Musik]
00:03:58
hoch wann seid ihr dabei ich habe mit 12
00:04:01
angefangen du bist ein Urgestein ja ich
00:04:04
habe echt kinderhudern gemacht
00:04:07
in Spandau damals und habe dort am
00:04:10
Stößensee eine sehr sehr gute Ausbildung
00:04:14
bekommen der Mann war damals knappe 50
00:04:17
aus unserer Sicht war der natürlich alt
00:04:20
so geht's mir heute ja danke
00:04:22
schön ich bin während Corona dazu
00:04:25
gekommen weil ich halt irgendwie ein
00:04:26
Sport suchte wo man in der Mannschaft
00:04:29
was machen kann weil alleine macht mir
00:04:30
keinen Spaß Fitnessstudio ist langweilig
00:04:33
und hier ist man glaube ich genug für
00:04:35
sich selber aber auch in Abhängigkeit zu
00:04:37
der Mannschaft das ist ja auch dieser
00:04:39
Thrill also das geht ja beim zweier
00:04:40
schon los dieses abstimmen aufeinander
00:04:43
und ist beim Vierer auch wieder eine
00:04:46
besondere Herausforderung im Achter eine
00:04:47
ganz große Herausforderung es gibt ja
00:04:49
diese Übung mit geschlossenen Augen zu
00:04:50
hudern dann macht man die Augen zu und
00:04:53
spürt nur noch das Boot und spürt aber
00:04:55
auch die anderen und dann hört man noch
00:04:56
die Ansagen vom Steuermann Steuerfrau
00:04:59
und hat dadurch halt irgendwie so ein ja
00:05:02
so ein Lerneffekt der einfach glaub ich
00:05:03
sonst nicht
00:05:04
[Musik]
00:05:13
eintritt ich freue mich auf den
00:05:15
Donnerstag morgen auch wenn wir so früh
00:05:16
hier sind ja mir geht's auch so also ich
00:05:18
machen das jetzt 18 Jahre glaube ich und
00:05:19
ich qu mich da jeden Donnerstag raus das
00:05:21
wissen auch alle aber wenn ich im Boot
00:05:23
sititze sag ich Mensch toll dass ich
00:05:24
wier hingekriegt habe ja man kommt hier
00:05:26
an man wird sehr offen aufgenommen und
00:05:30
dann wird natürlich geguckt dass man
00:05:32
sich auch mit einbringen kann also der
00:05:33
Verein lebt davon dass Leute auch
00:05:36
mitmachen also wir sind weiß nicht wie
00:05:39
viel Mitglieder 300 250 250 und ohne die
00:05:43
Mitglieder funktioniert das ganze nicht
00:05:44
also das wir wir haben hier ein
00:05:46
bootsputztag wo alle Leute zusammenken
00:05:49
wir haben eine interne Regatta wir haben
00:05:50
großes ruderfestival wir machen
00:05:52
weihnachtsfeieren wir machen
00:05:53
Siegesfeiern wir machen schwagelessen
00:05:55
etc ja also es ist geht das ganze Jahr
00:05:59
durch ne nicht nur auf dem Boot sitzen
00:06:01
genau Boot geht
00:06:07
[Musik]
00:06:10
hoch hab eine Flagge unten
00:06:13
hier
00:06:15
die Links ist links Backboard ist
00:06:18
Backboard und steuerbard ist
00:06:21
steuerboard Manschaft stößt noch nicht
00:06:25
noch
00:06:26
nichtertig Mannschaft fertig machen die
00:06:29
Leute ja jetzt ist gut jetzt jetzt sind
00:06:32
alle da Mannschaft stößt
00:06:45
ab wunderbar macht das
00:06:54
danke viele der auch physischen Faktoren
00:06:57
die mit Gemeinschaft oder auch soziale
00:07:00
Interaktion einhergehen sind tatsächlich
00:07:02
besonders stark ausgeprägt in faceto
00:07:04
face Situation das heißt wenn wir uns
00:07:05
unmittelbar gegenübetzen dann gibt es so
00:07:08
etwas wie Augenkontakt was mehr mit
00:07:11
biobh viraler Synchronizität einhergeht
00:07:14
das heißt also damit dass ich unsere
00:07:15
Gehirne synchronisieren während wir
00:07:17
miteinander sprechen dass ich auch so
00:07:19
etwas wie Hormonlevel angleichen das
00:07:21
heißt viel von dem womit wir das
00:07:23
Positive Erleben von sozialer
00:07:25
Interaktion erklären können stellt sich
00:07:27
stärker und manchmal auch nur
00:07:29
ausschließlich her wenn wir wirklich
00:07:31
gemeinsam in einem Raum sind und kann
00:07:32
nicht substituiert werden durch digitale
00:07:34
Kontakte je mehr junge Menschen Zeit auf
00:07:37
Social Media verbringen desto einsamer
00:07:38
fühlen sie sich im höheren Alter ist es
00:07:40
ganz interessant da dreht sich der
00:07:42
Effekt um das heißt für ältere Menschen
00:07:44
können soziale Medien auch positive
00:07:46
Effekte auf das Wohlbefinden haben es
00:07:48
hat ein Sozialwissenschaftler mal vor
00:07:50
vielen Jahren von der Stärke schwacher
00:07:52
Verbindungen gesprochen übrigens auch
00:07:54
für alte Menschen ne wenn die dann nur
00:07:56
noch jetzt beispielsweise Ihren
00:07:58
Pflegedienst haben od oder die
00:08:00
Arzthelferin oder die Verkäuferin die
00:08:02
morgens die Brötchen verkäuft oder so
00:08:05
das sind dann ja auch Interaktionen die
00:08:07
wiederkehren also auch diese losen
00:08:10
Verbindungen am Rande der sozialen
00:08:11
Netzwerken können auch dazu beitragen
00:08:13
die Lebensqualität zu steigern und das
00:08:15
Risiko von Einsamkeit zu
00:08:18
vermindern geh zwei Schläge runter
00:08:24
ein
00:08:25
zwei und ruhiger
00:08:28
[Musik]
00:08:34
Brudern ist Community light zum Training
00:08:37
im Verein geht man vielleicht zweimal
00:08:38
die Woche sitzt noch auf ein Bier
00:08:40
zusammen und geht dann wieder nach
00:08:44
Hause Josef und Gisela sehen sich nach
00:08:47
einer starken Gemeinschaft dort wo
00:08:49
andere ihre Ruhe haben wollen im eigenen
00:08:52
zuuhause
00:08:53
[Applaus]
00:08:55
[Musik]
00:08:59
warum reicht es ihnen nicht in den
00:09:01
Gesangsverein oder zum wöchentlichen
00:09:03
Stammtisch in die Kneipe zu
00:09:05
gehen was versprechen Sie sich vom
00:09:07
Zusammenleben mit Menschen die nicht
00:09:09
Familie
00:09:11
[Musik]
00:09:24
sind hi hallo freut mich hi Ronja bin
00:09:28
Josef Josef und Gisel hallo GIS ist ja
00:09:31
riesig m ist riesig mm folge einfach
00:09:35
komm rein wir fangen an mit einem leeren
00:09:38
also fast leeren Zimmer ist ja super
00:09:40
schön Meer ist ausgezogen gerade also
00:09:43
dann toll ja schade dass S nicht in
00:09:45
Berlin wohnt ne hier ist unser Wohnraum
00:09:50
oh Gemeinschaftsraum Nummer 1 hier
00:09:53
darfst dann quasi jeder immer auf
00:09:55
haltenau so ist 50 madr für alle und wer
00:09:58
wohnt da da wohnt Meike er seit einigen
00:10:01
Wochen wir klopfen
00:10:05
mal Hallo Meike dfen wir einmal gucken
00:10:09
bei dir wow das ist dein Zimmer wie
00:10:12
lange bist du schon hier F Wochen dafür
00:10:16
sieht schon richtig eingeräumt aus ja
00:10:18
steht noch so ein bisschen hier rum aber
00:10:20
mir fehlt noch ein Regal aber dann cool
00:10:22
wird kochst du nachher mit ja gerne okay
00:10:25
bis spter bis spä ich ma die Tür zu ja
00:10:32
nett dann geht's da oben weiter jetzt
00:10:34
geht's nach
00:10:36
oben wem gehört das Zimmer das ist mein
00:10:39
Zimmer das heißt jeder von euch hat ein
00:10:40
eigenes Zimmer das ist mein Zimmer das
00:10:43
ist ja asketisch darauf schläfst du das
00:10:45
ist schön hart ich mag
00:10:47
das ich glaube es gibt wenn wir über
00:10:50
wohnen und Glück sprechen im Moment ein
00:10:52
Missverständnis dazu was wir als
00:10:55
Privatheit betrachten wir müssen wenn
00:10:57
wir wohnen darüber nachdenken wo
00:10:58
begegnen wir denn eigentlich in
00:11:00
genossenschaftlichen Wohnprojekten haben
00:11:02
wir auch auf die Themen von Räumen in
00:11:04
denen Gemeinschaft zusammenkommt in
00:11:06
denen mal ein runder Geburtstag gefeiert
00:11:08
werden kann oder wo man ein Familienfest
00:11:11
zelebriert das fehlt uns oft in den
00:11:13
heutigen Wohnstrukturen was ganz
00:11:15
interessant ist ist dass dieser Wohnraum
00:11:17
pro Kopf stetig steigt im Moment liegen
00:11:20
wir bei einem pro Kopf Quadratmeter von
00:11:22
ungefähr 48 quadr wir haben scheinbar
00:11:26
den Wohlstand so interpretiert dass wir
00:11:28
unseren privaten Wohlstand erweitern ich
00:11:31
glaube aber um wirklich glücklich zu
00:11:32
sein müssen wir diesen Wohlstand im
00:11:35
Sinne von Gemeinschaft erweitern die
00:11:37
gute Nachricht ist dass die Forschung
00:11:39
eine sehr eindeutige Sprache spricht
00:11:40
wenn es darum geht ob das funktionieren
00:11:43
kann das heißt die Antwort ist sehr klar
00:11:44
ja dass es tatsächlich auch gelingt
00:11:48
Gemeinschaften neu zu formen aber anders
00:11:50
als das vielleicht noch vor 200 Jahren
00:11:52
der Fall ist ist das heute etwas was wir
00:11:54
proaktiv viel stärker selbstgestalten
00:11:56
müssen manchmal gilt es die Hürden im
00:11:58
Kopf zu über bnden das heißt häufig
00:12:00
haben Menschen die unter sehr viel
00:12:02
Einsamkeit leiden soziale Fehlannahmen
00:12:04
z.B niemand mag mich oder niemand möchte
00:12:07
in Kontakt treten zu mir und für die ist
00:12:09
es gerade entscheidend solche sozialen
00:12:11
Fehlannahmen oder eigenen kognitiven
00:12:13
Fehlannahmen zu überwinden dafür
00:12:16
überhaupt ins Handeln zu
00:12:18
kommen viele sind sehr sehr froh wenn
00:12:21
sie nach der Studentenzeit endlich raus
00:12:24
aus den WGs sind der Klassiker ist man
00:12:27
hat auf einmal eine Paarbeziehung und
00:12:29
dann Ciao raus aus der
00:12:31
Gemeinschaft wieso war euch das zu wenig
00:12:34
warum reicht ihr einander
00:12:37
nicht bei uns war eigentlich so der
00:12:39
Punkt oder die Frage wie geht es weiter
00:12:42
wenn wir nicht mehr arbeiten im arbeiten
00:12:44
hat jeder seinen sein Umfeld in dem
00:12:47
Moment wo beide nicht mehr arbeiten das
00:12:49
war eben dann vor einigen Jahren der
00:12:50
Fall ist die Frage reicht uns das und da
00:12:52
hatten wir das Gefühl es ist uns zu eng
00:12:55
meine Stimmungen und dergleichen das
00:12:57
teile ich dann auch mit Menschen die mir
00:12:59
zufällig begegnen morgens in der Küche
00:13:02
und gesela bekommt nicht alles von mir
00:13:05
mit sowohl im positiven wie negativen
00:13:08
und umgekehrt traditioneller wä es wenn
00:13:11
hier einfach noch Kinder und Enkel
00:13:13
einziehen wä auch eine Gemeinschaft nee
00:13:15
das wollten wir nicht tatsächlich und
00:13:18
das ist nichts gegen unsere Kinder und
00:13:19
nichts gegen unsere Enkel weil wir haben
00:13:21
beide Kinder und Enkel ich glaube wenn
00:13:24
man unter einem Dach lebt dann ist der
00:13:25
Rhythmus doch sehr stark bestimmt von
00:13:27
den Kindern was das Essen anbelangt was
00:13:30
die Tagesrhythmus anbelangt das ist
00:13:32
einfach ein anderes Leben das hattet ihr
00:13:35
schon das hatten wir genau und das haben
00:13:37
wir immer noch auch mit den Enkeln mit
00:13:38
denen wir es auch beide sehr genießen
00:13:40
aber uns geht es eigentlich jetzt darum
00:13:43
diese Zeitspanne zwischen nicht mehr
00:13:45
arbeiten und dann doch sehr schwach sein
00:13:48
irgendwann in höherem Alter
00:13:51
Langel zu gestalten dass wir etwas
00:13:54
schaffen was uns auch noch trägt oder
00:13:57
was uns umgibt wenn einer von uns beiden
00:14:01
nicht mehr da ist ich verstehe ja wenn
00:14:03
ich erstmal Mitte 60 70 Mitte 70 bin
00:14:07
dann will mich keine Gemeinschaft mehr
00:14:09
nee das klingt jetzt brutal ja das ist
00:14:11
so weil die meisten Gemeinschaften haben
00:14:14
ja was zu tun also richtig anpacken
00:14:17
Gemeinschaftsprojekte und das ist
00:14:19
ähnlich wie bei einer Sportart bei einem
00:14:21
Hobby wenn du sagst wenn ich in Rente
00:14:23
gehe dann lerne ich Tennis vergiss es
00:14:25
das schaffen die allerwenigsten habt ihr
00:14:28
schon mal an der WG Idee gezweifelt eine
00:14:32
einschneidende und auch länger währende
00:14:35
Erfahrung war eine Lebensgemeinschaft im
00:14:38
in Thüringen da waren wir recht stark
00:14:40
involviert haben da immer wieder Zeiten
00:14:42
verbracht und letztlich ist es aber
00:14:44
gescheitert weil man weil einzelne uns
00:14:46
abgelehnt haben was lange nicht
00:14:49
kommuniziert würde hieß einfach Josef
00:14:51
und gesler passen hier nicht hin und das
00:14:54
war dann für uns sehr enttäuschend und
00:14:57
dann haben wir uns erstmal ganz
00:14:58
abgewendet und den Gedanken ganz
00:14:59
verloren bis er dann irgendwann wieder
00:15:01
auftauchte jetzt sitzen wir hier mit
00:15:04
dir und machen unser eigenes Ding und es
00:15:07
wächst und es gibt ich habe das so schon
00:15:10
schon oft geseler gesagt und anderen
00:15:12
Ende des Jahres wohnen hier fünf
00:15:14
Menschen ich glaube an euch ja kriegt da
00:15:16
hin
00:15:20
danke sozialer Ausschluss hat eine sehr
00:15:23
starke evolutionspsychologische Basis
00:15:25
für unsere Vorfahren war es noch so dass
00:15:27
der Ausschluss aus der sozialen
00:15:29
Gemeinschaft zu der sie gehörten das
00:15:30
sichere Todesurteil war und das ist
00:15:32
etwas was ich uns tief in die Psyche
00:15:34
eingeprägt hat Naomi Eisenberger hat
00:15:37
eine der bekanntesten MRT Studien dazu
00:15:39
gemacht in der sie Menschen im MRT ein
00:15:42
kleines Computerspiel hat spielen lassen
00:15:44
ind dem es darum ging ein Ball hin und
00:15:46
her zu werfen und die Probanden haben
00:15:49
quasi mit zwei anderen Menschen
00:15:52
gemeinsam den Ball hin und her geworfen
00:15:54
und dann wurden sie quasi strategisch
00:15:56
ausgeschlossen das heißt der Ball hat
00:15:57
immer nur die anderen angespielt
00:15:59
das Ergebnis war dass die gleichen
00:16:02
Hirnareale aktiviert werden die auch bei
00:16:04
physischem Schmerz aktiv sind und dass
00:16:07
wir quasi genauso stark auf sozialen
00:16:09
Ausschluss und auf die gleiche Art und
00:16:11
Weise reagieren wie wir auf physischen
00:16:13
Schmerz
00:16:14
reagieren gerade beim Altruismus ist es
00:16:17
so dass wir eher positive Effekte sehen
00:16:20
wenn Menschen anderen ihrer in ihrer
00:16:22
innengroup helfen also dass wir Menschen
00:16:24
die uns ähnlich sind oder die wir
00:16:26
irgendwie zu unserer eigenen sozialen
00:16:28
Gruppe kategorisieren helfen während das
00:16:30
outgroup helfen dann gar nicht so
00:16:32
effektiv für das eigene Wohlbefinden ist
00:16:34
wir sind halt keine Biene wir sind kein
00:16:36
Tier was eigentlich von unserer Biologie
00:16:39
her mit Millionen von Menschen
00:16:40
zusammenlebt und das hat vielleicht auch
00:16:42
dazu geführt dass es diese
00:16:43
Gruppendynamiken bei Menschen häufig
00:16:44
gibt das sowas wie gibt wie Xenophobie
00:16:46
oder Rassismus dass man sich abgrenzt da
00:16:49
gibt's diese spannenden Experimente die
00:16:50
wir z.B haben bei bei Kindern wo man
00:16:53
dann in der Klasse z.B die Hälfte der
00:16:55
der Kinder ein rotes T-Shirt anzieht der
00:16:57
Hälfte ein blaues T-Shirt anzieht und
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dann sich plötzlich Gruppendynamiken
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herausbilden wenn man Menschen auf eine
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Insel sperrt 20 Leute gibt's ja jetzt im
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im TV jede Menge Formate und ganz
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schnell bilden sich dort krüppchen raus
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das findet man ferienager das passiert
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ganz schnell beim Menschen das hat
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glaube ich viel mit unserer Biologie zu
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tun wäre mal ein interessantes
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Experiment ein junglecamp ohne
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Grüppchenbildung läereien eifersüchte
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leihen und Intrigen stattdessen ein
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harmonisches Miteinander von
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konfliktscheuen Bienchen die Quoten
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wären schnell im Keller
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klar ist außerdem ziemlich unrealistisch
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wo unterschiedliche Charaktere und
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Persönlichkeiten aufeinander treffen
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gibt es Reibung wie gelingt es uns damit
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gut klarzukommen und welche Kraft hat es
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im Team gemeinsam auf ein Ziel
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hinzuarbeiten
00:17:48
[Musik]
00:17:58
[Musik]
00:18:06
danke euch Mannschaft steigt aus Ende
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Gelände ja hast du nachher auch ganz gut
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hingekriegt danke schön zum Schluss ja
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Ja zum Schluss ganz gut
00:18:22
[Musik]
00:18:34
kann es sein dass mir im Leben etwas
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fehlt weil ich keine solche Gemeinschaft
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habe wie ihr weil ich vielleicht keinem
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Verein beigetreten bin es ist ein gutes
00:18:42
plus wenn man es hat ich bin hier auch
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gebraucht man fühlt sich auch gebraucht
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das ist ja auch so ein Teil glaube ich
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warum viele Leute vielleicht einsam sind
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wenn ich hier dienstags um 18 Uhr
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ankomme dann gehe ich selten vor 99:30
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Uhr nach Hause und das ist dann halt
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irgendwie auch eine nette
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Abendgestaltung wo du triffst immer
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wieder dieselben Leute du kannst dich
00:19:00
austauschen du hast ganz
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unterschiedliche Erfahrungshorizonte wir
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haben ja auch Menschen manchmal wo es
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nicht so gut passt was du meinst war die
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Sache auf der Wanderfahrt mit dem einen
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Menschen ja den wir aber auch
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integrieren ja äh und den kenne ich nun
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schon so lange aber es geht nur auf der
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kameradschaftlichen Ebene es ist keine
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freundschaftliche ebenet da gab's
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Auseinandersetzungen über wer das Sagen
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im Boot hat aber die handeln wir halt
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aus vielleicht ist der eine menschlich
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manchmal ein bisschen komisch dann wird
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das halt auch auf und man freut sich
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aber dass die dann dafür danach sich mit
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dem Boot ausennt und das Boot repariert
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oder hausauberheld also ich sag immer
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ich habe hier Ruderkameraden teilweise
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die mir nicht so menschlich liegen
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dennoch komme ich mit denen auf einer
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gemeinschaftlichen Ebene nämlich die des
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Rudervereins ganz gut klar und kann mit
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denen auch gemeinsam Sport treiben sogar
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Feste feiern ich weiß dass der politisch
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gesellschaftlich persönlich privat
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völlig anders dickt als ich aber über
00:20:01
diesen Verein komme ich habe ich mit dem
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eine Grundlage auszukommen welche
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Charaktereigenschaften muss man
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mitbringen um sich gut einzufinden in so
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eine Gemeinschaft na ich glaube man muss
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sich ein bisschen selbst zurücknehmen
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können m und dieses heutzutage gerne
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einreißende unverbindliche ich ruf denn
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5 Minuten vor Training noch mal durch
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oder rufe gar nicht an das gibt's nicht
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wenn wir uns am Abend um 20 Uhr
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verabreden morgen früh um 7 Uhr treffen
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wir uns dann treffen wir uns ja und egal
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was da für ein Wetter ist da gibt's
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keine Entschuldigung bin ja nur auch der
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jüngste und ich bin auch der der
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meistens als letztes ankommt weil ich am
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nächsten dran wohne so die goldene Regel
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aber ich bin da also und wenn ich 5 nach
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7 da bin aber ich komme hierher weil
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wenn ich zugesagt habe dann komme ich
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und das ist natürlich für mich selber
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aber auch eine gute Übung zu sagen ich
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verpflichte mich für was dann muss ich
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es auch
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durchziehen genau man wächst daran und
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gleichzeitig kann ich ist es auch bei
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wenn wenn man jetzt gemeinsam für ein
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Turnier trainiert oder so wir haben
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waren jetzt im Januar oder Februar in in
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Turin für ein großes
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und als wir dann in Italien im Boot
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saßen und es äh losgegangen ist da habe
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ich gemerkt okay die alten Herren ziehen
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ganz schön an das das ist nicht die
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Schlagzahl und die Geschwindigkeit die
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wir geübt haben das ist noch mal ein
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paar noralen höher es war irre wir sind
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fast 5 km in in der Geschwindigkeit
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gefahren wir nie gefahren wären sonst
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und das ich bin aus dem Boot gestiegen
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und war so glücklich wie noch nicht
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konnte erstmal eine vitelstunde auch
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nicht reden weil ich war komplett auser
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Puste aber das war so ein endorphinschub
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der da rausgekommen ist das war so geil
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also und das hast du nicht wenn du nicht
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weil alleine hätte ich gesagt da komm
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scheiß drauf ich geb ab und ich scheide
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aus ich gehe an Rand aber das geht nicht
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du bist in der Mannschaft und dann sagt
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der hinter dir Ruhe Ruhe und der vor dir
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sagt Augen ins Boot Augen ins Boot und
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du du kannst nicht anders du musst ja
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mitmachen und das ist das ist ein Gefühl
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das kannst du gar nicht anders erreichen
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also es geht nur in diesem Zustand
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deshalb ist mir auch immer so wichtig
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dass wir dann manchmal so wie heute auch
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im Achter
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runter mit der Schlagfrequenz nicht so
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schnell hin und her rollen schön
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ausziehen hinten und wenn du das machst
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dann fängt er an zu
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gluckern so ein kreäuselwasser ja und
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wenn so ein Boot so läuft ist so ein
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geiles Gefühl ja das ist da fängst Flow
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genau da hast du so ein so ein
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Glücksgefühl das ist wirklich irre ja
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und das musst du machen du kannst es
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nicht kaufen du musst es selber mit
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anderen zusammen
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[Musik]
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machen stärksten Faktoren dafür dass wir
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Einsamkeit überwinden ist das kämpfen
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für eine gemeinsame Sache das heißt
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gerade dann wenn ich mich nicht nur mit
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anderen
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zusammenue sondern wir uns wirklich auch
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einen bestimmten Thema verschreiben
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versuchen einen Unterschied zu machen
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das heißt so etwas haben wir ein
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geteilten Sinn dann ist das etwas was
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Einsamkeit stark entgegenwirkt wir
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brauchen den anderen gerade auch in
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seiner Andersartigkeit in seiner
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Fremdheit um überhaupt unsere eigenen
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lebendigkeitspotenziale zu entwickeln
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wenn wir immer nur bei uns selber
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bleiben
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und nur noch mit sozialen Medien
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kommunizieren die uns ständig das sagen
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was wir ohnehin schon glauben oder
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wissen die uns ständig immer nur auf die
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auf die Schultern klopfen virtuell und
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sagen du hast schon recht ind dem du was
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du sagst und ich liefer Dir jetzt noch
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die gefaken weiteren Argumente dafür ja
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dann gibt es keiner Entwicklung mehr
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gleichzeitig brauchen wir auch
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Rückzugsräume wir wissen z.B aus Studien
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dass Großraumbüros nicht gut sind für
00:23:20
die
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Arbeitszufriedenheit weil wir dann zu
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viel Kontakt zu anderen haben und nicht
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ungestört sein können das heißt wir
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haben kein Gefühl von Privatheit und
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dieses aushandeln zwischen Nähe und
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Distanz zwischen allein sein und mit
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anderen Menschen zusammen sein ist ganz
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wichtig und Menschen die eine gute
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Balance finden zwischen der Gemeinschaft
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und der Individualität die sind am
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zufriedensten für den Stoizismus ist
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Einsamkeit kein so radikales Problem
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denn unser Glück müssen wir ohnehin
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durch uns selbst erlangen durch eine
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Arbeit an unserem Inneren und die
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Einsamkeit kann dabei in gewisser Weise
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ein hilfreiches Mittel sein
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solite nach einem Tag wo ich irgendwie
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sehr sehr viel mit Menschen Arbeit auch
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wenn ich mit sehr netten Menschen
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arbeite habe ich auf das Gefühl so mich
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zurückziehen zu wollen kennt ihr das
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auch und wie macht ihr das in der
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Gemeinschaft na ich denke wenn die Tür
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zu ist ist die Tür zu ich brauch meinen
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Privatraum ich muss mich zurückziehen
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können und manchmal bin ich abends um 10
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Uhr total müde und ist noch die Stimmung
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ist gut und dann liegt an mir zu sagen
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sorry ich gehe jetzt schon mal ins Bett
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weil ich gut für mich sorgen will wie
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findet ihr Glück in der Gemeinschaft es
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gibt Dinge die man eigentlich nicht so
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wahnsinnig gerne tut ich sag mal
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Putzaktion oder Fensterputzen oder
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irgendwie so etwas und wenn man das in
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der Gruppe macht dann macht es mir
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Freude also es ist durch aus ein
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Glücksmoment wenn alle zusammen anpacken
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und das andere ist einfach diese
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Inspiration die durch die verschiedenen
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Menschen Wesen da sind und verschiedene
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Interessenslagen die mich einfach
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bereichern Gespräch was ein plötzlich
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ganz neuen Blickwinkel eröffnet und das
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finde ich ein Moment von Glück und das
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vermehrt das Glück für alle weil wenn
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ich merke du freust dich dann freue ich
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mich ja auch mehr da sind um sich zu
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freuen genau ja wir wir vervielfachen
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unser Glück also in der
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[Musik]
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Theorie in italienischen Dörfern spielt
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sich ganz viel Leben auf der Straße oder
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auf kleinen Plätzen
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ab und dadurch dass es so eine
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Selbstverständlichkeit ist für alle am
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Abend noch mal das eigene wohnen zu
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verlassen und auf den Platz zu kommen
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dadurch kann man natürlich auch sehr
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einfach Teil von so einem Sozialgefüge
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sein man kann eben da auch irgendwo
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sitzen irgendwo laufen sieht Menschen
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ein schönes Beispiel aus der Forschung
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hat in Australien stattgefunden nämlich
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die sogenannten neighborhood days wo man
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Nachbarschaften quasi dazu animiert hat
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mehr in Interaktion zu treten und man
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hat gesehen dass die Langzeiteffekte
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selbst wenn man sowas nur einmal macht
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wirklich eklatant sind das heißt dass
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sich die Menschen wieder verbundener
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fühlen und näher und zugehöriger
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[Musik]
00:26:24
[Musik]