Ulrich Beck | Überleben in der Risikogesellschaft (NZZ Standpunkte 2009)
概要
TLDRIn dieser Diskussion mit Professor Ulrich Beck wird das Thema der Risikogesellschaft behandelt. Beck erklärt, dass wir in einer Welt leben, die von modernen Risiken geprägt ist, die oft nicht richtig erfasst oder kalkuliert werden können. Er unterscheidet zwischen natürlichen Gefahren und Risiken, die durch menschliche Entscheidungen entstehen. Die Unsicherheit, die aus diesen Risiken resultiert, ist sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance für gesellschaftliche Veränderungen. Beck betont die Notwendigkeit einer globalen Zusammenarbeit, um mit diesen Risiken umzugehen, und diskutiert die Rolle der Medien bei der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Umwelt- und Finanzrisiken.
収穫
- 🌍 Die moderne Welt ist voller Risiken.
- 📉 Finanzkrisen sind ein Beispiel für moderne Unsicherheiten.
- 🌱 Umweltkatastrophen erfordern globale Lösungen.
- 📰 Medien spielen eine Schlüsselrolle in der Risikowahrnehmung.
- 🤝 Internationale Kooperation ist notwendig, um Risiken zu bewältigen.
- 🔍 Kalkulierte Unsicherheit ist eine Herausforderung für die Gesellschaft.
- ⚖️ Risiken entstehen oft aus menschlichen Entscheidungen.
- 💡 Unsicherheit kann auch Kreativität fördern.
- 🌐 Die Gesellschaft muss ein Bewusstsein für Risiken entwickeln.
- 📊 Risiken sind nicht immer sichtbar und erfordern Forschung.
タイムライン
- 00:00:00 - 00:05:00
Die Sendung beginnt mit einer Begrüßung und der Vorstellung des Themas: die Risiken der modernen Welt, insbesondere im Kontext der Schweinegrippe-Pandemie. Es wird auf die Unsicherheiten eingegangen, die durch verschiedene globale Herausforderungen wie Klimawandel, Terrorismus und Finanzkrisen entstehen.
- 00:05:00 - 00:10:00
Professor Beck wird als Experte für Risikogesellschaft vorgestellt. Er diskutiert, ob das Leben heute riskanter ist als früher. Er argumentiert, dass wir im Westen besser im Umgang mit Risiken geworden sind, aber gleichzeitig neue, globale Risiken entstanden sind, die nicht ausreichend erfasst werden können.
- 00:10:00 - 00:15:00
Beck erklärt, dass Risiken nicht nur Katastrophen sind, sondern auch die Unsicherheiten der Zukunft betreffen. Er unterscheidet zwischen verschiedenen Phasen der Risikowahrnehmung und betont, dass moderne Risiken oft aus menschlichen Entscheidungen resultieren.
- 00:15:00 - 00:20:00
Die Diskussion geht weiter auf die Wahrnehmung von Risiken ein, insbesondere im Vergleich zwischen verschiedenen Kulturen. Beck hebt hervor, dass kulturelle Unterschiede die Risikowahrnehmung beeinflussen und dass in einigen Ländern Umweltgefahren weniger ernst genommen werden.
- 00:20:00 - 00:25:00
Beck spricht über die Rolle der Medien bei der Sensibilisierung für Risiken und betont, dass die Aufklärung über Risiken wichtig ist, um ein Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen. Er reflektiert über die Entwicklung des Begriffs der Risikogesellschaft und dessen Relevanz in der heutigen Zeit.
- 00:25:00 - 00:30:00
Die Diskussion wechselt zu den Herausforderungen der Gentechnologie und den Unsicherheiten, die damit verbunden sind. Beck argumentiert, dass wir oft nicht wissen, welche langfristigen Folgen neue Technologien haben werden, und dass dies eine demokratische Herausforderung darstellt.
- 00:30:00 - 00:35:00
Beck thematisiert die Notwendigkeit einer Entkopplung zwischen technologischer Entwicklung und deren sofortiger Anwendung. Er plädiert für mehr Grundlagenforschung und eine öffentliche Diskussion über die Risiken neuer Technologien.
- 00:35:00 - 00:40:00
Die Rolle des Staates in der Risikogesellschaft wird erörtert. Beck kritisiert, dass Staaten oft nicht in der Lage sind, adäquate Antworten auf die komplexen Risiken zu geben, die durch Globalisierung und technologische Entwicklungen entstehen.
- 00:40:00 - 00:49:59
Abschließend wird die Frage aufgeworfen, ob die Welt in der Lage ist, mit den Herausforderungen der Risikogesellschaft umzugehen. Beck äußert eine optimistische Einschätzung und glaubt, dass es Chancen gibt, die richtigen Wege zu finden, um mit den Risiken umzugehen.
マインドマップ
ビデオQ&A
Was ist eine Risikogesellschaft?
Eine Risikogesellschaft ist eine Gesellschaft, in der Risiken, die durch moderne Technologien und Entscheidungen entstehen, eine zentrale Rolle spielen und oft nicht richtig kalkuliert werden können.
Wie unterscheiden sich heutige Risiken von früheren?
Heutige Risiken sind oft das Ergebnis menschlicher Entscheidungen und Technologien, während frühere Gefahren meist natürlichen Ursprungs waren.
Welche Rolle spielen Medien in der Risikogesellschaft?
Medien spielen eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Risiken, können aber auch zur Dramatisierung beitragen.
Wie sollten Staaten mit globalen Risiken umgehen?
Staaten sollten durch internationale Kooperationen und gemeinsame Strategien auf globale Risiken reagieren, anstatt nur national zu handeln.
Was sind Beispiele für moderne Risiken?
Moderne Risiken umfassen Umweltkatastrophen, Finanzkrisen und technologische Risiken wie Gentechnologie.
Wie beeinflusst Unsicherheit die Gesellschaft?
Unsicherheit kann sowohl Angst als auch Kreativität und gesellschaftliche Veränderungen hervorrufen.
Was ist kalkulierte Unsicherheit?
Kalkulierte Unsicherheit bezieht sich auf die Unfähigkeit, Risiken angemessen zu bewerten und vorherzusagen.
Wie kann man mit Nichtwissen über Risiken umgehen?
Es ist wichtig, eine offene Diskussion über Risiken zu führen und Grundlagenforschung zu fördern, um informierte Entscheidungen zu treffen.
Was ist der Zusammenhang zwischen Risiko und Krieg?
Risiken entstehen oft aus den gleichen technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, die auch Frieden fördern können.
Wie kann die Gesellschaft auf Risiken reagieren?
Die Gesellschaft sollte ein Bewusstsein für Risiken entwickeln und aktiv an der Gestaltung von Lösungen mitwirken.
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- 00:00:00[Musik]
- 00:00:22Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer
- 00:00:24zusammen mit Marco Ferber begrüße ich
- 00:00:26Sie recht herzlich zu ncz Standpunkte
- 00:00:28zwei Journalisten ein Gast es scheint
- 00:00:31dass wir noch einmal davon gekommen sind
- 00:00:33dass uns die drohende Schweinegrippe
- 00:00:35Pandemie verschont hat eines hat uns die
- 00:00:38Angst vor der Schweinegrippe aber wieder
- 00:00:40bewusst gemacht unsere moderne Welt ist
- 00:00:42eine Welt voller riesiken Klimaerwärmung
- 00:00:45Gentechnologie Terror aber auch die
- 00:00:47Finanzkrise und die unsicheren
- 00:00:49Beschäftigungsaussichten in der
- 00:00:50globalisierten Wirtschaft nähren
- 00:00:52weltweit Gefühle von Unsicherheit
- 00:00:55Professor rich Beck aus München ist eine
- 00:00:57der großen Kapazitäten in Sachen und
- 00:01:00moderne Gesellschaft er hat 1986 den
- 00:01:04mittlerweile berühmten Begriff der
- 00:01:06Risikogesellschaft gepräbt Professor
- 00:01:08Beck ist heute unser Gast herzlich
- 00:01:10willkommen Herr Beck bei NZ Standpunkte
- 00:01:12Herr Professor Beck wenn man so um sich
- 00:01:15hört dann hat man das Gefühl es sei
- 00:01:16heute riskanter auf dieser Welt zu leben
- 00:01:18stimmt dieser Eindruck das ist eine
- 00:01:21Frage die richtig ins Zentrum des ganzen
- 00:01:24Themas zielt es ist nämlich nicht so
- 00:01:26leicht zuantworten ob es heute riskanter
- 00:01:29ist als früher ja erst einmal auf den
- 00:01:32ersten Blick haben wir gerade im Westen
- 00:01:34gelernt mit Risiken umzugehen unsere
- 00:01:36Lebenserwartung ist größer geworden wir
- 00:01:38haben Antworten auf viele Krankheiten
- 00:01:40gefunden viele der Menschen die früher
- 00:01:42wirklich Risiken ausgesetzt waren sehen
- 00:01:44sich heute eine ein Leben gegenüber dass
- 00:01:46sie durchaus kalkulieren können auf der
- 00:01:48anderen Seite ist gerade mit der
- 00:01:50Durchsetzung dieser Kalkulierbarkeit von
- 00:01:52Risiken eine Welt entstanden mit
- 00:01:54Nebenfolgen globalen Risiken die
- 00:01:57offenbar von unseren Institutionen gar
- 00:01:58nicht mehr angemessen erfast werden
- 00:02:00können sie haben es ja eben schon
- 00:02:01genannt einerseits die
- 00:02:02Umweltkatastrophen die drohen aber auch
- 00:02:05die Finanzrisiken als etwas Neues und so
- 00:02:07weiter und so fort das heißt wir haben
- 00:02:09ein sehr ambivalentes Bild auf der einen
- 00:02:11seit sind wir gerade im Westen besser
- 00:02:12geworden im Umgang mit der Unsicherheit
- 00:02:14die die moderne erzeugt und auf der
- 00:02:16anderen Seite erzeugen wir als
- 00:02:18Nebenfolgen Herausforderungen für die
- 00:02:20wir noch gar keine Antworten haben jetzt
- 00:02:22könnte man nicht noch gegenhalten und
- 00:02:24sagen allein die Anzahl tote wenn man
- 00:02:26das jetzt z.B a Maß nehmen würde des
- 00:02:28Zweiten Weltkriegs beispielsweise
- 00:02:30übersteigt ja ein Vielfaches dessen was
- 00:02:32z.B 9eleven an Todesopfer gefordert hat
- 00:02:35also wenn man so eine quantitative Größe
- 00:02:37jetzt nimmt wenn man so ein Vergleich
- 00:02:39anstellen wird möchte dann könnte man
- 00:02:42auch sagen heute ist es eigentlich
- 00:02:43risikoarmer für den für das Individuum
- 00:02:46zu leben also wie ich gerade sagte in
- 00:02:48gewisser Weise stimmt das aber
- 00:02:50gleichzeitig muss man sehen der
- 00:02:51Risikobegriff und das macht ihn ja so
- 00:02:53faszinierend ist nicht die Katastrophe
- 00:02:56ist nicht sozusagen die Zahl der Toten
- 00:02:58die dabei erzeugt werden sondern Risiken
- 00:03:00sagt etwas über die Zukunft aus die wir
- 00:03:03eigentlich noch gar nicht kennen
- 00:03:04versucht sozusagen die Zukunft zu
- 00:03:06antizipieren und in einer Welt in der
- 00:03:08wir sozusagen dauernd durch unsere
- 00:03:09Entscheidungen alle möglichen Probleme
- 00:03:11erzeugen ist das Risiko die das könnte
- 00:03:14dass das was geschehen könnte wir leben
- 00:03:16sozusagen nicht in einer Gesellschaft
- 00:03:18des Indikativ sondern das das könnte und
- 00:03:20wie geht man mit diesem könnte um wenn
- 00:03:22es einerseit so ist dass wir mit unseren
- 00:03:25bisherigen Instrumenten nicht mehr in
- 00:03:27der Lage sind sie wirklich zu
- 00:03:28diagnostizieren und zu beantworten wenn
- 00:03:31aber auf der anderen Seite in der Tat
- 00:03:33eigentlich nicht dasselbe geschieht in
- 00:03:34dem Ausmaß wie wir das aus früheren
- 00:03:36Jahrhunderten bisher der gewöhnt sind
- 00:03:38wenn man es ganz allgemein sagen würde
- 00:03:40was kennzeichnet denn im Vergleich mit
- 00:03:42früheren Risiken die heutigen Risiken
- 00:03:44was ist das Besondere ja man muss glaub
- 00:03:46ich drei Phasen unterscheiden das erste
- 00:03:49ist die Phase in der wir von einer in
- 00:03:51einer Welt lebten die von der Natur und
- 00:03:54von Gott bestimmt war da gab es große
- 00:03:56Katastrophen aber es war nicht so dass
- 00:03:58diese Katastrophe Menschen zugerechnet
- 00:04:00wurden sondern es waren Sachen die eben
- 00:04:03Gott oder den Göttern oder eben der
- 00:04:05Natur zugerechnet wordurden das gibt's
- 00:04:06ja heute in gewisser Weise auch noch
- 00:04:07weil wir in einer sehr pluralen Welt
- 00:04:09leben ist aber eigentlich nicht der
- 00:04:12Risikobegriff ich würde sagen das sind
- 00:04:14Gefahren gefahren die sozusagen auf uns
- 00:04:16zu kommen und die wir nicht beeinflussen
- 00:04:18können sie werden jefalls als solche
- 00:04:19thematisiert Risiko setzt dort ein wo
- 00:04:22die Menschen Entscheidungen treffen
- 00:04:24müssen wo der Modernisierungsprozess
- 00:04:26beginnt wo Technologien Märkte eröffnet
- 00:04:28werden wo ein ein Wagnis in eine neue
- 00:04:31Welt geschieht und man gleichzeitig
- 00:04:32sehen muss dass damit folgen ausgelöst
- 00:04:34werden die wir versuchen zu kalkulieren
- 00:04:36wie gesagt das Risiko ist ja sozusagen
- 00:04:38die Zukunft die wir antizipieren müssen
- 00:04:40aber die wir nicht ohne wartes
- 00:04:42antizipieren können und eine dritte
- 00:04:44Phase ist die wo wir mit einer
- 00:04:45Wirklichkeit konfrontiert sind indem
- 00:04:48eben unsere Institutionen die wir bisher
- 00:04:50entwickelt haben zur risikovorsage
- 00:04:52offensichtlich nicht mehr richtig
- 00:04:53greifen wir nennen das in der
- 00:04:55Wissenschaft kalkulierte Unsicherheit
- 00:04:58oder Unsicherheit die soz
- 00:05:00aus der Kalkulation geradezu entsteht
- 00:05:02manufactured uncertainties ist sozusagen
- 00:05:05der englische Ausdruck würden Sie
- 00:05:06zustimmen wen verkürzen sagt Risiko ist
- 00:05:08eigentlich zukunftangst oder eine eine
- 00:05:11Angst vor dem unsichtbaren was kommt
- 00:05:14nicht notwendigerweise Angst das ist
- 00:05:16zunächst mal die Orientierung an der
- 00:05:18Zukunft es ist in gewisser Weise das man
- 00:05:21kann sich ja fragen kennen wir die
- 00:05:22Zukunft man muss sagen nein wir kennen
- 00:05:25sie nicht wir können sie ja gar nicht
- 00:05:26kennen aber gleichzeitig tun wir so als
- 00:05:28ob wir sie kennen und dieses als ob im
- 00:05:31Umgang mit der Zukunft leistet der
- 00:05:33Risikobegriff er kolonialisiert in
- 00:05:36gewisser Weise die Zukunft er macht die
- 00:05:37Zukunft gegenwärtig indem wir
- 00:05:40antizipieren was geschehen könnte wir
- 00:05:41haben ein sehr diffiziles
- 00:05:43Instrumentarium entwickelt unter anderem
- 00:05:45die Wahrscheinlichkeitsrechnung in der
- 00:05:47Hoffnung dass wir alles das in den Griff
- 00:05:49kriegen was wir auslösen gleichzeitig
- 00:05:51ist der Risikobegriff allerdings ein
- 00:05:52Begriff der uns immer nur ermöglicht von
- 00:05:56den bisherigen Erfahrungen die wir
- 00:05:57hatten auf die Zukunft zu schließen und
- 00:05:59wenn etwas Neues geschieht dann sind wir
- 00:06:01in großen Turbulenzen ist es denn im
- 00:06:02Vergleich zu früher wir haben vorhin vom
- 00:06:04Zweiten Weltkrieg gesprochen ist es denn
- 00:06:06dass man es nicht weiß oder dass man es
- 00:06:08damals nicht wusste was potenziell
- 00:06:10passieren kann also das Wissen darum
- 00:06:13oder ist es auch dass man eben heute
- 00:06:15technologisch beispielsweise in der Lage
- 00:06:16ist nich ganz andere Risiken auch in
- 00:06:19Kauf oder auszulösen ich glaube beides
- 00:06:21ist der Fall zunächst einmal muss man
- 00:06:23auch sehen dass der Zusammenhang
- 00:06:26zwischen Risiko und Krieg nicht
- 00:06:28sozusagen das zentrale Problem ist mit
- 00:06:31dem wir uns heute
- 00:06:32beschäftigen das interessante und und
- 00:06:35vielleicht nicht interessante aber das
- 00:06:36bemerkenswerte ist dass ja die großen
- 00:06:39Risiken mit denen wir jetzt konfrontiert
- 00:06:40sind gerade aus dem Zentrum des Friedens
- 00:06:43kommen gerade aus dem Zentrum der des
- 00:06:45wirtschaftlichen und der technologischen
- 00:06:47Entwicklung ja der Umweltkatastrophe die
- 00:06:50ja dadurch entsteht beispielsweise dass
- 00:06:52wir das was eigentlich so erfolgreich
- 00:06:54war nämlich dass alle ein Outdoor haben
- 00:06:56dass wir alle möglichen Fortschritte
- 00:06:57haben wenn wir das über die Welt breiten
- 00:07:00dann merken wir plötzlich werden
- 00:07:01Nebenfolgen ausgelöst die uns alle
- 00:07:03gefährden das ist das merkwürdige wir
- 00:07:05haben es sozusagen mit einer Entwicklung
- 00:07:08zu tun die eigentlich nicht eine Krise
- 00:07:09ist sondern die Nebenfolgen der Siege
- 00:07:12der Modernisierung die Nebenfolgen
- 00:07:14eigentlich des Fortschritts und des
- 00:07:16Friedens in dem wir leben das sieht in
- 00:07:18Europa so aus in etwa in Ländern wie
- 00:07:22Südkorea oder Japan oder China ist
- 00:07:25wieder eine andere Situation weil dort
- 00:07:27nicht wie hier bei uns der Staat
- 00:07:30insbesondere der Sozialstaat aber auch
- 00:07:33der Rechtsstaat sozusagen eine große
- 00:07:36Basis bieten im Umgang mit den Risiken
- 00:07:38dort sind stärker die Familie und die
- 00:07:41Unternehmen die Größen die versuchen auf
- 00:07:43diese Risiken zu antworten und deswegen
- 00:07:45ist teilweise der Schock dieser Risiken
- 00:07:47in diesen Ländern auch sehr viel größer
- 00:07:49wenn wir noch etwas beim Risikobegriff
- 00:07:51bleiben Risiken werden ja
- 00:07:53unterschiedlich wahrgenommen also ich
- 00:07:54denke selbst sie und ich wir beurteilen
- 00:07:56gewisse riesiken wahrscheinlich
- 00:07:58unterschiedlich und wenn wir im wel
- 00:08:00Weltmaßstab anschauen erst recht also
- 00:08:02beispielsweise nach 911 nach dem
- 00:08:05Terroranschlag auf die aufs world trade
- 00:08:07Centrum hatten wir in Europa ich sag
- 00:08:09jetzt etwas pauschalen Eindruck die
- 00:08:10Amerikaner sind von einer Terrorhysterie
- 00:08:12befallen oder umgekehrt gibt's ja Dinge
- 00:08:15wie die gchnisch veränderten
- 00:08:17Lebensmittel wo die Amerikaner finden
- 00:08:18wir sein da hysterisch ist das kulturell
- 00:08:21bedingt die Wahrnehmung von sehr viel
- 00:08:24kulturell bedingt wir hatten die
- 00:08:25Vorstellung dass wir die Risiken
- 00:08:27berechnen können durch
- 00:08:28wahrscheinlichkeits Technologie und
- 00:08:30ähnliches mehr aber wir merken es steckt
- 00:08:32immer eine toleranzannahme in den
- 00:08:34Risiken drin und diese toleranzannahme
- 00:08:36ist eine kulturelle Wertung und
- 00:08:39Wahrnehmung insbesondere den Ländern
- 00:08:41denen es sozusagen an allem fehlt wo
- 00:08:44wirklich die Katastrophe fast zum Alltag
- 00:08:46gehört verstehen nicht die Aufgeregtheit
- 00:08:49die wir an angesichts von Umweltgefahren
- 00:08:51haben die für sie relativ abstrakt sind
- 00:08:53und nichts mit dem unmittelbaren
- 00:08:54Lebenskampf den sie alltäglich
- 00:08:56vollführen müssen zu tun haben auf der
- 00:08:58anderen Seite haben haben wir
- 00:08:59zumindestens in Zentrum Europas eine
- 00:09:01große Sensibilität für Umweltgefahren
- 00:09:04die sich ja häufig das muss man mal
- 00:09:06sagen der unmittelbaren Wahrnehmung
- 00:09:08entziehen sie sind ja nicht sichtbar in
- 00:09:10dem Sinne selbst wenn heute ein warmer
- 00:09:12Tag ist heißt das nicht unbedingt das
- 00:09:14kann der Klimaveränderung zu zugerechnet
- 00:09:16werden weil Klima ein sehr abstrakter
- 00:09:19Begriff ist den die Klimaforscher uns
- 00:09:21entwickelt haben um sozusagen über
- 00:09:23jahtausende Veränderungen zu entwickeln
- 00:09:25und der alltägliche alltägliche
- 00:09:27wettererfahrung ist davon abgekoppelt
- 00:09:29also wir handeln zum Teil bei diesen
- 00:09:31globalen Risiken mit sehr abstrakten
- 00:09:33Risiken die sich auch dem
- 00:09:35Alltagsverständnis entziehen und
- 00:09:37eigentlich eine Form auch der
- 00:09:38Verwissenschaftlichung darstellen und
- 00:09:40damit auch sehr stark Einschätzungen
- 00:09:42ausgesetzt sind das heißt aber wenn man
- 00:09:44diese riesigen gegen diese Risiken
- 00:09:46vorgeben sie bekämpfen will oder angehen
- 00:09:48will muss man zuerst auch das das
- 00:09:50Bewusstsein schaffen für dies
- 00:09:52beispielsweise eben Klimaerwärmung sie
- 00:09:54sagten das Risikobewusstsein ist gegeben
- 00:09:56würden Sie sagen he nein das ist nicht
- 00:09:58gleichermaßen über all gegeben es ist in
- 00:10:00eine Wahrnehmung die insbesondere in
- 00:10:02Europa sich durchgesetzt hat denken Sie
- 00:10:04aber dran dass das gegen den Widerstand
- 00:10:06der Institutionen von den sozialen
- 00:10:09Bewegungen von den
- 00:10:10zivilgesellschaftlichen Bewegungen seit
- 00:10:12den 70er 80er Jahren auf die
- 00:10:14Tagesordnung gesetzt wurde und die
- 00:10:16wurden dafür sehr lange verachtet und
- 00:10:19auch nicht wirklich ernst genommen jetzt
- 00:10:21ist das zum zentralproem auch der
- 00:10:23Politik geworden aber es es zum Teil
- 00:10:26auch in gewisser Weise ein eliteproblem
- 00:10:29weil die Menschen selbst in ihrem Alltag
- 00:10:33diese Art von Angst nicht im selben Maße
- 00:10:35spüren und natürlich von den
- 00:10:37arbeitsmarktängsten mit denen sie
- 00:10:39konfrontiert sind ganz anders umgehen
- 00:10:41müssen als sozusagen diese abstrakten
- 00:10:43Fragen insofern kann man nicht sagen
- 00:10:44dass das gleichermaßen geteilt wird ich
- 00:10:46würde sogar sagen in dem Maße in dem die
- 00:10:49Politik wirklich ernst macht mit einer
- 00:10:52Politik die gegen den Klimawandel
- 00:10:55gerichtet ist den abdämpft auch
- 00:10:57sozusagen eine globale Perspektive
- 00:10:59einbaut also nicht nur auf uns in
- 00:11:02Westeuropa sondern auch die Länder die
- 00:11:04ja wesentlich davon betroffen sein
- 00:11:06werden mit in ins Blickfeld rückt wird
- 00:11:08es was die Umsetzung der Politik
- 00:11:10betrifft schwieriger weil die Menschen
- 00:11:12noch lange nicht das Bewusstsein haben
- 00:11:14was man hofft dass sie eines Tages haben
- 00:11:16werden gehört denn zum Risikobegriff
- 00:11:18auch ein Maß an
- 00:11:20Dramatisierung medialer Überzeichnung
- 00:11:23der Gefahren die da lauern um eben
- 00:11:26überhaupt diesen Effekt auszulösen ich
- 00:11:27würde diese Wertung etwas neutralisieren
- 00:11:30denn wenn man davon ausgeht dass Risiko
- 00:11:35eigentlich eine Zukunft ist die wir
- 00:11:36nicht kennen und dass diese Zukunft
- 00:11:38vergegenwertigt werden muss dann ist
- 00:11:40diese vergegenwertigung der Zukunft ein
- 00:11:43notwendiger Akt er passiert insbesondere
- 00:11:46soweit es sich um globale Risiken
- 00:11:48handelt im Bereich der Medien und ich
- 00:11:50meine dass die Medien eine große
- 00:11:53Aufklärungsarbeit geleistet haben
- 00:11:55teilweise auch überzogen aber immerhin
- 00:11:57inzwischen ist es soweit dass die
- 00:11:59Menschen in der Tat auf ihren Alltag
- 00:12:01bezogen davon ausgehen dass das
- 00:12:04Klimaproblem ein echtes Problem ist und
- 00:12:06das wirklich dafür etwas getan werden
- 00:12:08muss jedenfalls in weiten Bereichen und
- 00:12:10das ist ohne die irgendwie doch zur
- 00:12:13Geltung kommende aufklärungsfunktion der
- 00:12:16Massenmedien eigentlich gar nicht
- 00:12:17vorstellbar mhm ich habe vorhin in der
- 00:12:20Ansage erwähnt sie haben 1986 den
- 00:12:23Begriff der Risikogesellschaft geprägt
- 00:12:25sie haben damals ein Buch geschrieben äh
- 00:12:27und das war eigentlich noch in der Zeit
- 00:12:29vor 91 das war auch in der Zeit noch vor
- 00:12:31tschernoby als sie das Buch geschrieben
- 00:12:33haben also diese Risiken kannten wir
- 00:12:35mindestens gar nicht wie sind Sie damals
- 00:12:37aufs Thema gekommen war immerhin vorüber
- 00:12:39also ich hatte den hatte das Gefühl dass
- 00:12:44wir in einer weltleben die von unseren
- 00:12:46Begriffen nicht mehr angemessen erfasst
- 00:12:48wird in einem ganz konkreten im
- 00:12:49vielfachen Sinne beispielswe eben auch
- 00:12:52das
- 00:12:53umwelttha es gab zwei Instanzen die das
- 00:12:56nicht ernst nehmen wollten das waren die
- 00:12:58Gewerkschaften und die Soziologie und da
- 00:13:00musste man irgendwie ein bisschen
- 00:13:02Bewusstseinsveränderung machen und
- 00:13:04inzwischen schien mir das Thema wirklich
- 00:13:06auch in der Diagnose handfest zu sein
- 00:13:09das heißt man musste es in die
- 00:13:11professionelle Diskussion hereinholen
- 00:13:13und da habe ich mich geweigert den
- 00:13:16diesen Begriff der immer damals war Post
- 00:13:18postindustrialismus postfeminismus
- 00:13:21postmodern weil Post eigentlich nur so
- 00:13:23ein blindenstab ist mit dem man die
- 00:13:25Wirklichkeit auch nicht erfassen kann
- 00:13:27und habe mich durchgerungen Risiko als
- 00:13:29Schlüsselbegriff zu nehmen auf dem
- 00:13:31Hintergrund der Überzeugung dass wir sie
- 00:13:34haben das vorhin schon mal gesagt dass
- 00:13:36wir sozusagen gerade mit dem Fortschritt
- 00:13:38der Technologie mit der Intensität mit
- 00:13:40der wir eigentlich die Wirklichkeit
- 00:13:43gestalten können auch natürlich
- 00:13:45unvorhers unvorhersehbare und
- 00:13:47unvorhergesehene Folgen auslösen dass
- 00:13:50wir darauf aber nicht angemessen
- 00:13:51vorbereitet sind das wurde noch
- 00:13:53geschrieben um es zu verhindern die
- 00:13:55Überraschung ist dass das offenbar nicht
- 00:13:57gelungen ist sondern das Thema ist ja
- 00:13:58nun sehr viel gründlicher uns um die
- 00:14:00Ohren gehauen worden als wir das vorher
- 00:14:02sehen konnen ich meine gerade noch kurz
- 00:14:03vor Erscheinen ihr Buch ihres Buches
- 00:14:05passierte ternobil die die Explosion
- 00:14:07damals in diesem
- 00:14:09atomommeiler das war gewissermaßen eine
- 00:14:11Bestätigung ihrer Thesen ja manchmal
- 00:14:13werde ich jetzt schon mit Vorbehalten
- 00:14:15eingeladen weil man denkt wenn man mich
- 00:14:16einlät dann geschieht etwas also man
- 00:14:18muss etwas vorsichtig sein aber es gibt
- 00:14:20so eine eigenartige Tendenz dass in der
- 00:14:22Tat diese These der risikobetroffenheit
- 00:14:25und der Risikogesellschaft sicher in
- 00:14:27immer mehr Bereichen nach einer
- 00:14:30ähnlichen Logik wie ich sie damals schon
- 00:14:331986 beschrieben habe wiederholt und
- 00:14:35sogar potenziert wobei man eben da
- 00:14:37wieder sagen kann man kann nicht immer
- 00:14:39das Schlimmste annehmen generell und hat
- 00:14:43dann unter Umständen nich auch das
- 00:14:44richti getroffen weil es wirklich auch
- 00:14:46mal ein schlimmes Ereignis geben kann
- 00:14:49das heißt ja nicht per se schon dass
- 00:14:50jetzt nehmen wir noch mal tschernoby die
- 00:14:53Atomtechnologie per se jetzt durch
- 00:14:55chernoby diskreditiert worden wäre
- 00:14:57sondern letztlich kann manich auch auch
- 00:14:59positive argumentieren sagen trotz
- 00:15:00Tschernobil gibt es heute
- 00:15:02funktionierende
- 00:15:03Atomkraftwerke mit einem bestimmten
- 00:15:05Risiko zweifellos die aber irgendwo
- 00:15:08offensichtlich doch im Griff gehalten
- 00:15:10werden können ja das hoffen wir bei
- 00:15:13dieser Diskussion das hoffen wir dass
- 00:15:15die Risiken in Griff gehalten werden der
- 00:15:17Begriff Risikogesellschaft versucht ja
- 00:15:19gerade darauf hinzuweisen dass wir uns
- 00:15:21da häufig verkalkulieren es geht gerade
- 00:15:23und das haben viele auch vorgeworfen
- 00:15:24weil der mir vorgeworfen weil Risiko ja
- 00:15:27eentlich die Kalkulierbarkeit zu
- 00:15:29suggeriert und ich gerade Versuche mit
- 00:15:31dem Begriff Risikogesellschaft
- 00:15:32hinzuweisen halt vorsichtig unsere
- 00:15:34Institutionen sind nicht in der Lage
- 00:15:36sozusagen einen möglichen Unfall selbst
- 00:15:38wenn er ganz gering die
- 00:15:40Wahrscheinlichkeit ist angemessen zu
- 00:15:42beantworten also gerade diese Diskrepanz
- 00:15:45ich finde aber in einem darf ich da vi
- 00:15:48zur Verständigung noch mal sind sie denn
- 00:15:50der Meinung es müsste eigentlich
- 00:15:52kalkulierbar sein ja ich das ist die
- 00:15:54Hoffnung mit der die moderne angetreten
- 00:15:56ist dass wir zumindestens Kop
- 00:15:58einschätzen können welche Folgen wir
- 00:16:00auslösen und damit auch rational umgehen
- 00:16:02können ich fand das sehr eindrucksvoll
- 00:16:04wie der Kollege Francois Ewald gezeigt
- 00:16:06hat wie wir im 19 Jahrhundert gelernt
- 00:16:09haben sozusagen eine gewisse tauschlogik
- 00:16:11zu akzeptieren in der was weiß ich wenn
- 00:16:13jemand eine Hand verliert oder ein Auge
- 00:16:15eine gewisse
- 00:16:18Zahlungsbereitschaft gegeben ist das
- 00:16:20Versicherungsprinzip als Gegenteil das
- 00:16:22gibt uns das entlastet den
- 00:16:24Modernisierungsprozess gibt uns einen
- 00:16:25gewissen Halt der Kalkulierbarkeit
- 00:16:27selbst wenn viele schief geht mhm aber
- 00:16:29dieses ganze Kalkül diese ganze
- 00:16:31institutionalisierte Logik ist eben
- 00:16:34durch diese neuen Gefahren die wir
- 00:16:36produziert haben außer Kraft gesetzt und
- 00:16:38das macht die Sache so schwierig
- 00:16:39deswegen bin ichmer sehr skeptisch wenn
- 00:16:41Experten die eigentlich sich sehr gut
- 00:16:44damit beschäftigt haben sag es ist alles
- 00:16:45sicher es kann nichts passieren das
- 00:16:47stimmt nicht es kann natürlich alles
- 00:16:48mögliche passieren und es passiert immer
- 00:16:50mehr wie wir wissen die Finanzkrise ist
- 00:16:52ja nur eines der letzten Beispiele das
- 00:16:54heißt die Beherrschbarkeit der Risiken
- 00:16:56ist letztlich eine Illusion ja es ist
- 00:16:59das ist jetzt wiederum etwas zu scharf
- 00:17:01gesagt es ist die Vorstellung dass wir
- 00:17:04diesen diese an scheinend ganz kleine
- 00:17:08Differenz zwischen einer
- 00:17:10wahrscheinlichen Katastrophe und einer
- 00:17:12unmöglichen Katastrophe nicht wirklich
- 00:17:14anerkennen und dass wir einfach nicht
- 00:17:16von der Voraussetzung dass wir bisher
- 00:17:18die wahrscheinlichen Katastrophen
- 00:17:20handhaben konnten auf die Unmöglichkeit
- 00:17:23schließen können und wie gehen wir damit
- 00:17:24um wenn es doch möglich ist aber eine
- 00:17:27Dimension hat die die Menschheit bedroht
- 00:17:29etwas was wir vorher gar nicht kannten
- 00:17:31ich möchte aber ein Punkt der mir ganz
- 00:17:33wichtig ist bei der Gelegenheit noch mal
- 00:17:35zur Sprache bringen die Risiken haben
- 00:17:37auf der einen Seite diese
- 00:17:39negativperspektive aber auf der anderen
- 00:17:41Seite gerade als Nebenfolge dieser
- 00:17:43Risiken wird ja enorm etwas in Bewegung
- 00:17:46gesetzt
- 00:17:47äh in der Gesellschaft meine Güte was
- 00:17:49wird inzwischen über die
- 00:17:52klimawandeliskussion auch politisch an
- 00:17:54Veränderungsdruck erzeugt was ist
- 00:17:56plötzlich alles geschehen nachdem wir
- 00:17:59die optimistische Vermutung dass die
- 00:18:01Finanzwirtschaft alle Risiken
- 00:18:04kontrollieren kann beiseite legen
- 00:18:06mussten was für eine Turbulenz ist in
- 00:18:08der Gesellschaft erzeugt worden das
- 00:18:10heißt die Nebenfolgen von Risiken sind
- 00:18:13gar nicht so schlecht sondern sie öffnen
- 00:18:16plötzlich den politischen Horizont geben
- 00:18:18völlig neue politische Perspektiven und
- 00:18:20ich habe dem Eindruck dass wir vor
- 00:18:21lauter starren sozusagen auf diese
- 00:18:24Negativseite der Risiken das politische
- 00:18:26Öffnen der Gesellschaften und Bedingung
- 00:18:29globaler Risiken unterschätzen
- 00:18:31mhm sind sie ein
- 00:18:35fortschrittsskeptiker nein also also
- 00:18:37weil man nich sagen könnte mit dieser
- 00:18:40Haltung dass man Risiken kalkulierbar
- 00:18:42halten muss da wären nich viele Dinge
- 00:18:45wahrscheinlich gar nicht entwickelt
- 00:18:46worden oder erfunden worden oder
- 00:18:48vielleicht erfunden aber wieder
- 00:18:49abgewirkt worden nein als Soziologe
- 00:18:51halte ich mich da ein bisschen neutral
- 00:18:53und sage erst einmal wir diagnostizieren
- 00:18:56das die Menschen die sagen wir haben das
- 00:18:58alles im Griff nicht das ist einfach so
- 00:19:00eine Sache da muss man etwas vorsichtig
- 00:19:01sein ich finde ganz interessantes
- 00:19:03Kriterien an dem Beispiel sind diese
- 00:19:05neuen Technologien oder die Sachen die
- 00:19:08wir befürchten haben die eine
- 00:19:10Privatversicherung ich habe mich lange
- 00:19:11gefragt was ist eigentlich so ein
- 00:19:12Kriterium was zwischen
- 00:19:13Kontrollierbarkeit und nicht
- 00:19:15kontrollierbar entscheidet vielleicht
- 00:19:17machen das ja die Versicherungen die ja
- 00:19:19selbst gar nicht moralisch urteilen
- 00:19:21sondern was verdienen wollen dabei und
- 00:19:23wenn sie nichts mehr verdienen können
- 00:19:24werden sie ja sehr vorsichtig allerdings
- 00:19:27finde ich ist interessant dass in in der
- 00:19:28Tat beispielsweise Kernkraftwerke privat
- 00:19:31nicht richtig versichert werden da muss
- 00:19:32der Staat eingreifen auch heute noch und
- 00:19:35dasselbe gilt auch in gewisserweise für
- 00:19:37die terrorrisiken obwohl man zugleich
- 00:19:38immer auch sehen muss dass die
- 00:19:40Privatwirtschaft auch aus terrorrisiken
- 00:19:42ganz gutes Geschäft zu machen weiß also
- 00:19:43eine gewisse wenn man das so ironisch
- 00:19:45sagen darf eine gewisse Komplizenschaft
- 00:19:48zwischen zwischen den Terroristen und
- 00:19:50der
- 00:19:51Versicherungsbranche lässt sich nicht
- 00:19:53ganz ausschließen ungewollt bitte nicht
- 00:19:54falsch verstehen aber es gibt einfach
- 00:19:56sozusagen Leute die wissen wie man das
- 00:19:59kan R genau man kann mit riesen nich
- 00:20:00auch Geschäfte machen nur noch einmal
- 00:20:03die die Segnungen nicht des Terrorismus
- 00:20:06aber der der Atomkraft beispielsweise
- 00:20:08oder der gen technologisch veränderten
- 00:20:10Nahrungsmittel dass eben mehr Leute
- 00:20:12Zugang zu Nahrung haben weil
- 00:20:16eben resistenter gegen Krankheiten was
- 00:20:19auch immer also diese Segnungen sind ja
- 00:20:21wären ja eigentlich aufzurechnen gegen
- 00:20:22über den Risiken eines Totalschadens
- 00:20:25wenn man so will nicht also eben die
- 00:20:26atomare Verseuchung oder D eben am Ende
- 00:20:30eigentlich wir verhungern weil alle
- 00:20:32Pflanzen so manipuliert sind dass man
- 00:20:34sie nicht mehr essen könnte was auch
- 00:20:35immer das Beispiel ist sehr
- 00:20:38aussagekräftig und ich glaube daran kann
- 00:20:40man das Problem was ich als Soziologe
- 00:20:43wieder diagnostizierte ganz gut zeigen
- 00:20:46wir haben was die Gentechnik betrifft
- 00:20:48ist eigentlich nicht mit einer klaren
- 00:20:51Risikokalkulation zu tun wie wir das
- 00:20:53bisher gedacht haben sondern mit mehr
- 00:20:55oder weniger großem Unwissen wir wissen
- 00:20:58es einfach einf nicht was die Folgen
- 00:20:59sind wir wissen nicht ob die Folgen
- 00:21:01wirklich negativ sind oder ob sie
- 00:21:02positiv sein würden das ist dieser
- 00:21:04Zukunftsbezug den wir antizipieren
- 00:21:05müssen jetzt ist das eine enorme
- 00:21:08Entwicklung wenn wir diese Entwicklung
- 00:21:09lostreten wird die Welt anders als bei
- 00:21:12den Atomkraftwerken da konnte man
- 00:21:13konzentrieren konnte man sagen wir
- 00:21:15nehmen zurück oder nicht aber wenn die
- 00:21:16Gentechnik sozusagen mal universalisiert
- 00:21:19ist ist sie überall jetzt taucht die
- 00:21:21Frage auf wie gehen wir mit dem
- 00:21:22Nichtwissen in einer Situation mit
- 00:21:24unserem Nichtwissen in einer Situation
- 00:21:26um in der nun wirklich erhebliche
- 00:21:28weichen Stellung für die zukünftige
- 00:21:29Entwicklung gestellt werden und dafür
- 00:21:31gibt es Regeln und das Interessante ist
- 00:21:33die Amerikaner sagen und teilweise auch
- 00:21:35die Europäer solange nichts Negatives
- 00:21:37bewiesen ist machen wir es und die
- 00:21:39Europäer werden vorsichtiger und sagen
- 00:21:41ja aber wenn sich bereits Anzeichen
- 00:21:44dafür geben dass mögliche Folgen damit
- 00:21:47verbunden sind die wir auch gar nicht
- 00:21:48vielleicht bisher richtig berechnen
- 00:21:50können lasst es uns langsam machen lasst
- 00:21:52uns etwas einbauen s dass wir das
- 00:21:54revidieren können die ganze
- 00:21:56Technikgeschichte die ganze Technik
- 00:21:59ist ein einziges Beispiel dafür dass am
- 00:22:01Anfang gesagt wurde es war sicher und
- 00:22:03danach stellte sich dann irgendwie
- 00:22:04heraus dass da doch erhebliche Probleme
- 00:22:06mit verbunden was ist der richtige Weg
- 00:22:08und was ist der richtige Weg mit dem wir
- 00:22:09umgehen ich meine das ist die
- 00:22:10entscheidende Frage die entscheidende
- 00:22:12Frage ist damit nicht eine expertenfrage
- 00:22:15sie kann auch nicht von der Industrie
- 00:22:16gelöst werden sie kann auch nicht von
- 00:22:19den Gerichten gelöst werden ist
- 00:22:20eigentlich eine demokratische Frage die
- 00:22:23ganz zentral an die Wurzel auch der
- 00:22:25Selbstbestimmung der Bürger reicht und
- 00:22:27bisher haben wir dafür dafür eigentlich
- 00:22:29überhaupt keine Institutionen weil die
- 00:22:31Parlamente ja die beginnen sich jetzt
- 00:22:34einzuschalten aber nur sehr indirekt
- 00:22:36nehmen die Informationen e mehr aus dem
- 00:22:38fiton aus der Zeitung auf als sozusagen
- 00:22:40substanziell aus der Forschung und das
- 00:22:43macht die Sache finde ich so heikel weil
- 00:22:45wir eigentlich im Augenblick keine
- 00:22:47angemessene Antwort auch keine
- 00:22:49verfahrenstechnische Antwort auf diese
- 00:22:51Art von risikoproduktion im globalen
- 00:22:53Maßstab haben das heißt konkret eben das
- 00:22:56nationale Parlament beispielsweise zwar
- 00:22:58ein Gentech Moratorium aussprechen aber
- 00:23:01das bringt eigentlich nicht so
- 00:23:03wahnsinnig viel wen ich sage jetzt mal
- 00:23:04rundherum ja gchnologisch veränder den
- 00:23:08Pflanzen zum Einsatz komm zum ein und
- 00:23:11wir haben jetzt ja die Situation dass
- 00:23:12sozusagen die Industriebetriebe die
- 00:23:14großen Konzerne und man kann das ja ich
- 00:23:17ich ich bin nicht jemand der IH das
- 00:23:18jetzt Anlassen man muss nur diese
- 00:23:20Situation sehen die sozusagen wie auf
- 00:23:22einer Weltkarte inzwischen überlegen wo
- 00:23:25sie diese
- 00:23:27neuen gen Technologien investieren und
- 00:23:30umsetzen können das ist Südamerika das
- 00:23:32ist in Asien während Europa also zögert
- 00:23:35und dann muss man sozusagen versuchen
- 00:23:37wie kann man ein Katze und Mausspiel
- 00:23:39oder ein Machtspiel in Gang setzen über
- 00:23:41die Europäische Union bis in die
- 00:23:42einzelnen Länder hinein um das
- 00:23:44durchzusetzen und dagegen gibt es
- 00:23:46eigentlich keine politische Instanz
- 00:23:47nicht das ist wie überall in der
- 00:23:49Globalisierung wir haben auf der einen
- 00:23:50Seite sozusagen nationale und lokale
- 00:23:53mitbestimmungsformen und
- 00:23:54Regierungsformen und globalisierte
- 00:23:56Prozesse die jenseits davon laufen und
- 00:23:58sich und sich das dementsprechend no
- 00:24:00durchsetzen aber das heißt eigentlich
- 00:24:02konkret der Soziologe kann das nur
- 00:24:04konstatieren er kann aber eigentlich
- 00:24:05keine keine Lösung präsentieren weil
- 00:24:08letztlich ist es ja zwischen abwarten
- 00:24:10und ich sage jetzt mal Erfahrung sammeln
- 00:24:11oder eben eher ein bisschen forsch
- 00:24:15voranschreiten beide Wege können richtig
- 00:24:18oder falsch sein wir als Soziologen
- 00:24:20können keine
- 00:24:22Urteile Gottesurteile oder auch
- 00:24:25irgendwelche menschlichen Urteile in dem
- 00:24:27Sinne Fällen dass das eine oder das
- 00:24:28andere richtig ist ich glaube schon also
- 00:24:30das ist jetzt sozusagen die wenn ich aus
- 00:24:33der Rolle des reinen soziologischen
- 00:24:35Diagnostikers heraus trete vielleicht
- 00:24:38noch ein Stückchen Soziologie mit
- 00:24:39einfüge sind augenblicklich die
- 00:24:42Unternehmen auch die Naturwissenschaften
- 00:24:46von einem
- 00:24:47Legitimationsproblem betroffen dass sie
- 00:24:50an vielen Stellen merken aber nicht
- 00:24:52lösen können weil sie sich anmaßen
- 00:24:54sozusagen das Problem in ihrer Regie
- 00:24:57also in der Kombination von Industrie
- 00:25:00und und Wissenschaft Naturwissenschaft
- 00:25:02Technik zu lösen also einfach zu sagen
- 00:25:05wir brauchen das wir machen das wir
- 00:25:06kontrollieren das aber die Menschen
- 00:25:08haben das Vertrauen in diese in in
- 00:25:11dieses Zusammenspiel verloren über
- 00:25:12breite Strecken und es gibt bisher keine
- 00:25:15demokratisch legitimatorische Antwort es
- 00:25:17sei denn man würde sozusagen über
- 00:25:19Grenzen hinweg wenigstens in Europa oder
- 00:25:21in anderen Regionen so etwas wie eine
- 00:25:24gemeinsame Antwort erzeugen kzische
- 00:25:26Frage lässt sich das dem demokratisch
- 00:25:28überhaupt legitimieren ich glaube schon
- 00:25:30also man müsste erst
- 00:25:33einmal stärker als es bisher der Fall
- 00:25:36ist eine
- 00:25:39Entkopplung zwischen
- 00:25:42Erfindung und Entwicklung von
- 00:25:44Technologien in breitesten Sinne und
- 00:25:47ihrer Umsetzung erreichen eine
- 00:25:49Entkopplung also ist das Gegenteil
- 00:25:51dessen was wir gerade unter Wirtschaft
- 00:25:52und wirtschaftspolitischen Gründen
- 00:25:54machen weil dann erst die
- 00:25:55Technikentwicklung und auch die ung der
- 00:25:58Wissenschaft frei würde mal unbefangen
- 00:26:01ohne unter dem Zwang sozusagen der
- 00:26:02Verkopplung und der sofortigen Nutzung
- 00:26:05die Ideen zu überprüfen also ähnlich wie
- 00:26:07wir das eigentlich sonst in der
- 00:26:08Universität gewohnt sind das wäre ein
- 00:26:10wichtiger Schritt dahin damit überhaupt
- 00:26:12die Möglichkeit bestände zu überlegen
- 00:26:14was wollen wir unter welchen Umständen
- 00:26:16umsetzen mit welchen Folgen und
- 00:26:19natürlich könnte dabei auch die die die
- 00:26:21Wirtschaft dann eine eine Schlüsselrolle
- 00:26:23wieder übernehmen aber eine gewisse
- 00:26:25Veröffentlichung sozusagen eine
- 00:26:27öffentliche is aation einer einer eines
- 00:26:30technikdiskurses wie wir zum Teil an den
- 00:26:32Universitäten haben aber doch eben odter
- 00:26:34die immer Stärken stark an Zwang der
- 00:26:37ökonomischen Verwertbarkeit wäre ein
- 00:26:39Schritt in diese Richtung was hieße das
- 00:26:40jetzt z Beispiel der Gentechnologie be
- 00:26:42hi am Beispiel der Gentechnologie dass
- 00:26:44man mehr Grundlagenforschung in den
- 00:26:47Universitäten macht dass man die
- 00:26:49Frage sozusagen der Verkopplung von also
- 00:26:54produktorientierten Erfindungen und
- 00:26:56wirtschaftlichen Prozessen
- 00:26:58skeptischer sieht als wir das Augenblich
- 00:27:00unter dem wirtschaftsdruck machen und
- 00:27:02dass man Phasen einbaut in denen auch
- 00:27:04unter öffentlicher Kontrolle Dinge
- 00:27:06ausprobiert werden können die dann
- 00:27:08möglicherweise auch zurückgenommen
- 00:27:10werden können und nicht dauern unter dem
- 00:27:11Druck weil es bisher noch keine Risiken
- 00:27:13gibt machen wir es und die großen
- 00:27:16wirtschaftlichen Investitionen zwingen
- 00:27:18uns dazu das zu tun praktisch ein
- 00:27:20Schicksal nicht ein unmodernes Schicksal
- 00:27:23erzeugt wird dass wir hinnehmen müssen
- 00:27:25und dann gibt's noch eine
- 00:27:26ethikkkommission die sagt wir sind
- 00:27:27eigentlich dagegen aber spielt auch
- 00:27:28keine Rolle mehr weil die Entwicklung
- 00:27:30eigentlich längst sich verselbständigt
- 00:27:31haben mhm führt e nicht zu einem
- 00:27:34Finanzierungsproblem unterumständ der
- 00:27:36freien Forschung ja ich würde sagen man
- 00:27:38die die Forschung ist ja ein äh eine
- 00:27:42Institution um Patente zu erzeugen das
- 00:27:44ist ihre ihre wesentliche Funktion und
- 00:27:47man könnte eigentlich das wird zum Teil
- 00:27:48jetzt übrigens auch gelernt in den
- 00:27:49großen technischen Universitäten man
- 00:27:52könnte die Erzeugung von Patenten also
- 00:27:54stärker an die Universitäten und diese
- 00:27:56Grundlagenforschung koppeln und damit
- 00:27:58auch die finanziellen Ressourcen haben
- 00:28:00die eine solche Autonomie darstellen
- 00:28:02wird man muss sich fragen was ist
- 00:28:04eigentlich die moderne das ist immer
- 00:28:05wieder der Punkt was macht die moderne
- 00:28:07attraktiv und das ist eigentlich die
- 00:28:09entscheidbarkeit und auch die
- 00:28:11legitimierbarkeit von Entwicklung nicht
- 00:28:14das erzeugte Fatum mit dem wir gerade
- 00:28:17durch die Verkopplung von von Wirtschaft
- 00:28:19und Technologie konfrontiert sind und
- 00:28:21was ja auch immer wieder die globalen
- 00:28:23Risiken uns lehren das ist das Gegenteil
- 00:28:26Herr BCK sie haben vorhin gesagt was der
- 00:28:28Soziologe macht und was der Soziologe
- 00:28:30nicht macht und analysiert auch die
- 00:28:31Gesellschaft die Befindlichkeit der
- 00:28:33Gesellschaft auch und als Folge dieser
- 00:28:35riesigen von den wir jetzt gesprochen
- 00:28:37haben haben sie auch den Begriff geprägt
- 00:28:38oder das moderne Lebensgefühl ist
- 00:28:41geprägt durch Unsicherheit oder sagen
- 00:28:44Sie auch immer wieder kann man das so
- 00:28:45pauschal sagen ich denke sehr viele
- 00:28:47Leute würden sagen dieses die moderne
- 00:28:49bietet mir unheimlich viel Chancen und
- 00:28:51ich finde es eine tolle
- 00:28:53angelegenheitag würde den Begriff
- 00:28:55Unsicherheit nicht so negativ werden wie
- 00:28:57sie das gerade implizit getan haben
- 00:28:59Unsicherheit ist beides ist auch
- 00:29:01Kreativität ist Freiheit das wo es nicht
- 00:29:04voll kontrollierbar ist ist auch das was
- 00:29:07eigentlich den Menschen kreativ macht
- 00:29:10und ih wesentlich ausmacht und auch die
- 00:29:13menschliche Gesellschaft wesentlich
- 00:29:14kennzeichn wenn alles organisiert ist
- 00:29:16das können wir und alles sozusagen
- 00:29:18durchkalkuliert ist das kann eigentlich
- 00:29:20nicht unser Ziel sein aber wir wollen
- 00:29:22natürlich gegen die großen Risiken äh
- 00:29:24versichert sein und das ist ein sehr
- 00:29:26verständlicher Wunsch und auch ein
- 00:29:29Wunsch der eigentlich in dem Versprechen
- 00:29:32äh der Politik und der Staaten liegt mit
- 00:29:35dem wir es zu tun haben und große
- 00:29:37Risiken heißt existentielle Risiken für
- 00:29:39Sie große Risiken heißt zweierlei
- 00:29:41erstens sozusagen über den nationalen
- 00:29:44Horizont hinausgehende Risiken die alle
- 00:29:46bedrohen und zum anderen zugleich
- 00:29:49existentielle Risiken die man am eigenen
- 00:29:52portemone oder in der Arbeitslosigkeit
- 00:29:53oder wo immer spürt es ist ein sehr
- 00:29:55gutes Beispiel sind die Finanz Ries und
- 00:29:58die Finanzkrisen augenblicklich die ja
- 00:30:00sozusagen von ganz globaler Dimension
- 00:30:03bis in den Alltag hinein verständlich
- 00:30:05machen dass wir in einer Welt leben wo
- 00:30:08man sich nicht mehr Plötz nicht mehr
- 00:30:09einfach wo die Abschließung nicht mehr
- 00:30:13einfach hinkriegt wir leben nicht in
- 00:30:14einen Container wo man einfach zuriegeln
- 00:30:16kann und es kommt nicht rein sondern
- 00:30:18alles mögliche kommt rein und raus wir
- 00:30:19sind sozusagen in einem System der
- 00:30:21Abhängigkeiten der
- 00:30:23Interdependenzen indem wir uns täuschen
- 00:30:25dass wir dicht machen können auch auch
- 00:30:27die Schweiz ich mal täuscht ihr könnte
- 00:30:28sozusagen alles dicht machen aber die
- 00:30:30deutschen genauso und alle anderen wir
- 00:30:32leben in einer Welt wo das durch die
- 00:30:34Grenzen hindurch Risiken
- 00:30:37migrantenströme alle möglichen
- 00:30:39Abhängigkeiten entstehen denen wir uns
- 00:30:42nicht entziehen können aber der einzelne
- 00:30:43wendet sich natürlich in dieser
- 00:30:45Situation erwartet Sicherheit primär von
- 00:30:46seinem Staat oder der Schweizer von der
- 00:30:48Schweiz und der deutsche von Deutschland
- 00:30:50das ist der auch das große Versprechen
- 00:30:52der Staaten wenn man sich fragt was ist
- 00:30:54eigentlich das kernversprechen dann ist
- 00:30:56es diese Sicherheit und die
- 00:30:57Errungenschaft ja im Westen ist eine
- 00:31:00doppelte finde ich auf der einen
- 00:31:02Seite haben wir eben auf die Frage die
- 00:31:06ja jeden betrifft wie gehen wir mit der
- 00:31:09Unsicherheit um die die moderne als
- 00:31:11permanenter neuerungsprozess erzeugt den
- 00:31:14Wohlfahrtsstaat entwickelt der
- 00:31:16tatsächlich soziale Sicherheiten
- 00:31:18gegenüber einem sehr unruhigen
- 00:31:20Arbeitsmarkt bietet und zum anderen
- 00:31:22sollte man nicht verkennen den
- 00:31:23Rechtsstaat der uns davor schützt dass
- 00:31:27Risiken so sagen der Monopolbildung von
- 00:31:30Politik und und der herrschaftsbildung
- 00:31:32relativiert werden das sind die großen
- 00:31:35Antworten auf sozusagen die
- 00:31:38risikodynamik die die moderne zugleich
- 00:31:40auslöst das ist nicht in allen Ländern
- 00:31:42der Fall und deswegen würde ich sogar
- 00:31:44sagen jetzt selbstkritisch wir leben
- 00:31:46immer noch in einer Risikogesellschaft
- 00:31:48Leid also die ist nicht ganz so
- 00:31:50dramatisch wie in anderen Regionen der
- 00:31:52Welt in denen einerseits sich die
- 00:31:55Risiken die wir produzieren sammeln
- 00:31:57nicht wir in einem großen bottig also in
- 00:32:00Afrika und in den Ländern die davon am
- 00:32:02härtesten betroffen sind und
- 00:32:03andererseits kaum Antworten
- 00:32:05institutionelle antworten da sind um mit
- 00:32:07diesen Risiken umzugehen vor allem ist
- 00:32:10es ja nicht zwingend ein neues Phänomen
- 00:32:12also man könnte ja argumentieren die
- 00:32:13industrielle Revolution hat auch ein her
- 00:32:16von Arbeitslosigkeit geschaffen
- 00:32:19zur Verarmung geführt die Große
- 00:32:21Depression in den späten 20er 30er
- 00:32:23Jahren hat Arbeitslosigkeit
- 00:32:25existenzielle Krisen ausgelöst also man
- 00:32:28kann ja e sagen die die dieses F diese
- 00:32:32Phase ist eig eher der Normalfall und
- 00:32:34den die Ausnahme war jetzt eigentlich
- 00:32:36diese diese Jahrzehnte von von relativer
- 00:32:40Vollbeschäftigung relativ in Deutschland
- 00:32:42war ja die Arbeitslosigkeit immer recht
- 00:32:44hoch und und Wohlstand nicht sie haben
- 00:32:46völlig recht ich meine wir haben im
- 00:32:48Grunde genommen meine wenn man das
- 00:32:50historisch vergleicht eben ein eine
- 00:32:53relative Phase von Ruhe und und
- 00:32:56Wohlstand erreicht insbesondere auch in
- 00:32:58Europa und in Deutschland aber eben
- 00:33:01gleichzeitig ja aber eben gleichzeitig
- 00:33:03das kommt wieder auf das Argument vom
- 00:33:04Anfang zurück in dieser friedlichen
- 00:33:06Phase aufgrund des Siegeszuges der
- 00:33:09Industrialisierung weltweit Nebenfolgen
- 00:33:12erzeugt auf die wir jetzt keine Antwort
- 00:33:13mehr haben das ist diese merkwürdige
- 00:33:15Paradoxie sagen könnte dass ist
- 00:33:17vielleicht der Preis den man bezahlen
- 00:33:20muss bewusst auch bezahlen muss also
- 00:33:22dieses Risiko hat diesen Preis man kann
- 00:33:25Jahre Jahrzehnte lang sehr gut leben man
- 00:33:27ich meine wir alle haben ja irgendwourch
- 00:33:29auch
- 00:33:30profitiert bezahlen aber jetzt natürlich
- 00:33:33als Steuerzahler a Rentner a
- 00:33:35Sozialhilfeempfänger zahlen wir einen
- 00:33:37relativ hohen Preis für das Versagen
- 00:33:39oder für den Kollaps dieses dieses
- 00:33:43Systems nach Jahen neben das das doch
- 00:33:46relativen Wohlstand ja die Situation ist
- 00:33:48vielleicht noch ein bisschen
- 00:33:48komplizierter in dem Sinne dass man
- 00:33:51sagen muss wie gehen eigentlich Staaten
- 00:33:53auch die wir etabliert haben äh und
- 00:33:56ausgestattet haben mit allen möglichen
- 00:33:58Rechten und auch ihrerseits
- 00:33:59kontrollierbar gemacht haben mit einer
- 00:34:02Situation um in der sie wie alle anderen
- 00:34:05eigentlich gar nicht wissen was
- 00:34:07geschieht wir kennen die Risiken nicht
- 00:34:09es ist sehr viel größer das Nichtwissen
- 00:34:12ist sehr viel größer als das Wissen und
- 00:34:14das Interessante ist wie gehen sozusagen
- 00:34:16Staaten in dieser Situation um in der
- 00:34:18Finanzkrise haben wir gutes Beispiel
- 00:34:20dafür auf der einen Seite war das ja
- 00:34:22gerade etwas was niemand vorher gesehen
- 00:34:25hat oder jedenfalls in der im Mainstream
- 00:34:27der Ökonomie nicht und der ganzen
- 00:34:29Politik war es auch einfach völlig
- 00:34:31ausgeschlossen dass so etwas geschieht
- 00:34:33und nun aber tun wir so als wüssten wir
- 00:34:35alles als wä sozusagen wären wir in der
- 00:34:37Lage dieses nicht wissen was eigentlich
- 00:34:39der Hintergrund für das ganze Geschehen
- 00:34:40ist und Sie können sich die Ökonomie
- 00:34:42angucken sie ist durchgängig eigentlich
- 00:34:44nicht wirklich mit auf so etwas
- 00:34:45vorbereitet es gibt kein angemessenes
- 00:34:47Wissen dafür ich bewundere die Kollegen
- 00:34:49der Ökonomie die den Mut haben das auch
- 00:34:52öffentlich zu sagen denn das ist die
- 00:34:53Situation in der wir uns befinden aber
- 00:34:55was tun Staaten sie Erze en sozusagen
- 00:34:58die Illusion der Sicherheit sage ich
- 00:34:59jetzt mal zugespitzt indem sie
- 00:35:01Milliarden reinpumpen nach irgendwelchen
- 00:35:03Programmen von dem wir nur hoffen können
- 00:35:05dass das auch wirklich irgendein
- 00:35:07irgendein Ergebnis hat das uns von
- 00:35:09diesen Risiken befreit das heißt wir
- 00:35:11sind soziologisch gesehen in einer
- 00:35:13Situation in der das staatsversprechen
- 00:35:16auf Sicherheit unter Bedingungen
- 00:35:18sozusagen manufaured uncertainty in
- 00:35:20einer Weise umgesetzt werden muss wo man
- 00:35:22auch nicht mehr ganz weiß wo die wo die
- 00:35:24wo die Hysterie liegt also wo sozusagen
- 00:35:26die Ebene der Rationalität liegt und und
- 00:35:29immer noch trägt oder wo die Hysterie
- 00:35:32beginnt die auch damit Politiker und
- 00:35:34Staaten ergreifen kann was könnte der
- 00:35:36Staat anderes tun angesichts dieser
- 00:35:37sicherheitserwartung der Bürger der
- 00:35:39entscheidende Punkt ist und ich finde
- 00:35:41das ist bisher in der Diskussion nicht
- 00:35:43durchgedrungen ist das nur die
- 00:35:45Kooperation zwischenstaaten und nur
- 00:35:47sozusagen die systematische Einbeziehung
- 00:35:50des anderen auch sozusagen der anderen
- 00:35:53Betroffenheit in dieser Situation
- 00:35:55überhaupt eine Lösung jetzt das heißt in
- 00:35:59diesem Fall dass man für alle möglichen
- 00:36:01Bereiche im Bereich der Finanzrisiken
- 00:36:03eben nicht mehr versucht deutsche
- 00:36:05Antworten darauf zu finden oder
- 00:36:06schweizerische Antworten daruf zu finden
- 00:36:08sondern mindestens europäische Antworten
- 00:36:10möglicherweise sogar das benutzt als
- 00:36:13eine Situation um ein System der
- 00:36:16Kooperation zu bauen zwischen den
- 00:36:18Staaten das uns überhaupt in die Lage
- 00:36:20versetzt diese Diskrepanz zwischen
- 00:36:22nationalstaatlicher Politik und globalen
- 00:36:25Abhängigkeiten und Probleme in irgendein
- 00:36:27Weise erstmal konzeptionell und dann
- 00:36:29möglicherweise auch institutionell in
- 00:36:31den Griff zu bekommen und wir haben
- 00:36:33eigentlich ein ein Beispiel dafür hier
- 00:36:35in Europa und das ist die Europäische
- 00:36:36Union meines Erachtens war und ist die
- 00:36:40Finanzkrise die Chance der Europäischen
- 00:36:43Union eine der großen Gelegenheiten
- 00:36:46wirklich zu zeigen dass diese Art der
- 00:36:48Kooperation die wir da gefunden hat
- 00:36:50überhaupt den einzelnen Staat ermächtigt
- 00:36:53wiederum auch in diesen unter den
- 00:36:54Bedingung der globalen
- 00:36:56finanzabhängigkeit eine vernünftige
- 00:36:58Politik zu machen das kann ich nicht
- 00:36:59erkennen dass das bisher wirklich
- 00:37:01eren nee noch gar nicht noch gar nicht
- 00:37:04das ist erstaunlich und auch für mich
- 00:37:06erschütternd dass eigentlich die große
- 00:37:08Idee die die Europäische Union nach dem
- 00:37:10Zweiten Weltkrieg darstellte immer noch
- 00:37:13verkannt oder nicht richtig auf den
- 00:37:15Begriff gebracht wird weil man Angst hat
- 00:37:17das ist ein Superstaat oder eine
- 00:37:18supernation nein wir haben noch nicht
- 00:37:20mal Namen dafür was dieses große Gebilde
- 00:37:22eigentlich ist es ist eine Verbindung
- 00:37:25von Staaten zur Lösung der einzelst
- 00:37:27staatlichen Probleme und das wird bisher
- 00:37:30in der Substanz nicht erkannt und hätte
- 00:37:31hier finde ich sehr schön demonstriert
- 00:37:33werden können wobei man hier ja jetzt
- 00:37:35durchaus anstrengen unternimmt bzw es
- 00:37:37gibt ja auch schon transnationale
- 00:37:40multilaterale Institutionen also der
- 00:37:42Internationale Währungsfond
- 00:37:43beispielsweise der ja durchaus auch eine
- 00:37:44stabilisierende Wirkung empfaltet sie
- 00:37:46haben Recht ich habe das jetzt etwas
- 00:37:47übertrieben es gibt sozusagen diese
- 00:37:49Instanzen schon aber es ist
- 00:37:51merkwürdigerweise immer eine Rhetorik
- 00:37:53die bei Gipfeltreffen gepflegt wird dass
- 00:37:56man alles in diesem opationskontext
- 00:37:58machen müsste und de facto läuft dann
- 00:38:00doch wieder darauf hinaus dass man
- 00:38:02nationalstaatliche Programme auf auflegt
- 00:38:05obwohl wir eigentlich wissen dass auch
- 00:38:06der Fehler sozusagen der Großen
- 00:38:08Depression genau das war dass man nur
- 00:38:10national reagiert hat nicht eine
- 00:38:12kooperative wirklich ernsthaft eine eine
- 00:38:15kooperative Lösung aber das liegt nich
- 00:38:17daran dass die Politik national ist der
- 00:38:20stimm und und Wähler national ist und
- 00:38:23und auch der Steuerzahler national ja
- 00:38:25das ist der Hintergrund der immer wieder
- 00:38:26gesagt wird aber wir sagen also jetzt
- 00:38:28als Soziologe wir sagen guckt mal
- 00:38:31genauer hin äh die Bevölkerung ist nicht
- 00:38:34mehr nur national sie lebt transnational
- 00:38:37sie lebt sozusagen in mehreren
- 00:38:39Identitäten zugleich sie ist nicht nur
- 00:38:41sozusagen auf eine Identität festgelegt
- 00:38:43sie legt lebt über Grenzen h Weg sie hat
- 00:38:45Identitäten die auch europäische
- 00:38:47Identitäten zum Teil sind aber nicht nur
- 00:38:49europäische sondern vieleelei Richtung
- 00:38:51eigentlich leben die Menschen nicht mehr
- 00:38:52nur national sie leben transnational die
- 00:38:56Wahlen sind nach wie vor national aber
- 00:38:58wir haben natürlich auch die europäische
- 00:38:59Wahl die als solche aber wiederum nicht
- 00:39:01ernst genommen wird da haben wir wieder
- 00:39:02den denselben Punkt und es ist in der
- 00:39:05Tat so dass man sich darauf einlassen
- 00:39:08muss dass das was als nationaler
- 00:39:10Container gilt inzwischen sozusagen der
- 00:39:12Tummelplatz für all diese globalen
- 00:39:14Probleme sind über die wir hier gerade
- 00:39:17sprechen nehmen wir das Beispiel der
- 00:39:20der autopauschale der abfragpauschale
- 00:39:23oder wie das eigentlich so schön heißt
- 00:39:24es ja die verschotung aber sollte ja
- 00:39:26eigentlich dem Umwelt dienen das sollte
- 00:39:29die deutsche Autoindustrie wieder auf
- 00:39:31die Beine bringen das Ergebnis ist dass
- 00:39:33Fiat äh die japanischen Firmen und noch
- 00:39:36einig an profitieren W die deutschen
- 00:39:39Firmen äh Volkswagen z.B nur dort wo die
- 00:39:43Autos nicht in Deutschland hergestellt
- 00:39:45werden sodass als Ergebnis dieser ganzen
- 00:39:47Aktion weniger deutsche Autos auf
- 00:39:49deutschlandstraßen sein werden als vor
- 00:39:51der Aktion das ist ein Beispiel wir wir
- 00:39:54sind sozusagen längst intern vernetzt
- 00:39:56denken diese Vernetzung könnten wir
- 00:39:58auflösen aber kapieren sie nicht als
- 00:40:00eine als eine politische Chance und
- 00:40:02Realität auf die wir reagieren müssen
- 00:40:05müste sich heißt das sie plieren
- 00:40:07eigentlich für die Auflösung des
- 00:40:08Nationalstaates nein das ist eine
- 00:40:10falsche Konsequenz entschuldigigen dass
- 00:40:12ich das so direkt sage also das ist
- 00:40:14dieses das ist dies lineare denken mit
- 00:40:16dem man immer davon ausgeht entweder es
- 00:40:18gibt den Nation Nationalstaat oder es
- 00:40:20gibt Europa oder es gibt eine
- 00:40:22Weltregierung die Idee ist komplizierter
- 00:40:24sie stammt do aus dem Hintergrund der
- 00:40:26Forschung die ich jetzt seit 10 Jahren
- 00:40:27mache es also nicht nur eine
- 00:40:29theoretische Idee dass die Grenzen in
- 00:40:31denen wir bisher gedacht haben die
- 00:40:32Grenzen von entweder oder sie stimmen
- 00:40:34nicht mehr wir sind zugleich Deutsch und
- 00:40:36europäisch wir sind was weiß ich in
- 00:40:39gewisser Weise schweizerisch und vieles
- 00:40:41andere auch zugleich weil auch die
- 00:40:43Firmen vernetzt sind die Medien sind
- 00:40:45vernetzt die Zeitungen sind vernetzt die
- 00:40:48Eigentumsverhältnisse sind vernetzt der
- 00:40:51Nationalstaat finde ich bleibt eine
- 00:40:53wichtige Institution aber es müsste
- 00:40:55sozusagen eine selbst ständliche
- 00:40:58Kooperation zwischen Nationalstaaten
- 00:41:00wirklich werden die nicht nur als eine
- 00:41:03Abgabe von Autonomie und Souveränität
- 00:41:07gesehen wird sondern eigentlich als eine
- 00:41:09neue Art der Ermächtigung im globalen
- 00:41:11Zusammenhang nämlich wenn wir in so
- 00:41:13einer Interdependenz leben dann ist nur
- 00:41:16die Kooperation die einzige Chance um
- 00:41:18wiederum auch eine gewisse Souveränität
- 00:41:21zu erreichen das ist eine andere
- 00:41:22politische Logik die Empirie spricht ein
- 00:41:24bisschen andere Sprache also wenn man
- 00:41:26Leute befag fragt wie identifiziert euch
- 00:41:28also sie kommen stauen aus kommen aus
- 00:41:30München Bayern beispielsweise der würde
- 00:41:32sich zuerst mal als Bayer bezeichnen
- 00:41:34vielleicht noch wenn es groß kommt aus
- 00:41:36deutscher aber bei der Identifizierung
- 00:41:38als Europäer wird's dann schon sehr viel
- 00:41:40schwieriger bin ich nicht so sicher ich
- 00:41:42meine das ist erstmal interessant dass
- 00:41:43sie mit Recht sagen man kann vieles
- 00:41:44zleich sein nicht die Vorstellung dass
- 00:41:46man nur Bayer oder nur Deutsch oder nur
- 00:41:51europä aber was ich vorhin schon sagte
- 00:41:53WN dann darum geht eben diese dieses
- 00:41:56Bedürfnis dass Sicherheit dann denkt man
- 00:41:57doch wieder sehr national bzw wendet
- 00:42:00sich an die
- 00:42:01national diese Bewegung ist im Moment
- 00:42:04nicht nicht Sicht man kann nein ich man
- 00:42:07kann es ja auch verstehen die
- 00:42:08Vorstellung dass diese Interdependenz
- 00:42:10über die wir sprechen und die erfahrbar
- 00:42:12wird sich automatisch umsetzt in eine
- 00:42:15Öffnung zur Welt ist eine Überforderung
- 00:42:17die Menschen sehen sich in ihrer
- 00:42:19Existenz bedroht wenn man in irgendeinem
- 00:42:22irgendeiner Branche bisher tätig war in
- 00:42:25der plötzlich die Weltmarktkonkurrenz
- 00:42:27einbricht und Konkurrenten weltweit
- 00:42:29entstehen Herr Gott noch mal da kann man
- 00:42:31nicht jubeln das ist eine Überforderung
- 00:42:33die auch ein noch so idealistischer
- 00:42:35Soziologe niemanden abfordern kann aber
- 00:42:37es ist trotzdem so dass wir natürlich
- 00:42:39als Realisten sagen müssen der
- 00:42:42Nationalismus der Nationalstaat wenn das
- 00:42:46die einzige Antwort auf diese Fragen
- 00:42:48sein sollen ist das eine rückwärts
- 00:42:50gewandte Utopie sie kommt sozusagen aus
- 00:42:53der Vergangenheit und ist auf die
- 00:42:54Vergangenheit gerichtet sie öffnet nicht
- 00:42:56für die neuen Fragen und findet auch
- 00:42:59keine Antworten auf diese Fragen wir
- 00:43:01haben zwar diese Reaktion sie ist
- 00:43:02verständlich aber sie gibt uns keine
- 00:43:05Antworten und es ist ganz wichtig glaube
- 00:43:06deswegen ist es auch die öffentliche
- 00:43:08Aufgabe einer einer Soziologie und auch
- 00:43:10einer Sozialwissenschaft darauf
- 00:43:13hinzuweisen dass wir auf der einen Seite
- 00:43:14zwar ich nenne das eine
- 00:43:16kosmopolitisierung das heißt eine
- 00:43:18Abhängigkeit eben auch mit kulturell
- 00:43:20anderen haben wie wir sie nie in der
- 00:43:21Geschichte zuvor hatten eben weil diese
- 00:43:25Welt gefährlich geworden ist und weil
- 00:43:27weil sie interdependent geworden ist
- 00:43:29aber es gibt die Reaktion zurück zum
- 00:43:32eigenen nationalen Schneckenhaus und
- 00:43:34versucht daran abzuschließen das ist
- 00:43:37verständlich aber letztlich nicht
- 00:43:39hilfreich kann man sagen die
- 00:43:41Gefährlichkeit wir haben dafür die
- 00:43:43Gefährlichkeit dieser Risiken und so und
- 00:43:45das weltweite dieser Risiken wird
- 00:43:46letztlich die Gesellschaft in diese
- 00:43:48Richtung zwingen die Welt in diese
- 00:43:49Richtung zwingen dasung das ist die
- 00:43:51Hoffnung ich spreche in dem Zusammenhang
- 00:43:54ich ich sehe Ansatzpunkte erstmal glaube
- 00:43:57dass die wir haben es mit einem
- 00:43:59kosmopolitischen Imperativ zu tun in dem
- 00:44:01Maße in dem die Menschen konkret
- 00:44:04erfahren dass sie in ihrer Existenz
- 00:44:06bedroht sind zwar in einer Weise nicht
- 00:44:08dass der Nachbar jetzt eindringt oder
- 00:44:10irgendwelche Eroberung drohen aber in
- 00:44:13dem Sinne dass es globale Probleme
- 00:44:15gibtärmung beispielsweise ja
- 00:44:18Erderwärmung aber jetzt auch das
- 00:44:19Finanzrisiko die direkt in seinen Alltag
- 00:44:23Eingreifen beginnt er darüber
- 00:44:25nachzudenken dass er Institutionen
- 00:44:27braucht die dem entsprechen in dem Maße
- 00:44:29in dem sich das verschärft und als
- 00:44:31solches auch erfahrbar wird wird auch
- 00:44:33dieser reflektionsprozess sich
- 00:44:34verschärfen ob dieser Lernprozess der
- 00:44:37dann entsteht noch schnell genug abläuft
- 00:44:39ist eine offene Frage aber es gibt
- 00:44:41anders als den in der jemals in der
- 00:44:44Geschichte zuvor eben gerade und das
- 00:44:46finde ich is das Positive ich komme
- 00:44:48darauf noch mal zurück nicht weil man
- 00:44:49immer sonst nur das Negative denkt durch
- 00:44:52die Antizipation globaler gefahren
- 00:44:55werden Möglichkeiten öffnet Lernprozesse
- 00:44:58in Gang gesetzt über den nationalen
- 00:45:00Tellerrand hinwegzuschauen von denen man
- 00:45:03sonst gar nicht vermuten konnte dass in
- 00:45:05der Geschichte jemals so etwas effektiv
- 00:45:07greifen könnte ist der Mensch den
- 00:45:09überhaupt fähig zu diesem Akt also das
- 00:45:12kann die Gruppe vielleicht ja schon aber
- 00:45:15aber der Einzelne ist der nicht
- 00:45:17überfordert mit dieser Aufgabe sich eben
- 00:45:20auch quasi Empathie zu empfinden für ein
- 00:45:23ein eine Entwicklung irgendwo fern auf
- 00:45:25dieser elt die ihn möglicherweise
- 00:45:27irgendwann auch persönlich tangieren
- 00:45:29könnte dieselbe Frage hat man bei Beginn
- 00:45:33des Nationalismus gestellt ist der
- 00:45:34Mensch eigentlich in der Lage diese
- 00:45:36abstrakte Kategorie der Nation zu
- 00:45:39akzeptieren und man hat in der
- 00:45:40Geschichtswissenschaft weil das eben
- 00:45:42lokale kleinere Einheiten waren und man
- 00:45:45hat dann in der Geschichtswissenschaft
- 00:45:47und der Soziologie gesagt es bedarf
- 00:45:49einer bestimmten Imagination einer
- 00:45:51nationalen Imagination eine Vorstellung
- 00:45:53von Gemeinsamkeit wenn man sich fragt
- 00:45:56gibt es so eine Vorstellung von
- 00:45:58Gemeinsamkeit und Solidarität die auch
- 00:46:00etwas Abstraktes ist über den gegenüber
- 00:46:03den Besonderheiten heute auch schon dann
- 00:46:05finde ich es interessant zu sehen wie
- 00:46:07über die Massenmedien sozusagen eine
- 00:46:10Betroffenheit hergestellt über
- 00:46:11Entfernungen hinweg die wir früher gar
- 00:46:13nicht gekannt haben was machen die
- 00:46:15Massenmedien diesem Zusammenhang sie
- 00:46:17stellen Anwesenheit her obwohl die Leute
- 00:46:19abwesend sind sie stellen Betroffenheit
- 00:46:22her obwohl man mit denen eigentlich
- 00:46:23bisher gar nichts zu tun hat in den
- 00:46:25Zeiten wo solche Katastrophen passieren
- 00:46:27ist ja enorm viel Virulenz da das bricht
- 00:46:30danach wieder ab wenn die wenn das
- 00:46:32nächste Thema gesucht und gefunden wird
- 00:46:35und nicht mehr da ist aber ähnlich wie
- 00:46:37es auch zu Beginn
- 00:46:39des Nationalismus sozusagen einer über
- 00:46:42übrigens über damals über die die Presse
- 00:46:44die Druckerei Kunst und und Industrie
- 00:46:48vermittelt ein bürgerliches
- 00:46:50äh
- 00:46:51Nationalbewusstsein entstanden ist
- 00:46:53könnte heute über Internet und die
- 00:46:55Kommunikationsmedien und die
- 00:46:57Betroffenheit die daraus entsteht die ja
- 00:47:00geographische Nähe und soziale Nähe
- 00:47:02entkoppelt nicht man wird ja durch diese
- 00:47:04Medien wird ja das entfernteste nah äh
- 00:47:07auch so eine
- 00:47:09Solidarität über Grenzen hinweg in
- 00:47:11Ansätzen entstehen wobei man ich auch
- 00:47:13wieder einwenden kann Tsunamikatastrophe
- 00:47:15beispielsweise das war so lange in
- 00:47:17Europa ein Thema in diesem Land ein
- 00:47:19Thema wie es eben auch Einheimische
- 00:47:21opfergab weil Touristen dort
- 00:47:24aber heute spricht eigentlich niemand
- 00:47:26mehr über diese Nachwirkung dieser
- 00:47:28Katastrophe obwohl sie eigentlich immer
- 00:47:29noch äh negativ vorhanden sind sie haben
- 00:47:33Recht ist es aber auch wiederum wäre
- 00:47:35wiederum falsch aus einer soziologischen
- 00:47:37Perspektive anzunehmen dass eine völlig
- 00:47:40abstrakte Identifikation mit dem anderen
- 00:47:43entsteht sie entsteht vermittelt das
- 00:47:45habe ich damals auch erst gelernt über
- 00:47:47die nationalen Todeszahlen die als
- 00:47:51Touristen protokolliert wurden wodurch
- 00:47:53das sozusagen zu einem innenpolitischen
- 00:47:55Ereignis wurde bishin dass die die
- 00:47:56Regierung äh herausgefordert wurden und
- 00:47:59teilweise gescheitert wurden als Brücke
- 00:48:02sozusagen für das für für die globale
- 00:48:05Sensibilität und sie haben auch wiederum
- 00:48:07recht in dem Maße in dem diese
- 00:48:09Berichterstattung aufhört bricht das
- 00:48:11ganze erstmal wieder zusammen man müsste
- 00:48:13überlegen wie weit trotzdem Elemente der
- 00:48:16Solidarisierung nach wie vor da sind und
- 00:48:18wir haben natürlich noch etwas anderes
- 00:48:20wenn wir diese Klimakatastrophe ansehen
- 00:48:22ist es eine kontinuierliche Bedrohung
- 00:48:25aber es ist ein sehr fragiler Prozess
- 00:48:28ein Prozess von dem man nicht sagen kann
- 00:48:30dass da ein neuer wie soll ich sagen
- 00:48:32hurra Kosmopolitismus entsteht wie wir
- 00:48:35eben einen hurra Nationalismus gehabt
- 00:48:38haben und zum Teil immer noch haben wir
- 00:48:39haben unsere Sendung überschrieben
- 00:48:41Überleben in der Risikogesellschaft es
- 00:48:43geht ja wirklich um existenzielle Fragen
- 00:48:45ganz kurz zum Schluss glauben Sie dass
- 00:48:47die Welt diese Kurve finden
- 00:48:50wird das ist eine schwierige Frage und
- 00:48:53ich kann in beide Richtungen massive
- 00:48:56Antworten vorgeben aber mein tiefstes
- 00:48:59Innerstes sagt mir wir haben eine gute
- 00:49:02Chance und wir sind
- 00:49:04gar nicht so schlecht auf dem Wege den
- 00:49:07wir beschreiten mit den mit der vielen
- 00:49:09Kritik und dem vielen Widerständen die
- 00:49:11gleichzeitig immer vor uns liegen sie
- 00:49:13haben als Prognostiker schon einige Male
- 00:49:15ins Schwarze getroffen hoffentlich auch
- 00:49:16dieses Mal her weck diesmal ins Weiße
- 00:49:18vielleicht ins Weiße recht herzlichen
- 00:49:20Dank für dieses Gespräch und danke auch
- 00:49:22Ihnen liebe Zuschauerinnen und Zuschauer
- 00:49:24für ihr Interesse das war NZZ St Punkte
- 00:49:27zwei Journalisten ein Gast sie können
- 00:49:29diese Sendung auch übrigens im Internet
- 00:49:31sehen unter
- 00:49:33wwwnncz.ch unser nächsten Gast empfangen
- 00:49:35wir hier wieder in vier Wochen es wäre
- 00:49:37schön sie waren auch dann wieder dabei
- 00:49:38auf
- 00:49:55Wiedersehen
- 00:49:57ه
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