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Der Untertitel des folgenden Videos wurden von Laura Bilinson erstellt.
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Es ist gut, wenn man eine Übersicht über die wichtigsten Systeme im Körper hat, aber wenn man
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eins dieser Systeme genauer anschaut, passiert etwas Beeindruckendes.
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Und… unserer Meinung nach ist das faszinierendste System von allen das Immunsystem.
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Warum?
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Weil es aus Zellen deines Körpers besteht, die Tag und Nacht zusammen daran arbeiten,
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dich vor der durchgängigen Bedrohung durch Pathogene (Krankheitserreger) zu schützen, die Chaos bringen wollen.
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Und die meiste Zeit bekommst du das gar nicht mit.
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Meistens.
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Pathogen kann sehr viel bedeuten.
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Eine kleine Auflistung: Viren,
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Bakterien,
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Pilze,
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Protisten (eukaryotische Einzeller),
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parasitische Würmer,
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und noch vieles mehr.
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Dein Körper hat äußerlichen Schutz gegen diese Dinge.
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Wie zum Beispiel deine Haut.
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Man nennt sie die erste Verteidigungslinie, weil sie die erste Linie ist, die Pathogene daran hindert
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in deinen Körper zu gelangen.
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Dazu gehören auch Schleimhäute wie deine Nasenschleimhaut, die Pathogene daran hindern in deinen Körper zu gelangen.
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Diese erste Verteidigungslinie ist nicht-spezifisch, weil sie nicht gegen spezifische Pathogene vorgeht, sondern versucht
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alles daran zu hindern in deinen Körper zu gelangen.
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Aber das alles ist nicht unfehlbar und manchmal gelingt es doch ein paar Pathogenen einzudringen.
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Und wenn das passiert, hat dein Immunsystem verschiedenste Möglichkeiten, mit ihnen fertig zu werden.
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Immerhin ist das nicht sein erster Tag im Job.
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Nehmen wir mal an, dass es einen Durchbruch durch die erste Verteidigungslinie gab.
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Nun, die zweite Verteidigungslinie beinhaltet die Entzündungsreaktion.
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Um das kurz und einfach zu erklären: Stell dir vor, du bist auf einen Stachel getreten
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und auf diesem befinden sich Bakterien.
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Und jetzt auch in deinem Fuß.
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Der physische Schaden durch den Stachel am Fuß kann bestimmte Zelltypen
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wie Mastzellen aktivieren.
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Diese Zellen haben Substanzen, die allergische Reaktionen und Entzündungsreaktionen
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auslösen.
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Eine dieser Substanzen ist Histamin.
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Wenn die Zellen getriggert werden, Histamin abzugeben, weiten sich als Ergebnis die Blutgefäße,
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die in der Nähe der Wunde liegen.
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Außerdem trägt Histamin dazu bei, die Blutgefäße durchlässiger zu machen.
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Die Weitung und erhöhte Durchlässigkeit der Blutgefäße erleichtert es vielen Typen von
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weißen Blutkörperchen, wie bestimmten Arten von Makrophagen, die betroffene Stelle zu erreichen.
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Und Makrophagen tun das, was sie am besten können.
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Sie fressen Pathogene.
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Des Weiteren besitzt dein Körper das sogenannte Komplementsystem.
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Das Komplementsystem ist nicht das wonach es klingt.
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Grundsätzlich unterstützt, also komplementiert, das Komplementsystem die Aktionen des Immunsystems.
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Es kann sowohl mittels nicht-spezifischer als auch spezifischer Antworten reagieren.
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Bezogen auf unser Beispiel: Die Ausschüttung von Komplementfaktoren kann weitere Makrophagen anlocken,
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damit sie in der betroffenen Region Pathogene beseitigen.
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Wenn all diese Signale aufhören, kann die verletzte Region wieder heilen.
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Die Pathogene wurden eliminiert.
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Trotzdem war das ebenfalls eine nicht-spezifische Antwort.
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Wer weiß schon was auf diesem Stachel war?
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Das bringt uns zu unserer dritten Verteidigungslinie -
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die spezifische Verteidigungslinie.
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Wenn zum Beispiel ein Erkältungsvirus sich in deinem Körper verteilt, brauchst du eine Antwort,
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die direkt auf das Pathogen gerichtet ist.
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Nun, wie wir bereits am Anfang angemerkt haben, ist das Immunsystem sehr komplex.
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Wir vermitteln hier nur ein paar Grundlagen und wir werden das auch weiter machen,
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aber es gibt eine Menge extra Details und Ausnahmen, die nicht in dieses kurze Video passen.
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Wir ermutigen dich, weiter zu erforschen.
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Ok, also wir haben erwähnt, dass wir eine zielgerichtetere Antwort brauchen, oder?
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Damit wenden wir uns etwas zu, was sich adaptive Immunität nennt.
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Klingt schräg. Es bedeutet die spezifische Reaktion gegen ein Antigen.
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Ein Antigen ist etwas, was der Körper als körperfremd erkennt und in diesem Fall
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wäre das ein Teil des Pathogens.
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Die adaptive Immunantwort ist die dritte Verteidigungslinie, wenn die erste und zweite Verteidigungslinie
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nicht gereicht haben, um mit dem Pathogen fertig zu werden.
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Wir konzentrieren uns auf die Grundlagen der zwei adaptiven Antworten: die zelluläre und die humorale Immunantwort.
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Zellulär:
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Daran sind zytotoxische T-Zellen beteiligt.
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Zytotoxische T-Zellen sind weiße Blutkörperchen, die die Fähigkeit besitzen,
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pathogeninfizierte Zellen zu zerstören.
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Das geschieht durch die Ausschüttung von Signalen, die die infizierte Zelle in die Apoptose treiben,
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eine Art Selbstzerstörungsmechanismus.
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Das ist möglich durch die Freisetzung eines Proteins namens Perforin, welches Löcher in der Membran der Zelle
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verursacht.
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Dadurch gelangen Wasser und Ionen in die Zelle und zerstören diese.
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Werden infizierte Zellen zerstört, kann das auch das Pathogen zerstören
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oder es kann dazu führen, dass es sich zumindest nicht länger in der Zelle vermehren kann.
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Die Sache ist, dass die zytotoxischen T-Zellen für diese Aktion stimuliert werden müssen.
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Eine zytotoxische T-Zelle kann stimuliert werden durch beispielsweise infizierte Zellen,
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Eine zytotoxische T-Zelle kann stimuliert werden durch beispielsweise infizierte Zellen,
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Die infizierte Zelle präsentiert das Antigen auf ihrer eignen Zellmembran.
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Wie eine Art Flagge, die sagt „Hey! Ich bin infiziert und voilà, das hier hat mich infiziert.
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Dadurch werden zytotoxische T-Zellen aktiviert, das Antigen zu binden und Signale auszuschütten, die die infizierte Zelle
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in die Apoptose treiben.
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Aber es gibt auch noch einen anderen Weg, zytotoxische T-Zellen zu stimulieren.
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Erinnerst du dich an die Makrophagen, die die Pathogene fressen?
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Wenn sie das tun, „verdauen“ sie das Pathogen und dessen Antigene werden
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auf die Oberfläche der Makrophage transportiert.
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Ein weißes Blutkörperchen, dass T-Helfer Zelle genannt wird, kann diese Antigene binden.
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Die Makrophage schüttet dann ein chemisches Signal aus, was die T-Helfer Zelle dazu bringt,
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selbst chemische Signale auszuschütten, die dann zytotoxische T-Zellen aktivieren können.
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Zytotoxische T-Zellen sind immer auf der Suche nach infizierten Zellen, um das jeweilige Pathogen zu stoppen,
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Zytotoxische T-Zellen sind immer auf der Suche nach infizierten Zellen, um das jeweilige Pathogen zu stoppen,
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Das ist, sehr vereinfacht, die zelluläre Immunantwort.
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Aber erinnerst du dich an die T-Helfer Zellen, die wir gerade besprochen haben?
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Sie sind nicht nur große Helfer in der zellulären Antwort, sondern sie helfen auch
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bei der humoralen Immunantwort.
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Also was passiert bei der humoralen Antwort?
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Stellen wir uns vor, eine Makrophage hat ein Pathogen aufgenommen und dessen Antigen
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auf ihrer Zelloberfläche präsentiert.
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Dadurch kann eine T-Helfer Zelle binden.
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Diese T-Helfer Zelle kann auch sogenannte B-Zellen stimulieren.
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B-Zellen sind weiße Blutkörperchen, die die Fähigkeit haben, etwas zu produzieren, was Antiköper genannt wird.
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Bevor wir uns anschauen was ein Antikörper genau ist, können wir bitte einen Moment anhalten und bemerken,
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dass es drei sehr ähnlich klingende Wörter gibt, die mit dem Immunsystem zu tun haben?
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that the immune system recognizes as foreign to the body.
Antigene – werden vom Immunsystem als körperfremd erkannt.
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Die haben wir schon oft erwähnt.
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Antibiotika sind Substanzen, die spezifisch Bakterien zerstören können; wir haben ein separates Video darüber.
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Aber Antikörper sind etwas völlig anderes.
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Antikörper sind Proteine, die meistens die Form eines Y haben.
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Antikörper haben eine Antigenbindungsstelle, um ein spezifisches Antigen zu binden.
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Antikörper können im Blut gefunden werden, aber auch in Schleim, Speichel, Muttermilch
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und vielem mehr.
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und vielem mehr.
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IgE beispielsweise geht gegen parasitische Würmer
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und ist verantwortlich für eine Menge allergischer Reaktionen.
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Antikörper sind allgemein sehr spezifisch, weshalb es einen Antikörper geben muss, der in der Lage ist
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ein Antigen zu binden.
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Wenn Antikörper ein Antigen binden, können sie das Pathogen deaktivieren, indem sie dessen
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Bewegungs- oder Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen oder Schaden verursachen.
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Wenn sie ein Antigen binden ist das außerdem ein Signal für Makrophagen: „Ich habe etwas gefunden!
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Komm her und iss dich satt!“
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Also, aktivierte B-Zellen produzieren Antikörper und das ist Teil der humoralen Immunantwort.
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Während B-Zellen durch T-Helfer Zellen aktiviert werden, könne sie sich auch selbst durch freie Antigene aktivieren,
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mit denen sie in Kontakt kommen.
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Jetzt wollen wir noch erwähnen, dass sowohl die humorale als auch zelluläre Antwort
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Gedächtniszellen beinhaltet.
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Es gibt B-Gedächtniszellen und T-Gedächtniszellen.
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Diese behalten eine Art Erinnerung an das Antigen, dem sie ausgesetzt waren.
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B-Gedächtniszellen können B-Plasmazellen aktivieren, die dann Antikörper produzieren.
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T-Gedächtniszellen können zytotoxische T-Zellen aktivieren, die dann gegen infizierte Zellen vorgehen.
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Die Fähigkeit des Immunsystems ein „Gedächtnis“ zu haben ist sehr wichtig. Und hier kommen Impfstoffe ins Spiel.
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Impfstoffe bestehen entweder aus einem inaktivierten oder sehr schwachen Pathogen.
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Das bedeutet, dass der Körper nicht gegen die Krankheit selber vorgeht, aber er löst eine Immunreaktion aus.
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Durch diese Immunreaktion werden automatisch Gedächtniszellen gebildet,
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die daran beteiligt sind, eine effiziente Attacke gegen Pathogene einzuleiten, sollte sie ihnen in der Zukunft begegnen.
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Alles in allem ist das Immunsystem, dass du besitzt, sehr beeindruckend.
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Es gibt extra große Textbücher nur über dieses eine Thema, und Karrieren, die sich nur mit der Erforschung des Immunsystems beschäftigen.
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So, dass wars für dieses Mal von den Amoeba Sisters und wir erinnern dich daran, neugierig zu bleiben!
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Der Untertitel dieses Videos wurden von Laura Bilinson erstellt.