00:00:00
.
00:00:02
(Lebendige Musik)
00:00:10
In Baku läuft die Weltklimakonferenz,
die COP29.
00:00:13
Und während es in der Vergangenheit
oft um Klimaziele ging,
00:00:17
dreht sich diesmal
eigentlich alles ums Geld.
00:00:20
Wer zahlt die dicke Rechnung
des Klimawandels?
00:00:23
Hallo zur "KlimaZeit".
00:00:26
Mehr als eine Billion US-Dollar
pro Jahr:
00:00:29
So viel Geld, sagen die
Entwicklungsländer, brauchen sie.
00:00:32
Und zwar um klimabedingte Verluste
und Schäden
00:00:35
bei sich vor Ort auszugleichen.
00:00:37
Dieses Geld soll von
den Industriestaaten kommen.
00:00:40
Denn die sind maßgeblich
für den Klimawandel verantwortlich.
00:00:43
Bislang kommen sie
deutlich günstiger weg.
00:00:46
100 Milliarden US-Dollar im Jahr -
00:00:48
das ist das aktuelle
Finanzierungsziel.
00:00:50
Aber das läuft aus
und ein neues muss her.
00:00:53
Viele hoffen, dass das jetzt im
Rahmen der Weltklimakonferenz klappt.
00:00:57
Wir schauen uns mal an,
wie die überhaupt entstanden ist
00:01:00
und wie sie funktioniert.
00:01:02
1992 beschloss der Erdgipfel
in Rio de Janeiro
00:01:06
die UN-Klimarahmenkonvention.
00:01:09
Als erste internationale Vereinbarung
00:01:11
sieht sie den Klimawandel
als Problem an
00:01:14
und fordert zum Handeln auf.
00:01:17
Die Vertragsstaaten treffen sich
seit 1995 jährlich
00:01:20
zur Weltklimakonferenz, der COP,
Conference Of the Parties.
00:01:26
Die COPs mit bis zu
40.000 Teilnehmenden
00:01:28
werden vom UN-Klimasekretariat
in Bonn mit vorbereitet.
00:01:32
Die wissenschaftlichen Grundlagen
für die Beschlüsse der COPS
00:01:36
liefert der Weltklimarat IPCC.
00:01:39
Die COPs sind DAS Instrument
der internationalen Klimapolitik.
00:01:44
Ihre Aufgaben: Aktivitäten
der Vertragsstaaten prüfen,
00:01:47
Schritte für mehr Klimapolitik
beschließen,
00:01:50
Klimaschutz und Anpassung im globalen
Süden finanzieren.
00:01:54
Die Vertragsstaaten inklusive der EU
00:01:57
schicken Regierungsvertreter
und Staatschefs,
00:01:59
die Beschlüsse
einstimmig fällen müssen.
00:02:02
Nichtregierungsorganisationen und
Medien begleiten die Verhandlungen,
00:02:06
auch bei COP29 in Aserbaidschan.
00:02:08
Und die ist ein echtes Mega-Event.
00:02:11
Bis zu 50.000 Menschen erwarten die
Veranstalter diesmal zur COP
00:02:15
in der aserbaidschanischen Hauptstadt
Baku.
00:02:17
Vertreter aus 197 Staaten,
00:02:19
und die treffen sich
im Fußballstadion.
00:02:24
Da ist immerhin genug Platz.
00:02:26
Monatelang hat man sich dort auf
diese Großveranstaltung vorbereitet,
00:02:30
denn klar, ein Zusammentreffen
von so vielen Menschen
00:02:33
ist eine organisatorische
Riesenherausforderung.
00:02:36
In den Medien sieht man am Ende
trotzdem oft
00:02:39
immer die gleichen Bilder
aus dem Verhandlungsraum
00:02:42
oder dem Pressezentrum.
00:02:43
Meine Kollegin Janina Schreiber
ist für uns in Baku bei der COP
00:02:47
und nimmt uns jetzt mal exklusiv mit
hinter die Kulissen.
00:02:50
Herzlich willkommen,
00:02:52
nicht in der Allianz Arena,
sondern in Baku vorm Olympiastadion
00:02:55
von der 29. Weltklimakonferenz
hier in Aserbaidschan.
00:02:59
Und ich kann euch sagen:
Die Wege hier sind weit.
00:03:02
So, dann nix wie rein,
00:03:04
erst gibt's hier eine
Sicherheitskontrolle,
00:03:06
dann genau wie am Flughafen
einchecken.
00:03:09
Im Foyer finden häufig Aktionen
von Umweltaktivistis statt,
00:03:13
die fordern, dass mehr Gelder
mobilisiert werden soll
00:03:16
für Klimaschutz und -anpassung.
00:03:18
(Sprechchor)
00:03:21
Bis zum Pressezentrum
sind's gut zehn Minuten Fußweg.
00:03:24
(Lockere Musik)
00:03:26
Hier im Pressecenter
berichten Tausende Journalisten
00:03:30
und Journalistinnen.
00:03:31
Wir haben sogar unser eigenes Büro.
00:03:34
Hallo!
00:03:36
Und ja, Tageslicht ist hier übrigens
Fehlanzeige.
00:03:41
Pflanzen,
die gibt's hier aber trotzdem.
00:03:44
(Kraftvolle Musik)
00:03:47
(Stimmengewirr)
00:03:49
Und von hier aus schalten
die Kollegen und Kolleginnen
00:03:52
überall in die Welt,
um über das zu berichten ...
00:03:55
was hier hinter mir
in den Plenaries,
00:03:57
also den Verhandlungsräumen
00:03:59
von den Delegierten
der fast 200 Länder gesagt wird.
00:04:03
Oder über die Textentwürfe,
00:04:05
die teilweise hier in den
Meeting Rooms verhandelt werden,
00:04:08
bei beidem dürfen wir aber grade
nicht rein.
00:04:11
Dafür können wir uns
hier die Zeit vertreiben.
00:04:14
Hier hat jedes Land
seinen eigenen Stand.
00:04:16
Bei Qatar hängt Efeu
an der Decke.
00:04:19
(Abwartende Musik)
00:04:21
Ja, und wir Deutschen
haben Moos an der Wand.
00:04:24
Ob's das auch für die
Klimafinanzierung gibt?
00:04:27
(Abwartende Musik)
00:04:31
So, jetzt geht's noch mal raus,
über diese Brücke hier
00:04:35
rein in die Green Zone.
00:04:38
(Abwartende Musik)
00:04:41
Hier dürfen sich Umweltgruppen,
Unternehmen
00:04:44
und Vereine präsentieren.
00:04:51
Ihr merkt schon,
00:04:52
die Weltklimakonferenz,
das sind nicht nur Verhandlungen,
00:04:55
das ist auch eine riesige
Ausstellung.
00:04:58
Und diese Sesamringe hier
gibt's zum Glück an jeder Ecke.
00:05:03
Damit geb ich ab ins Studio.
00:05:06
Janina Schreiber grade noch für uns
backstage
00:05:09
auf der Klimakonferenz unterwegs,
00:05:11
jetzt haben wir die Gelegenheit,
zu sprechen, hallo.
00:05:14
Hallo.
00:05:16
Du begleitest diese COP
seit dem Start,
00:05:19
wie ist die Stimmung jetzt
zur Halbzeit?
00:05:21
Also die US-Wahl, die drückt hier
schon ordentlich auf die Stimmung,
00:05:26
das hat auch ein deutscher
Verhandler noch mal gesagt.
00:05:29
Trumps Wiederwahl, das liegt wie ein
Schatten auf den Verhandlungen.
00:05:33
Dass der argentinische Präsident
00:05:35
seine Delegierten
hier abgezogen hat,
00:05:37
ist auch kein gutes Zeichen.
00:05:39
Dieses politische Momentum,
der Druck,
00:05:41
den's eigentlich am Anfang
von solchen Verhandlungen braucht,
00:05:45
um gute Ergebnisse zu erzielen,
00:05:47
das scheint nicht so richtig
gegeben zu sein,
00:05:49
sehr auch zur Sorge
von vielen Beboachtenden hier.
00:05:53
Man muss aber gleichzeitig
auch sagen,
00:05:55
jetzt haben sich hier
schon einige formiert,
00:05:58
der Gouverneur von Washington etwa
hat heute Morgen bekräftigt,
00:06:02
America is all in.
00:06:04
Also der Klimaschutz geht,
trotz Trump,
00:06:06
eher auf subnationaler,
also lokaler Ebene auch weiter.
00:06:11
Wie weit ist man denn aktuell
bei den Verhandlungen?
00:06:14
Gibt's da Fortschritte?
00:06:15
Man ist hier schon mitten
in der Textarbeit,
00:06:19
Die Entwicklungsländer haben hier ja
eine Forderung auf den Tisch gelegt.
00:06:23
1,3 Billionen US-Dollar jährlich,
das fordern sie.
00:06:27
Aber im Dokument, da sind noch
sehr viele Fragen offen.
00:06:30
Man ist mit neun Seiten gestartet,
00:06:32
jetzt ist das aufgebläht worden
auf 33 Seiten,
00:06:35
Da sind noch viele eckige
Textklammern,
00:06:38
bedeutet, sehr viele verschiedene
Formulierungen sind noch am Start.
00:06:41
Die sollten im besten Fall
bis zum Ende der Verhandlungen
00:06:45
dann konkretisiert werden.
00:06:47
Das wird noch eine Herausforderung,
auch für die zweite Woche.
00:06:52
Zumal jetzt ja auch Bundeskanzler
Olaf Scholz bei der COP fehlt,
00:06:56
jemand, der sich klar für Klimaschutz
ausgesprochen hat.
00:06:59
Was bedeutet das?
00:07:02
Ja, zumindest hat er ja
ein Forderungspapier
00:07:05
in diesem Jahr unterschrieben,
00:07:07
das ambitioniert international mehr
Klimafinanzierung auch fordert.
00:07:12
Im vergangenen Jahr
konnte er das nicht unterschreiben,
00:07:15
wohl auch, weil der ehemalige
Finanzminister Lindner
00:07:18
auf die Bremse gedrückt hat.
00:07:20
In diesem Jahr konnte er es
unterschreiben.
00:07:23
Und auch ein deutscher Verhandler
sagte noch mal,
00:07:26
dass man jetzt mit etwas
kleinerer Ampel unterwegs ist,
00:07:29
ist vielleicht nicht so schlecht
für diese Zusagen
00:07:31
der internationalen
Klimafinanzierung.
00:07:34
Früher habe er sich gar nicht
getraut, das richtig zu sagen,
00:07:37
weil er Angst hatte, dass Lindner
alles wieder einsammelt.
00:07:40
Mhm, jetzt lebt Aserbaidschan,
das Gastgeberland dieser COP
00:07:44
zum Großteil vom Verkauf
fossiler Energieträger.
00:07:47
Öl- und Gasverkäufe machen 90 Prozent
der Exportverkäufe des Landes aus.
00:07:52
Prägt das die COP?
00:07:55
Ja, also man muss sagen,
00:07:57
wenn wir vom Hotel hier
00:07:59
mitten in einem der ältesten
Erdölfördergebiete
00:08:03
vom Hotel auf die Konferenz fahren,
00:08:06
dann sehen wir diese
Erdölförderungen,
00:08:09
manchmal riecht man's sogar.
00:08:11
Fossile Energien spielen hier
nach wie vor eine große Rolle.
00:08:14
Alijew hat das in seinen Reden
noch mal betont
00:08:17
als Geschenke der Götter.
00:08:19
Andererseits sind auch
erneuerbare Energien
00:08:21
hier weiterhin auf dem Plan.
00:08:23
Wie ehrlich das sein wird, wird sich
am Ende der zweiten Woche zeigen.
00:08:27
Zumindest in Bezug auf die
Verhandlung sagen Beobachter,
00:08:31
könnte Aserbaidschan
doch schneller voranschreiten.
00:08:34
ARD Klimajournalistin
Janina Schreiber
00:08:37
von der COP in Baku.
00:08:39
Vielen Dank für deine Einschätzungen.
00:08:42
Donald Trump kehrt zurück
ins Weiße Haus.
00:08:45
Für die USA bedeutet das wohl
nicht nur Abschied nehmen
00:08:49
vom scheidenden Präsidenten
Joe Biden,
00:08:51
sondern auch Abschied nehmen
vom Klimaschutz.
00:08:54
Schon während seiner
ersten Amtszeit ist Trump
00:08:56
aus dem Pariser Klimaabkommen
ausgestiegen.
00:08:59
Das will er wiederholen.
00:09:00
Diesmal könnte er aber noch weiter
gehen und dafür sorgen,
00:09:04
dass die USA auch aus der
UN-Klimarahmenkonvention aussteigen.
00:09:07
Das würde bedeuten:
00:09:09
Die USA sind bei globalen
Klimaverhandlungen nicht mehr dabei
00:09:13
und fallen auch als Geldgeber weg.
00:09:15
Und dabei sind auch
in den Vereinigten Staaten
00:09:18
immer mehr Menschen ganz unmittelbar
00:09:20
von den Folgen des Klimawandels
betroffen.
00:09:24
Hurrikan Helene - mindestens 180 Tote
vor sechs Wochen im Südosten der USA.
00:09:31
Donald Trump
spricht später im Wahlkampf
00:09:34
von Klimalüge und Energiekrise.
00:09:37
(englisch:) Es ist
ein grüner Betrug.
00:09:40
Er wird unser Land zerstören.
00:09:44
Hurrikan Milton trifft vor einem
Monat auf Mexiko und Florida.
00:09:48
Experten machen für den Klimawandel
vor allem CO2 verantwortlich.
00:09:52
Trump setzt weiter auf Öl und Gas.
00:09:56
Wir werden fracken und bohren, Baby,
bohren und fracken.
00:10:02
(Jubel)
00:10:04
Aktuell brennen Wälder
in Kalifornien.
00:10:07
Zehntausende Menschen fliehen.
00:10:09
Und nun kommt Mister "Bohren, Baby,
Bohren" zurück ins Weiße Haus.
00:10:14
Für den Klimaschutz bedeutet das
einen Rückschlag,
00:10:17
das befürchtet er,
Klimawissenschaftler Niklas Höhne.
00:10:21
Trump ist eindeutig schlecht
fürs Klima.
00:10:24
Wie sehr und wie groß
diese Katastrophe wird,
00:10:26
das muss sich erst noch zeigen.
00:10:28
Er glaubt, Trump verlässt das
Pariser Abkommen, zahlt nicht mehr
00:10:32
und gibt das Ziel von Biden,
null Emissionen bis 2050, auf.
00:10:36
Er hat schon sehr klar gemacht,
dass er alle Regulierungen,
00:10:40
die die Umweltbehörde
zu verantworten hat,
00:10:42
wieder zurückdrehen will.
00:10:44
Auch ist es gefährlich,
00:10:45
dass Wissenschaftler
unter Druck gesetzt werden.
00:10:49
Doch Ökologie
kann auch der Ökonomie helfen.
00:10:52
Mit Windkraft
lässt sich Geld verdienen,
00:10:54
irgendwann mehr
als mit Ölförderung.
00:10:57
600.000 Menschen in NRW
00:10:59
arbeiten jetzt im Bereich
Umweltwirtschaft.
00:11:01
Auch die Exporte wachsen.
00:11:03
Solche Daten machen dem Minister
Hoffnung.
00:11:07
Ich bin absolut sicher:
00:11:08
Auch ein Trump wird an
Umweltwirtschaft nicht vorbeikommen,
00:11:12
weil auch die
Amerikanerinnen und Amerikaner
00:11:14
wollen saubere Luft haben.
00:11:16
Die Bundesstaaten
betreiben Klimaschutz.
00:11:18
Die dortige Industrie investiert
in nachhaltige Technologien.
00:11:22
Und Klimaschutz
ist keine nationale Aufgabe.
00:11:25
In der Region Valencia
räumen sie nach den Unwettern
00:11:28
heute noch auf,
mindestens 215 Menschen sind tot.
00:11:33
In den USA setzt jede zweite
Firma auf Klimaschutz.
00:11:36
Vielleicht können diese Unternehmen
Einfluss ausüben
00:11:39
auf die Regierung von Trump.
00:11:41
Dass das eben im Interesse ist
von den USA,
00:11:44
sich dafür einzusetzen, und das wäre
sicherlich eine Möglichkeit,
00:11:48
auch die USA umzustimmen.
00:11:49
Aber in den USA ist die
fossile Lobby sehr, sehr groß.
00:11:53
Kohle oder erneuerbare Energien?
00:11:56
Die nächsten Jahre werden zeigen,
welche Kräfte sich durchsetzen.
00:12:03
Wir müssen unsere Emissionen
runterkriegen, schnell.
00:12:06
Denn an den
wissenschaftlichen Fakten
00:12:09
gibt's, egal, was Donald Trump sagt,
keinen Zweifel mehr.
00:12:12
"Jaja, Klimawandel,
wir haben's verstanden",
00:12:14
könnte man meinen.
00:12:16
In der Realität aber
machen wir gerade immer noch
00:12:18
das genaue Gegenteil.
00:12:20
Die weltweiten Treibhausgasemissionen
sind im vergangenen Jahr
00:12:24
auf einen Höchststand gestiegen,
sagt ein neuer UN-Bericht.
00:12:27
Und auch wenn wir das
zum x-ten Mal feststellen,
00:12:29
die Konsequenzen sind extrem.
00:12:31
Im Jahr 2023 betrugen die weltweiten
Treibhausgasemissionen
00:12:35
57 Milliarden Tonnen
sogenannter CO2-Äquivalente.
00:12:40
Hierbei werden auch andere
Treibhausgase
00:12:43
wie Methan oder Lachgas
umgerechnet in ihrer Klimawirkung
00:12:46
auf CO2-Mengen,
sodass es vergleichbar ist.
00:12:49
Vor allem China, Indien und die USA
sind die größten Emittenten.
00:12:53
Zuwächse vor allem in Indien
und China.
00:12:56
Die EU hat sogar einen Rückgang
von 7,5 Prozent zu verzeichnen.
00:13:00
Möchte man jedoch langfristig
das 1,5-Grad-Ziel einhalten,
00:13:05
müssen die Emissionen rapide
und sehr stark abnehmen.
00:13:09
Aktuell bewegen wir uns hier
auf einem Niveau,
00:13:13
das sich bis 2035 wahrscheinlich
kaum etwas ändert.
00:13:16
Greifen beschlossene
Klimaschutzmaßnahmen,
00:13:19
werden die Emissionen auch nur sehr
gering zurückgehen,
00:13:22
etwa bis auf 50 Gigatonnen pro Jahr.
00:13:25
Sie müssten aber
auf etwa 25 Gigatonnen pro Jahr
00:13:28
bis 2035 absinken, um auf dem
1,5-Grad-Pfad zu bleiben.
00:13:33
Hier klafft natürlich noch
eine sehr große Lücke.
00:13:37
Wie sich das auswirkt im Klimasystem
wird mit Modellen projiziert.
00:13:41
Bei Business as usual - also so
weitermachen wie bisher -
00:13:44
landen wir in einer etwa drei Grad
wärmeren Welt bis zum Jahr 2100.
00:13:49
Werden aktuelle
Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt,
00:13:52
wird die Erwärmung wahrscheinlich
etwa um 2,7 Grad betragen.
00:13:56
Und erst wenn alle
Klimaneutralitätsversprechen
00:13:59
auch wirklich umgesetzt werden,
00:14:01
die EU beispielsweise möchte
bis 2050 klimaneutral werden,
00:14:05
würde eine Erwärmung von etwa
1,9 Grad bis 2100 resultieren.
00:14:10
Das liegt immer noch
über dem 1,5-Grad-Ziel.
00:14:14
Es gilt also auch,
weitere Anstrengungen zu unternehmen
00:14:17
und in den nächsten Jahren
jetzt rapide und rasch
00:14:20
die Emissionen weltweit
herunterzufahren,
00:14:23
damit diese Schwelle langfristig
nicht überschritten wird.
00:14:27
Mehr als 7.600 einzelne Inseln,
00:14:30
die oft nur wenige Meter hoch
aus dem West-Pazifik ragen,
00:14:33
das sind die Philippinen.
00:14:35
Die Inselgruppe ist weltweit
mit am stärksten
00:14:37
vom Klimawandel betroffen.
00:14:39
Die Klimafolgen sind hier schon
ganz hautnah spürbar,
00:14:42
denn trockene Füße
sind auf den Philippinen
00:14:44
für etliche Menschen
inzwischen ein Luxus.
00:14:47
Einfach umsiedeln
können sich viele hier nicht leisten.
00:14:51
(Nachdenkliche Musik)
00:14:53
Maria Tamayo steht in ihrer Küche
und bis über die Knie im Wasser.
00:14:59
Ihr Haus ist mittlerweile nicht nur
in der Regenzeit überflutet,
00:15:02
sondern eigentlich immer.
00:15:04
Morgens mit der Flut
kommt das Wasser,
00:15:06
und es verschwindet nicht mehr
wie früher bei Ebbe.
00:15:10
Die graubraune Masse
durchtränkt und verdreckt alles,
00:15:14
Wäsche, Betten, Vorräte.
00:15:19
(Tagalog:)
Wir haben fast nichts mehr zu essen,
00:15:23
unsere Lebensgrundlage ist zerstört.
00:15:27
Das ist alles wirklich schwierig.
00:15:30
Vor allem, weil mit dem Wasser
der Schlamm kommt.
00:15:35
Bis hierhin kommt das Wasser.
00:15:40
Hier können wir nicht schlafen.
00:15:45
Sie lebt auf der Insel Pugad,
00:15:47
etwa 50 Kilometer
00:15:48
von der philippinischen
Hauptstadt Manila entfernt.
00:15:52
Aus der Luft betrachtet
eine einzige Wasserwelt.
00:15:55
Dauerüberflutete Straßen, Siedlungen,
00:15:58
Menschen, die sich täglich
damit abfinden müssen,
00:16:01
völlig durchnässt zu leben.
00:16:03
Denn zu fliehen
können sich viele nicht leisten.
00:16:11
Es ist einfach zum Weinen.
00:16:14
Wenn du arm bist,
dann gehst du wirklich unter.
00:16:21
Wir wollen herausfinden,
00:16:23
warum Teile der Philippinen
immer weiter im Wasser versinken,
00:16:26
und treffen Roel Santos.
00:16:29
Er ist 40 Jahre alt
und erinnert sich gut,
00:16:31
dass er als Kind hier noch durch die
Straßen gerannt ist, um zu spielen.
00:16:35
Damals gab es solche heftigen
Überflutungen nicht, erzählt er.
00:16:39
Heute sind die Menschen hier
rund um die Uhr damit beschäftigt,
00:16:43
ihre Häuser zu befestigen.
00:16:44
(Tagalog:)
Jedes Jahr steigen die Pegelstände.
00:16:51
Vielleicht so fünf Zentimeter.
00:16:57
Wenn die Leute hier Häuser bauen,
00:17:02
dann müssen sie jedes Jahr
das Fundament erhöhen,
00:17:06
damit sie nicht vom Hochwasser
erwischt werden.
00:17:10
Ich befürchte, Pugad wird nach und
nach von der Landkarte verschwinden.
00:17:16
Wegen des Klimawandels.
00:17:18
(Getragene Musik)
00:17:19
Die Philippinen
sind eines der Länder,
00:17:22
die am stärksten von der Erderwärmung
und dem steigenden Meeresspiegel
00:17:26
betroffen sind.
00:17:27
Schulbusse gibt es auf Pugad nicht.
00:17:30
Die Kinder fahren jeden Tag mit Roel
Santos' Wassertaxi zum Unterricht.
00:17:34
Veränderte Klimawandel-Realität.
00:17:38
Fragt man Politiker in der Region,
etwa diesen Bürgermeister,
00:17:42
ist die Ursache
für die Überflutungen klar.
00:17:46
(englisch:) Ja, das Hochwasser
kommt vom Klimawandel,
00:17:51
den wir hier erleben.
00:17:54
Jedes Jahr
bauen wir unsere Häuser höher.
00:17:57
Aber das Wasser steigt immer mehr.
00:18:02
Klimaforscher Angelo de la Cruz
kritisiert,
00:18:05
viele Politiker
machten es sich zu leicht.
00:18:08
Sie hinterfragten
ihr eigenes Handeln nicht
00:18:10
und unternähmen viel zu wenig.
00:18:13
(englisch:) Verschiedene Krisen
00:18:16
spielen sich gerade
zur selben Zeit ab,
00:18:19
und sie treffen
die verletzlichsten Menschen.
00:18:21
Und trotzdem besitzen
unsere Politiker die Dreistigkeit,
00:18:24
alles auf den Klimawandel
zu schieben.
00:18:27
Denn wenn man sagt,
der Klimawandel ist schuld,
00:18:29
dann ist das eine Naturgewalt.
00:18:31
Dann kann man nichts dagegen tun.
00:18:34
Ein paar Kilometer weiter
an der Küste in Hagonoy
00:18:38
mussten sich auch die Rikschafahrer
den Bedingungen anpassen.
00:18:42
Ihre Räder sind größer,
die Sitze höher.
00:18:44
So kommen ihre Kunden
trocken durch die Fluten.
00:18:47
Noch.
00:18:49
(Tagalog:) Ich verdiene mein Geld
damit, dieses Dreirad zu fahren.
00:18:53
Es muss hoch sein, weil die Gegend
hier dauernd unter Wasser steht.
00:18:57
Wir brauchen hohe Rikschas.
00:18:59
Wenn sie niedrig sind,
bucht dich keiner.
00:19:02
Wir haben das Hochwasser jetzt
eine Woche lang.
00:19:04
Es stand sogar schon mal länger.
00:19:06
Ein paar Tage ist es trocken,
dann gibt es wieder Überflutungen.
00:19:10
Das geht wochenlang so.
00:19:12
In Hagonoy kommt alles zusammen.
00:19:15
Klimawandel, Murks beim Städtebau,
Ausbeutung der Natur.
00:19:18
(Ruhige Musik)
00:19:20
Die Gemeinde
grenzt an die Hauptstadt Manila.
00:19:22
Und die breitet sich aus.
00:19:24
Immer mehr Menschen ziehen hierher.
00:19:26
Die Folge des Baubooms:
00:19:28
abgeholzte Mangrovenwälder,
verengte Flüsse,
00:19:31
immer mehr Grundwasser,
das entnommen wird.
00:19:34
Problem: Der Boden sackt dadurch
seit Jahren ab.
00:19:37
Und der Meeresspiegel
steigt noch rasanter.
00:19:40
Viel schneller
als im weltweiten Durchschnitt.
00:19:43
Sogar im Meer wird Land gewonnen.
00:19:45
Manilas neuer Flughafen
entsteht dort,
00:19:48
wo viele Fischer bis vor Kurzem
ihre Fanggründe hatten.
00:19:53
(Tagalog:) Viele Leute sagen,
00:19:57
dass die Gegend
rund um den neuen Flughafen
00:20:01
in den nächsten Jahren
viel davon profitieren wird.
00:20:05
Dass die Leute dort
wohlhabend sein werden.
00:20:09
Aber ich sehe den Flughafen auch
als einen der Gründe,
00:20:14
warum das Wasser bei uns
viel höher steht als früher.
00:20:19
Denn durch die Landgewinnung
00:20:21
hat das Meer immer weniger Platz,
sich auszubreiten.
00:20:24
Den immer höheren Fluten
00:20:26
sind die Menschen rund um Manila
hilflos ausgesetzt.
00:20:29
Das Gefühl, von den Behörden
im Stich gelassen zu werden,
00:20:32
ist allgegenwärtig.
00:20:34
Hier erleben sie heute schon,
00:20:35
wie ihre Existenz
im Meer zu versinken droht
00:20:38
und welchen Gefahren sie
00:20:40
in den kommenden Jahren
ausgesetzt sein werden.
00:20:46
Um diesen Gefahren zu begegnen
und die Klimawandelfolgen abzufedern,
00:20:51
braucht es Geld.
00:20:52
Das haben aber oft gerade die am
stärksten betroffenen Länder nicht.
00:20:56
Und sie sind auch nicht die
Hauptverursacher des Klimawandels.
00:20:59
Ein Finanzausgleich soll
für etwas mehr Fairness sorgen.
00:21:03
Der Plan: reiche Länder zahlen,
00:21:05
ärmere, klimawandelgeschädigte
profitieren.
00:21:09
Großes Thema in diesem Jahr
bei der COP,
00:21:11
und darüber sprechen wir jetzt
mit Annette Detken.
00:21:14
Hallo, Frau Detken.
00:21:15
Hallo.
00:21:16
Sie leiten die Global Shield
Solutions Plattform, GSSP.
00:21:20
Die ist ein Teil des Global Shield.
00:21:22
Das ist ein weltweiter Schutzschirm
gegen Klimarisiken.
00:21:26
Und er unterstützt
Menschen und Länder,
00:21:28
die besonders vom Klimawandel
betroffen sind, dabei,
00:21:31
sich finanziell besser
gegen Klimarisiken abzusichern.
00:21:34
Wie kann man sich das vorstellen?
00:21:36
Wie sieht die Hilfe des Schutzschirms
konkret aus?
00:21:39
Wir arbeiten konkret
mit Partnerländern
00:21:41
des globalen Schutzschirms
00:21:43
an innovativen
Finanzierungsmechanismen,
00:21:47
die gewährleisten,
00:21:49
dass nach einer Klimakatastrophe
00:21:51
zuverlässig und zeitnah hier
finanzielle Hilfe geleistet wird.
00:21:56
Ganz konkret hier vielleicht
das Beispiel Ghanas.
00:22:00
Ghana ist das erste Land
unter dem globalen Schutzschirm,
00:22:04
das eine Unterstützungsanfrage
eingereicht hat.
00:22:08
Und hier unterstützen wir Ghana
in verschiedensten Elementen
00:22:12
mit, zum Beispiel,
einer Versicherung gegen Dürre,
00:22:17
womit dann Nothilfemaßnahmen,
sei es Nahrungsmittelhilfe,
00:22:22
geleistet werden kann.
00:22:24
Jetzt wurde auf der COP
vor zwei Jahren
00:22:26
ein weiteres großes internationales
Finanzierungsinstrument beschlossen,
00:22:30
um Schäden und Verluste,
00:22:32
die durch den Klimawandel
verursacht werden, zu kompensieren.
00:22:35
Das ist der Loss and Damage Fund,
00:22:37
der Fonds zur Bewältigung
von Schäden und Verlusten.
00:22:40
Wie hängt der mit dem Schutzschirm,
dem Global Shield, zusammen?
00:22:44
Ja, der globale Schutzschirm
00:22:45
ist eine Initiative
der vulnerablen Länder,
00:22:49
die sich unter der sogenannten V20
zusammengeschlossen haben,
00:22:53
zusammen mit der G7.
00:22:56
Und hier arbeiten wir, wie gesagt,
an innovativen,
00:23:00
vorab vertraglich vereinbarten
Finanzierungsmechanismen,
00:23:04
die sicherstellen, dass Mittel
00:23:07
im Falle einer Klimakatastrophe
bereitgestellt werden.
00:23:10
Was heißt das konkret?
00:23:12
Das heißt, diese
Finanzierungsmechanismen
00:23:14
legen vorab schon fest,
00:23:16
wann, für wen und in welcher Höhe
00:23:20
Finanzierung und finanzielle
Unterstützung geleistet wird.
00:23:25
Insofern auch, an wen die Mittel
dann letztendlich ausgezahlt werden.
00:23:30
Das sind alles Fragen,
00:23:32
die bei der Ausgestaltung
00:23:33
und bei dem Design
dieser Finanzierungslösungen
00:23:37
hier zunächst entwickelt
und dann auch eingeführt werden,
00:23:41
sodass die Länder erste Erfahrungen
damit machen können.
00:23:44
Erfahrungen, auf die letztendlich
auch der Fonds
00:23:47
zum Umgang von Verlusten und Schäden
aufbauen kann.
00:23:50
Und insofern ist der Global Shield
ein Wegbereiter.
00:23:53
Während der Loss and Damage Fund
jetzt gerade dann auch in Baku
00:23:57
weiter ausgestaltet werden soll,
00:23:59
ist der Schutzschirm ja
prinzipiell schon in Betrieb.
00:24:02
Wie weit sind Sie genau?
Woran merkt man den Betrieb?
00:24:06
Wir sind jetzt bereits schon
00:24:08
in Vorbereitung
solcher Länderprogramme
00:24:11
in zwölf Partnerländern
und im pazifischen Raum.
00:24:17
Hier bereiten wir
00:24:19
über Länderprozesse
einen inklusiven Dialog
00:24:24
mit verschiedenen Partnern
und auch Sektoren.
00:24:29
Das heißt, es ist sowohl
die Wissenschaft,
00:24:32
es ist die Zivilbevölkerung,
00:24:34
es sind verschiedene,
auch der Privatsektor mit dabei,
00:24:38
hier den Bedarf erst mal festzulegen
und zu priorisieren,
00:24:42
in welchem Bereich die Länder
tatsächlich Unterstützung brauchen,
00:24:46
welche Risiken, letztendlich, welche
Sektoren besonders betroffen sind.
00:24:50
Einschätzungen von Annette Detken,
00:24:53
Expertin zum Thema
Klimarisikofinanzierung.
00:24:56
Vielen Dank.
00:24:58
Klimafinanzierung,
Klimafolgen bewältigen,
00:25:01
Klimaschutz,
das sind alles dicke Bretter,
00:25:04
haben wir eindrücklich gesehen
in dieser Sendung.
00:25:06
Und trotzdem müssen wir da ran.
00:25:08
Denn was man oft fast vergisst,
immer wenn wir über Klima reden,
00:25:12
dann geht es ja eigentlich darum,
wie und ob wir in Zukunft leben.
00:25:16
Und das ist vor allem
für die Jüngsten entscheidend.
00:25:19
Die suchen heute Antworten
auf die ganz großen Fragen.
00:25:22
Soll ich filmen?
- Ja.
00:25:24
Also, Leute, es gibt mehr als acht
Milliarden Menschen auf der Welt,
00:25:28
und die müssen irgendwo
ihre Nahrung finden.
00:25:30
Und wie das funktioniert,
00:25:32
weil das Klima ja immer schwieriger
wird durch den Klimawandel,
00:25:35
kriegen wir raus.
00:25:36
Kommt mit.
00:25:38
Los ging das Ganze erst mal
im Nutzpflanzengarten der Uni.
00:25:42
Hallo, wir sind die Kinderreporter.
00:25:44
Kommt rein, herzlich willkommen.
00:25:46
Wo brauchen Sie am meisten Hilfe?
00:25:49
Bei den großen Kürbissen.
00:25:51
So Leute, Achtung, das wird
der erste Kürbis meines Lebens.
00:25:54
Kann ja nicht so schwer sein.
00:25:57
Perfekt.
00:25:58
(Ächzen)
00:26:00
Ist ja ein Blub.
00:26:02
Ist das hier denn
ein normaler Bauernhof?
00:26:04
Wir sind eine Pflanzensammlung.
00:26:06
Das ist eher wie so ein Museum.
00:26:08
Wir haben ganz viel Verschiedenes,
00:26:10
aber von den einzelnen Sachen
immer nur wenig.
00:26:12
Also, davon könnten schon einige
satt werden.
00:26:15
Und das erste,
was wir gelernt haben,
00:26:17
nicht für alle Pflanzen
ist der Klimawandel schlimm.
00:26:20
Es gibt ja viele Nutzpflanzen,
00:26:22
die aus anderen Gegenden,
meistens aus dem Süden, kommen.
00:26:25
Die profitieren natürlich,
wenn es hier wärmer wird.
00:26:28
Hier unsere Bonner Kiwis.
- Warum wachsen hier Kiwis?
00:26:31
Wir haben das ausprobiert
und es hat geklappt.
00:26:34
Dann hat Cornelia uns
das Reisfeld gezeigt.
00:26:36
Jede Pflanze hat jetzt vielleicht,
sagen wir mal, 100 Körner.
00:26:40
Hättet ihr gedacht,
dass hier Reis wächst?
00:26:43
Ganz unauffällig,
aber das hier alles,
00:26:45
hier hinter dem grünen Netz,
das sind die Reispflanzen.
00:26:48
Und wie viele Menschen
00:26:50
könnten jetzt hier so
von so einem Reisfeld satt werden?
00:26:53
Na ja, ich würde mal sagen,
zwei, drei Mahlzeiten.
00:26:57
Das reicht nicht für lange,
und auch nicht für viele Menschen.
00:27:00
Krass!
00:27:01
Also, wir wollten ja jetzt
eigentlich erfahren,
00:27:04
wie man acht Milliarden Menschen
von der Welt satt kriegt.
00:27:07
Aber dann haben wir schnell gesehen,
00:27:09
jede einzelne Pflanze braucht
so viel Platz, Wasser und Saatgut.
00:27:14
Und jetzt geht's zum Kernesammeln.
00:27:17
Denn sie sammeln schon
fürs nächste Jahr.
00:27:20
(Ruhige Musik)
00:27:24
(Leises Gespräch)
00:27:26
Wir können die Samen rausholen.
- Ratsch, ratsch!
00:27:29
Und dann aber trotzdem noch
den Kürbis nachher essen.
00:27:33
Forscher aus der ganzen Welt
wollen wissen,
00:27:35
wie die Pflanzen besser wachsen.
00:27:37
(Behäbige Musik)
00:27:41
So, Leute,
jetzt steht die Reisernte an.
00:27:44
Das hier, das ist unser
neues Forschungsgewächshaus.
00:27:47
Und das haben wir gebaut,
00:27:48
um den ganzen Forschenden
an der Universität Bonn zu helfen,
00:27:51
ihre Experimente durchzuführen,
00:27:53
zum Beispiel auch
zum Thema Klimawandel.
00:27:55
Wir gehen jetzt in die Reiskabine,
wo wir jetzt den Reis ernten.
00:27:59
Ich kann euch sagen,
das ist recht heiß hier.
00:28:01
Reis mag es nämlich
sehr, sehr warm.
00:28:04
Was ist denn jetzt los?
00:28:05
Das alles wird durch einen ziemlich
großen Klimacomputer gesteuert.
00:28:09
Der Sam ist extra aus Nepal
hergekommen, um zu forschen.
00:28:12
Wie lange ist das?
- 16.
00:28:14
Und danach nehmen wir auch Gewicht.
00:28:16
Was wollen wir rauskriegen?
00:28:18
Welche Sorte wie viel Ertrag gibt.
00:28:20
Also, wir hatten schon
viel Arbeit da.
00:28:23
Es geht nicht nur um Menge,
sondern um Qualität.
00:28:26
Wenn ein Reis gute Qualität hat,
00:28:28
dann vielleicht braucht man
nicht so viel essen.
00:28:31
Also ich glaube, es ist ganz gut
für die Zukunft.
00:28:34
Sie forschen
an total vielen Nutzpflanzen.
00:28:36
Das heißt,
wir können ganz genau kontrollieren,
00:28:39
was wir an unserem Klima ändern
00:28:41
und dann schauen, welchen Einfluss
das auf unsere Pflanzen hat.
00:28:44
Dadurch können wir total wichtige
Informationen bekommen,
00:28:47
was wir bei Pflanzen
anpassen müssen,
00:28:49
dass wir alle
ernährt werden können.
00:28:51
Ja, ist ganz spannend.
00:28:53
Und in den Klimakammern können wir
das Licht genauso steuern,
00:28:57
wie wir das möchten.
00:28:58
Ich mache das jetzt
wie eine echte Forscherin.
00:29:02
Das Experiment kann beginnen.
00:29:04
Das ist schon deutlich mehr
als vorher.
00:29:06
Etwas mehr können wir,
glaube ich, noch geben.
00:29:09
Ist hier
eine ziemlich knifflige Sache.
00:29:11
Aber am Ende ist das Ziel,
herauszufinden,
00:29:13
mit welchem Licht der Kohl
am besten wächst.
00:29:16
Auch in trockenen Ländern.
00:29:18
Ich hoffe, das geht schnell.
00:29:19
Das war schon toll.
00:29:21
Tschüss!
- Tschüss.
00:29:23
Schönen Tag noch!
- Und vielen Dank fürs Helfen!
00:29:28
Und wir sagen:
Vielen Dank fürs Zuschauen.
00:29:30
Das war's für diese Woche
von der "KlimaZeit".
00:29:33
Wenn Sie Lust auf mehr haben,
00:29:34
finden Sie uns jederzeit in der
ARD-Mediathek oder auf YouTube.
00:29:38
Gerne reinschauen.
Und bis dahin: gute Zeit!
00:29:41
(Dynamische, sphärische Musik)
00:29:45
SWR 2024