Daniel Kahneman im Gespräch über die Manipulation des Denkens | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur
Résumé
TLDRDas Interview behandelt die Ansichten von Daniel Kahneman, einem Nobelpreisträger für Wirtschaft und angesehenem Psychologen, über das menschliche Verhalten unter Unsicherheit. Kahneman äußert seine Besorgnis darüber, dass die jüngere Generation weniger Hoffnung als frühere hat. Er erklärt, wie die Verhaltensökonomik, die das Zusammenspiel von Psychologie und Wirtschaft untersucht, tiefere Einblicke in Entscheidungsfindungsprozesse liefert. Ein Kernthema ist der Unterschied zwischen zwei Denkweisen: System 1 (schnell und intuitiv) und System 2 (langsam und reflektierend). Kahneman diskutiert, wie Anchoring und Priming unsere Entscheidungen beeinflussen; erstere durch die Beeinflussung der Entscheidungsfindung via vorgegebene Zahlen, letztere durch unterschwellige Assoziationen. Zudem spricht er über den Optimismus und Pessimismus des Einzelnen, über die Rolle des Libertären Paternalismus in politischen Maßnahmen und deren psychologische Basis. Das Interview bietet wertvolle Einblicke in Kahnemans Arbeiten und seine Sicht auf aktuelle soziale und wirtschaftliche Fragen.
A retenir
- 🌍 Die Welt wird schneller und komplexer, junge Menschen sind weniger hoffnungsvoll.
- 🤔 Zwei Denksysteme: System 1 (schnell) und System 2 (langsam) prägen unser Denken.
- 💡 Priming beeinflusst uns unbewusst durch Assoziationen.
- ⚓ Ankereffekt: Vorangestellte Zahlen beeinflussen Entscheidungen.
- 📚 Kahnemans Buch bietet tiefe Einblicke in die menschliche Psyche und Entscheidungsfindung.
- 🔄 Verhaltensökonomie verbindet Psychologie und Wirtschaft, um irrationale Handlungen zu verstehen.
- 💬 Libertärer Paternalismus: Entscheidungen durch Voreinstellungen optimieren.
- 🦸♂️ Vertrauen spielt eine größere Rolle in der Wahrnehmung als Fakten.
- 🧠 Viele unserer täglichen Entscheidungen werden vom Automatismus und der Einfachheit bestimmt.
- 😁 Trotz seiner pessimistischen Neigung sieht Kahneman Hoffnung als essentiell für Glück.
Chronologie
- 00:00:00 - 00:55:44
In diesem Segment diskutiert Professor Kahneman, Nobelpreisträger und Verhaltensökonom, die zunehmende Hoffnungslosigkeit der jüngeren Generation im Vergleich zu seiner eigenen Generation. Er überlebte den Zweiten Weltkrieg und wuchs mit der Überzeugung auf, dass die Dinge besser würden. Heute hingegen fehlt dieses Vertrauen, insbesondere im Westen im Gegensatz zu China. Er unterscheidet zwischen fehlender Hoffnung und Hoffnungslosigkeit und erklärt, dass dies eine realistische Einschätzung sei. Kahneman beschreibt sich selbst als Pessimist, geprägt von seiner Erziehung, und bemerkt den weit verbreiteten Pessimismus um ihn herum. Er diskutiert die Diskrepanz zwischen Rationalität in der klassischen Ökonomie und psychologischen Erkenntnissen über menschliches Verhalten.
Carte mentale
Vidéo Q&R
Was beunruhigt Professor Kahneman am meisten?
Er ist besorgt über den Mangel an Hoffnung in der jüngeren Generation im Vergleich zu früher.
Warum erhielt Kahneman 2002 den Nobelpreis für Wirtschaft?
Er erhielt den Preis für seine Arbeiten zur Verhaltensökonomie, obwohl er Psychologe ist.
Was sind System 1 und System 2 in Kahneman's Forschung?
System 1 ist intuitiv und schnell, während System 2 langsam und kontrolliert ist.
Wie beeinflusst Priming unsere Entscheidungen?
Priming aktiviert unbewusste Assoziationen, die unser Denken beeinflussen.
Was ist der Ankereffekt?
Der Ankereffekt beeinflusst Entscheidungen durch eine präsentierte Initialzahl.
Wie sieht Kahneman die Rolle von Optimismus und Pessimismus?
Er sieht Optimismus als vorteilhaft für das menschliche Glück, ist jedoch selbst realistischer Pessimist.
Wie hat Kahneman die Psychologie und Wirtschaft zusammengebracht?
Durch die Erforschung, wie Menschen unter Unsicherheit denken und entscheiden.
Was versteht man unter Libertärem Paternalismus in der Verhaltensökonomie?
Es handelt sich um die Beeinflussung Entscheidungen durch Voreinstellungen im Sinne der Allgemeinheit.
Wie kann die Verhaltensökonomie im Finanzbereich angewendet werden?
Indem sie die irrationalen Aspekte menschlichen Verhaltens berücksichtigt.
Warum ist das Buch 'Schnelles Denken, langsames Denken' so erfolgreich?
Es gibt Einblicke in die Funktionsweise des menschlichen Geistes, die für viele Menschen relevant sind.
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- 00:00:02professor kahneman sie sind
- 00:00:04nobelpreisträger sie erforschen das
- 00:00:07verhalten von uns menschen unter
- 00:00:09bedingungen der unsicherheit wenn sie
- 00:00:11heute auf diese komplexe welt blicken
- 00:00:14was beschäftigt sie am meisten los wird
- 00:00:23ich weiß nicht wie wir verändern sich
- 00:00:26schneller als früher was mich am meisten
- 00:00:28beunruhigt ist nicht die komplexität der
- 00:00:31welt
- 00:00:34es ist vielmehr die tatsache dass die
- 00:00:36jüngere generation heute weniger
- 00:00:38hoffnung hat als unsere generation
- 00:00:40früher hatte ich habe den zweiten
- 00:00:42weltkrieg überlebt aber ich wuchs in
- 00:00:45einer welt auf in der man daran glaubte
- 00:00:47dass die dinge besser werden
- 00:00:48dieses gefühl habe ich heute nicht mehr
- 00:00:52sie sprechen ja sehr oft über optimisten
- 00:00:56und pessimisten sind die menschen heute
- 00:00:58weniger optimistisch wollen sie das
- 00:00:59damit sagt ja eindeutig wir waren
- 00:01:05überzeugt dass die dinge morgen besser
- 00:01:07sein würden
- 00:01:08wir hatten zwar große angst vor einem
- 00:01:10atomkrieg aber wir waren überzeugt wenn
- 00:01:12es nicht zum atomkrieg kommen wird dann
- 00:01:15werden die dinge besser
- 00:01:20ich glaube unsere kinder und grosskinder
- 00:01:23haben dieses vertrauen nicht mehr ein
- 00:01:34individuum kann das ändern
- 00:01:36als individuen müssen wir es akzeptieren
- 00:01:38und uns damit auseinandersetzen aber
- 00:01:41dieses gefühl ist verbreitet zumindest
- 00:01:43im westen
- 00:01:44in china ist die stimmung völlig anders
- 00:01:46aber im westen spüre ich dass überall
- 00:01:52haben sie denn das gefühl dass diese
- 00:01:54einschätzung die hoffnungslosigkeit
- 00:01:56realistisch ist
- 00:02:01hoffnungslosigkeit ist ein zu starkes
- 00:02:03wort
- 00:02:04die fehlende hoffnung und
- 00:02:05hoffnungslosigkeit ist nicht dasselbe
- 00:02:08meine wahrnehmung ist dass die vision
- 00:02:10einer besseren zukunft fehlt das scheint
- 00:02:13leider realistisch zu sein ist dass auf
- 00:02:17ihre persönliche sicht auf die zukunft
- 00:02:22vorweg ja ich denke pessimismus ist ein
- 00:02:26charakterzug ich bin pessimist und in
- 00:02:29stamme einer langen armen linie von
- 00:02:31pessimisten auch meine mutter war
- 00:02:34pessimisten das hat mich geprägt aber
- 00:02:36ich denke heutzutage bin ich nicht der
- 00:02:38einzige pessimist ich sehe viel
- 00:02:40pessimismus um mich herum
- 00:02:48ja genau ich wäre lieber von optimisten
- 00:02:52umgeben aber ich sehe verwandte
- 00:02:54pessimisten
- 00:02:58ich hatte bereits erwähnt dass die
- 00:03:00nobelpreisträger sind sie haben 2002 den
- 00:03:03nobelpreis für ökonomie erhalten
- 00:03:04allerdings als psychologe und als
- 00:03:07einziger psychologe mit einem nobelpreis
- 00:03:09für ökonomie wie passt das zusammen
- 00:03:21ökonomie ist eine disziplin welche die
- 00:03:24finanzmärkte analysiert classic in der
- 00:03:27klassischen ökonomie versucht man das
- 00:03:29marktverhalten von menschengruppen
- 00:03:30vorherzusehen
- 00:03:32man stellt vermutungen auf wie sich
- 00:03:34individuen verhalten und welche
- 00:03:35entscheidungen sie treffen börse samt
- 00:03:42aus diesen annahmen schließt die
- 00:03:43klassische ökonomie dass menschen
- 00:03:45rational und egoistisch sind und ihre
- 00:03:48vorlieben nicht ändern
- 00:03:49psychologen sehen das natürlich völlig
- 00:03:52anders
- 00:03:58seit ein paar jahrzehnten gibt es einen
- 00:04:01austausch zwischen den beiden
- 00:04:02disziplinen mehr ökonomen sind bereit
- 00:04:05unterschiedlicher annahmen über die
- 00:04:07menschliche natur in betracht zu ziehen
- 00:04:09samsung baut human human nature hatten
- 00:04:13sie bei ihrer forschung immer schon die
- 00:04:16ökonomie auge war es bares für sie ganz
- 00:04:18wichtig dass es daraufhin zieht oder hat
- 00:04:21sich das ergeben
- 00:04:25es war ein zufall wir waren psychologen
- 00:04:31wir das heißt mein verstorbener kollege
- 00:04:33112 ski und ich begannen zusammen unsere
- 00:04:37theorie zu entwickeln wir waren
- 00:04:39psychologen und betrieben psychologische
- 00:04:41forsch angegangen sich einige ökonomen
- 00:04:45für unsere forschung zu interessieren
- 00:04:48macheten und viel später hatte der
- 00:04:51inzwischen pensionierte präsident der
- 00:04:53red stage foundation die in den usa sehr
- 00:04:57wichtig ist die idee die ökonomie und
- 00:04:59die psychologie zusammenzubringen
- 00:05:03ich erinnere mich wie er uns an einer
- 00:05:05konferenz fragte wie soll ich das an und
- 00:05:09ich weiß noch was ich ihm antwortete
- 00:05:11gibt keinen psychologen der die
- 00:05:14wirtschaft beeinflussen will geld das
- 00:05:16ist verschwendung befinden sich jedoch
- 00:05:21ökonomen die sich für psychologie
- 00:05:23interessieren gib ihnen geld und das hat
- 00:05:26er in das erste stipendium der rag
- 00:05:32stiftung in gegen richard taylor
- 00:05:35er ist mein bester noch lebender freund
- 00:05:37er ist ökonom ein guru der
- 00:05:39verhaltensökonomie und was interessant
- 00:05:41ist für den dialog zwischen den beiden
- 00:05:43disziplinen
- 00:05:44er wird der nächste präsident der
- 00:05:47american economic association 1979
- 00:05:54konnte man nur davon träumen dass jemand
- 00:05:57der von der psychologie beeinflusst war
- 00:05:59präsident der american economic
- 00:06:00association werden könnte aber das wird
- 00:06:03nun geschehen die beiden also die
- 00:06:07disziplin die diese beiden disziplinen
- 00:06:09verbindet heißt ja verhaltensökonomik
- 00:06:13was will diese forschung genau erkennen
- 00:06:19was die verhaltensökonomie anstrebt ich
- 00:06:24bin kein öko ich sollte also diese frage
- 00:06:27eigentlich gar nicht beantworten
- 00:06:31momentan gibt es bereiche in denen die
- 00:06:34verhaltensökonomie sehr erfolgreich ist
- 00:06:39zuerst einmal in der finanzwirtschaft
- 00:06:42es ist erwiesen dass man dort mit
- 00:06:44verhaltensforschung viel erreicht ein
- 00:06:52wichtiges feld ist auch die politik und
- 00:06:55die beziehung zwischen der regierung und
- 00:06:56den bürgern anzunehmen dass bürger nicht
- 00:06:59so rational handeln wie es die
- 00:07:01klassische ökonomie voraussetzt kann
- 00:07:03sehr hilfreich sein
- 00:07:07das wird in vielen ländern
- 00:07:09berücksichtigt meistens geht es dabei
- 00:07:11mehr um sozialpsychologie als um
- 00:07:14ökonomie eigentlich ist es eine mischung
- 00:07:17beider disziplinen und sie gewinnt immer
- 00:07:19mehr an einfluss
- 00:07:21auch in vielen anderen bereichen werden
- 00:07:24verhaltens analysen gemacht zb in der
- 00:07:27disziplin recht und ökonomie
- 00:07:29es gibt nun auch das fach verhaltens
- 00:07:31recht in der ökonomie um realistische
- 00:07:34psychologie in die analyse rechtliche
- 00:07:36auswirkungen von wirtschafts situationen
- 00:07:39einzubeziehen sind sie eigentlich
- 00:07:41glücklich damit dass dieses diese
- 00:07:44disziplin jetzt den zusatz ökonomie
- 00:07:46trägt und ich psychologie es geht nicht
- 00:07:47weg von ihrem fach
- 00:07:53nein das stimmt nicht ein teil bewegt
- 00:07:57sich weg von meinem fach
- 00:07:58das ist eine ironie und ich werde gleich
- 00:08:00sagen warum aber im allgemeinen hat sich
- 00:08:04die ökonomie der psychologie stark
- 00:08:06angenähert so sehr dass ein
- 00:08:08verhaltensökonom präsidente american
- 00:08:11economic association wird etwas das vor
- 00:08:1325 jahren undenkbar gewesen wäre und
- 00:08:16heute akzeptiert wird
- 00:08:23in anderen bereichen beispielsweise in
- 00:08:26der politik greifen ökonomen auf die
- 00:08:28psychologie zurück und betreiben
- 00:08:30eigentlich sozialpsychologie sie
- 00:08:32versuchen herauszufinden wie man
- 00:08:34menschen dazu bringt mehr zu sparen oder
- 00:08:37bereit heiliger steuern zu bezahlen das
- 00:08:40sind eigentlich sozialpsychologische
- 00:08:42probleme und doch aus irgendwelchen
- 00:08:44gründen nennt man das heute
- 00:08:46verhaltensökonomie sie sagen sehr
- 00:08:48bescheiden sie sind nicht ökonom
- 00:08:50sie sagen umgekehrt aber die ökonomen
- 00:08:52treiben heute psychologie
- 00:08:54trauen sie denn das den ökonomen zu ich
- 00:09:00finde sie machen das sehr gut denn sie
- 00:09:02sind wirtschaftsexperten das ist
- 00:09:04nützlich
- 00:09:04dadurch wissen sie wie wichtig
- 00:09:06psychologische überlegungen in der
- 00:09:08wirtschaft sind wie sich zeigt sind
- 00:09:14verhaltensökonomen sehr gute
- 00:09:16wissenschaftler und wenn brilliante
- 00:09:18leute dinge in gang setzen passiert
- 00:09:20etwas
- 00:09:24ich bin also sehr optimistisch obwohl
- 00:09:28ich pessimistisch
- 00:09:31ich vertraue darauf dass in den nächsten
- 00:09:34zehn bis 15 jahren in der
- 00:09:36verhaltensökonomie interessante dinge
- 00:09:38passieren werden ganz einfach weil viele
- 00:09:40sehr gute studenten an sehr guten
- 00:09:42universitäten dieses fach belegen
- 00:09:44dazu gehören zürich harvard berkeley das
- 00:09:48ist ein weites entwicklungsfeld sie sind
- 00:09:53ja in israel geboren haben dort studiert
- 00:09:54sie waren später an fast allen großen
- 00:09:58klingenden amerikanischen universitäten
- 00:10:00sie haben heute beide
- 00:10:02staatsbürgerschaften
- 00:10:03sie haben psychologie gewählt hat
- 00:10:05dass irgendeine biografische gewand ist
- 00:10:07warum sie sich für das innere
- 00:10:09funktionierendes menschen interessiert
- 00:10:11haben
- 00:10:13ich bin in israel geboren aber während
- 00:10:17eines besuchs eigentlich fügt sich in
- 00:10:19frankreich auf und war auch im zweiten
- 00:10:21weltkrieg dort natürlich bin ich jude
- 00:10:23und teile die jüdische erfahrung wenn
- 00:10:27auch nur teilweise das schlimmste blieb
- 00:10:29mir erspart andere haben nicht überlebt
- 00:10:37wenn man einen nobelpreis bekommt muss
- 00:10:40man eine autobiografie schreiben
- 00:10:42aus diesem anlass habe ich über die
- 00:10:44vergangenheit nachgedacht
- 00:10:46ich habe mich auch gefragt warum ich
- 00:10:48psychologe geworden sicher beeinflusste
- 00:10:51mich worüber man in meiner familie
- 00:10:53sprache ich erinnerte mich dass meine
- 00:10:56welt aus menschen und wörtern bestand in
- 00:11:02meiner welt gab es sehr wenig natur
- 00:11:04wir lebten völlig urban ich habe vor
- 00:11:07nichts über blumen und tiere aber wir
- 00:11:09sprachen viel über menschen und ich fand
- 00:11:11menschen sehr interessant und sie sind
- 00:11:16dabei geblieben
- 00:11:17schauen wir doch uns ihre forschung
- 00:11:19genauer an sie haben eigentlich alles
- 00:11:22was sie erforscht haben in diesen doch
- 00:11:24relativ dicken buch schnelles denken
- 00:11:26langsames denken finken vossloh
- 00:11:28veröffentlicht sie haben auch lange
- 00:11:30daran gearbeitet das buch wurde ein
- 00:11:33internationaler bestseller
- 00:11:35warum glauben sie dass leute nach diesem
- 00:11:37mittel greifen
- 00:11:39was erhoffen sich die menschen davon das
- 00:11:45hat mich sehr überrascht ich hätte nicht
- 00:11:47erwartet dass das buch so erfolgreich
- 00:11:49sein würde denn es ist nicht leicht
- 00:11:51verständlich ich dachte es würde schnell
- 00:11:54vergessen sie es kam also viel besser an
- 00:11:56als ich gedacht hätte wahrscheinlich
- 00:12:01weil alle sich dafür interessieren wie
- 00:12:04der verstand funktioniert einerseits
- 00:12:10können sich die leute darin erkennen und
- 00:12:13gleichzeitig staunen sie darüber was die
- 00:12:15psychologie alles herausgefunden
- 00:12:19das buch handelt nicht von meiner
- 00:12:21forschung
- 00:12:22ich habe über andere dinge geschrieben
- 00:12:24die mich interessieren
- 00:12:25ich wollte die psychologie darstellen
- 00:12:28wie sie sich heute präsentiert
- 00:12:29ich finde die psychologie hat etwas über
- 00:12:32das gehirn gelernt und sie hat eine
- 00:12:34geschichte welche die leute interessant
- 00:12:36finden bevor im industrie in den letzten
- 00:12:44jahren sind tausende bücher über
- 00:12:46psychologie erschienen und viele zeigen
- 00:12:48überraschende fakten auf aber sie
- 00:12:50erzählen keine umfassendere geschichte
- 00:12:52genau das versuchte ich zu tun
- 00:12:55dabei zählte ich die fehler auf die
- 00:12:57begangen wurden aber auch die
- 00:12:58wunderbaren dinge die wir der intuition
- 00:13:01verdanken
- 00:13:05eine der haupt geschichten die sie
- 00:13:08erzählen beziehungsweise sie geben diese
- 00:13:10richtig geschichte ja auch zwei figuren
- 00:13:12sind unsere zwei denksystem das system 1
- 00:13:15das rasch und spontan funktioniert das
- 00:13:17system zwei das kontrollierend eingreift
- 00:13:20was muss man sich darunter genauer
- 00:13:23vorstellen
- 00:13:28ich erkläre die beiden systeme anhand
- 00:13:30von zwei sehr einfachen beispiel wenn
- 00:13:32ich zwei plus zwei sage geschieht etwas
- 00:13:35in ihrem gehirn wenn ich sage die
- 00:13:38russische hauptstadt geschieht etwas in
- 00:13:40ihrem gehirn wenn ich sage die beziehung
- 00:13:44zwischen china und japan kommt ihnen
- 00:13:47auch etwas in den sinn nicht ein
- 00:13:49einzelnes wort oder eine einzelne idee
- 00:13:51in ihrer erinnerung wird vielmehr ein
- 00:13:53ganzer themenbereich aktiviert und das
- 00:13:56passiert automatisch oder wirtshaus
- 00:13:58automatically wenn ich mutter sah
- 00:14:03gemacht dass etwas mit ihnen denn sie
- 00:14:06denken an ihre mutter und das weckt
- 00:14:08gefühle in ihnen auch das passiert
- 00:14:10automatisch und das nenne ich system
- 00:14:12eins nun zur system 2 sagen wir ich
- 00:14:18stelle ihnen eine rechenaufgabe zum
- 00:14:21beispiel 17 mal 24 um das auszurechnen
- 00:14:24muss ihr gehirn arbeiten
- 00:14:26system 2 wird also durch anstrengung
- 00:14:29definiert man muss überlegen sich
- 00:14:31konzentrieren
- 00:14:32das geschieht nicht automatisch
- 00:14:37normalerweise haben wir den eindruck
- 00:14:39dass wir etwas leisten
- 00:14:41ich fühle mich als urheber meines
- 00:14:43handelns es ist nicht etwas das mit mir
- 00:14:45geschieht sondern etwas das ich tue es
- 00:14:49geht um eine denkleistung und um
- 00:14:51selbstkontrolle auch wenn ich mich über
- 00:14:53jemanden ärgere es aber sich zeigen will
- 00:14:56ist system 2 in aktion automat
- 00:15:02anstrengung auf der einen seite
- 00:15:04automatismen auf der anderen
- 00:15:05das buch befasst sich mit dem
- 00:15:07wechselspiel zwischen diesen beiden
- 00:15:09arten zu denken und zu fühlen
- 00:15:11zwischen diesen beiden mentalen
- 00:15:12aktivitäten ich spreche ja sehr oft von
- 00:15:20denkfaulheit etwas was einen schon
- 00:15:22beschäftigt wenn man das buch liest dass
- 00:15:24man immer wieder mit der eigenen
- 00:15:25denkfaulheit konfrontiert wird ist das
- 00:15:27uns menschen angeboren neigen wir dazu
- 00:15:30gibt es auch menschen die denkmäler sind
- 00:15:32und solche die weniger denkfaul sind
- 00:15:34also bei denen ihrer sprache system zwei
- 00:15:37seltener zum zuge kommt
- 00:15:44was ich denke wir alle sind vor
- 00:15:46denn wenn man etwas auf zwei arten tun
- 00:15:48kann wählen wir automatisch die
- 00:15:50einfachste art sofern damit das gleiche
- 00:15:53ziel erreicht werden kann
- 00:15:59leistung ist anstrengend und wird als
- 00:16:02biologische belastung registriert
- 00:16:04mentale und körperliche leistung werden
- 00:16:07ganz klar als anstrengung empfunden und
- 00:16:10jeder will sich weniger anstrengen
- 00:16:11diesbezüglich sind wir alle foul
- 00:16:14und die einen viel mehr als andere das
- 00:16:22manifestiert sich sehr unterschiedlich
- 00:16:24es lässt sich schon bei 34 jährigen
- 00:16:27kindern beobachten und wenn man sie 30
- 00:16:30jahre später wieder trifft zeigt sich
- 00:16:32erstaunliches
- 00:16:36es gibt einen berühmten test der sicher
- 00:16:39auch hier in der schweiz bekannt ist
- 00:16:40entwickelt wurde er von psychologen
- 00:16:42wollte er lässt kleine kinder wählen sie
- 00:16:49können sofort einen lutscher haben oder
- 00:16:52deren zwei wenn sie zehn oder 15 minuten
- 00:16:54warten können die kinder die sich fürs
- 00:17:01warten entscheiden sind 30 jahre später
- 00:17:03völlig anders als jene die den einen
- 00:17:06lutscher sofort haben wollen
- 00:17:08sie machen einen anderen weg sie gehen
- 00:17:13einen anderen weg und kommen viel weiter
- 00:17:19sie lassen sich weniger häufig scheiden
- 00:17:21sie weisen mehr akademische erfolge auf
- 00:17:24sie konsumieren weniger drogen all das
- 00:17:26konnte beobachtet werden wollte michelle
- 00:17:29sagt auch man könne system zwei schulen
- 00:17:32es gibt hinweise dass man leute
- 00:17:34trainieren kann sich besser unter
- 00:17:36kontrolle zu haben
- 00:17:43wie in anderen bereichen auch und es
- 00:17:46gibt ein paar tricks mit denen man sich
- 00:17:48kontrollieren kann
- 00:17:54in volta michelles experiment zum
- 00:17:56beispiel sitzen die kinder an einem
- 00:17:58tisch und sehen nur die beiden lutscher
- 00:18:00sonst ist nichts im raum um der
- 00:18:03versuchung zu widerstehen schauen die
- 00:18:05erfolgreicheren kinder einfach weg sie
- 00:18:13entziehen sich sie wissen wie sie sich
- 00:18:22beherrschen können wollte michelle sagt
- 00:18:25den kindern auch stellt euch die beiden
- 00:18:27luther als bild vor
- 00:18:29dann wollen sie diese nicht mehr essen
- 00:18:32denn ein bild ist man nicht man kann
- 00:18:35sich also mit tricks überlisten doch man
- 00:18:38kann selbstdisziplin auch trainieren bei
- 00:18:41erwachsenen hat man beobachtet wenn sie
- 00:18:43diszipliniert sind und etwas
- 00:18:45wirklich tun automatisieren sie es und
- 00:18:47haben ihr leben besser unter kontrolle
- 00:18:55ob sie buch führen über ihre ausgaben
- 00:18:58regelmäßig sport treiben oder eine diät
- 00:19:01machen selbstkontrolle zu üben scheint
- 00:19:04den menschen zu bekommen
- 00:19:05übung macht den meister wie man bei uns
- 00:19:07so schön sagen sie sprechen ja sehr oft
- 00:19:11von nicht nur von denkfaulheit sondern
- 00:19:13von denkmälern von entscheidungs fehlern
- 00:19:15sie sprechen davon dass wir die und dass
- 00:19:17unsere wahrnehmung verzerrt ist sie
- 00:19:19sprechen beispielsweise vom timing oder
- 00:19:22vom anker effekt was muss ich mir
- 00:19:23darunter vorstellen haben sie da ein
- 00:19:25beispiel reden wir zuerst über priming
- 00:19:32und dann über den anker effekt vorhin
- 00:19:42erwähnte ich die beziehung zwischen
- 00:19:44china und japan ist wenn ich dabei viele
- 00:19:47worte geflüstert hätte hätten sie einige
- 00:19:49besser verstanden als andere zum
- 00:19:52beispiel das wort insel
- 00:19:54denn china und japan verfügen beide über
- 00:19:56insel vielleicht hätten sie krieg oder
- 00:20:00navy verstanden viele wörter das nenne
- 00:20:02ich sie denken an ein bestimmtes thema
- 00:20:10und stellen sofort assoziationen her
- 00:20:12sie verfügen über innere bilder die sie
- 00:20:15abrufen können das ist der priming
- 00:20:17effekt und er hat große auswirkungen er
- 00:20:20beeinflusst unsere art zu denken
- 00:20:24damit komme ich zum anker effekt ihre
- 00:20:27anderen frage diesbezüglich gibt es eine
- 00:20:34interessante studie aus deutschland die
- 00:20:37fritz strack und seine studenten gemacht
- 00:20:39haben
- 00:20:39ich glaube in würzburg bei dieser studie
- 00:20:46geht es um folgen zuerst frage ich sie
- 00:20:49kostet ein deutsches auto
- 00:20:50durchschnittlich mehr oder weniger als
- 00:20:52200.000 schweizer franken
- 00:20:59und dann frage ich sie
- 00:21:01was ist der durchschnittliche preis
- 00:21:03eines deutschen autors andere probanden
- 00:21:07frage ich kostet ein deutsches auto
- 00:21:10durchschnittlich mehr oder weniger als
- 00:21:1215.000 schweizer franken
- 00:21:14und dann frage ich sie nach dem
- 00:21:15durchschnittlichen preise
- 00:21:17die beiden gruppen schätzen nicht den
- 00:21:19gleichen durchschnittspreis und zwar
- 00:21:20weil etwas ähnliches passiert wenn ich
- 00:21:27200.000 210 franken sage denken sie
- 00:21:30einen mercedes an teurer autos
- 00:21:32wenn ich sie dann nach dem
- 00:21:33durchschnittlichen preis frage kommen
- 00:21:35ihnen teure autos in den sinn
- 00:21:38bin ich aber mit 15.000 schweizer
- 00:21:40franken
- 00:21:41denken sie ein billiger autos das ist
- 00:21:43der anker effekt ich setze ihnen eine
- 00:21:45zahl in den kopf und beeinflusse damit
- 00:21:48ihr denken also quasi was mir gesagt
- 00:21:51wird was mir mitgeteilt wird dass leitet
- 00:21:55mein denken
- 00:21:56ich frage mich dabei wird das ausgenutzt
- 00:21:59wird das ganz bewusst ausgenutzt
- 00:22:03auch klar dass wurde und wird ständig
- 00:22:07ausgenutzt marketing arbeitet sehr stark
- 00:22:14mit dem anker effekt stellt man zum
- 00:22:23beispiel verschiedene telefonmodelle vor
- 00:22:25und präsentiert darunter ein sehr
- 00:22:28luxuriöses teures modell scheinen alle
- 00:22:30anderen modelle viel günstiger zu sein
- 00:22:32und die leute tendieren dazu das
- 00:22:35zweitteuerste modell zu kaufen
- 00:22:43solche dinge werden im marketing
- 00:22:46angewendet die marktstrategen haben
- 00:22:48nicht auf diese entdeckung der
- 00:22:49psychologen gewahrt die wussten das
- 00:22:51schon längst aber ihr buch wird bestimmt
- 00:22:56von diesen leuten gelesen kann man sich
- 00:22:58vorstellen wenn sie das so referieren
- 00:23:01muss man den eindruck haben dass wir
- 00:23:02eine dass ihr eigentlich unsere welt
- 00:23:04falsch wahrnehmen dass wir sie falsch
- 00:23:06wahrnehmen
- 00:23:06und dass wir aufgrund dieser falschen
- 00:23:08wahrnehmung falsche entscheide fällen
- 00:23:11wenn ich mit essen vor augen halten dass
- 00:23:13vor augen halte und trotzdem auf die
- 00:23:15gesellschaft auf uns selbst blicke
- 00:23:16machen wir den dauernd fehler ist alles
- 00:23:19so falsch wie es läuft oder ist das gar
- 00:23:21nicht so wichtig diese vielen kleinen
- 00:23:23denkfehler die sie alle war sie gefunden
- 00:23:26haben
- 00:23:29wir machen nicht ständig fehler zuerst
- 00:23:32einmal ist die welt sehr unsicher wir
- 00:23:35können also etwas nicht allzu schlau es
- 00:23:37tun und es hat gute folgen
- 00:23:39andererseits können wir die beste
- 00:23:42entscheidung fällen und sie hat ein
- 00:23:44desaster zufolge in einer unsicheren
- 00:23:49welt ist es schwieriger zu sagen das ist
- 00:23:51ein fehler und das ist kein fehler
- 00:23:53in vielen bereichen stellt uns das vor
- 00:23:56große probleme
- 00:23:57auch bei vorstandsvergütungen es ist
- 00:24:02also schwierig fehler zu erkennen
- 00:24:06fragten sie mich nach den auswirkungen
- 00:24:08auf die gesellschaft
- 00:24:10ich frage mich wenn wir so viele fehler
- 00:24:13machen wie sie sie finden warum wir
- 00:24:15deshalb einigermaßen gut funktionieren
- 00:24:21die meisten dinge die wir tun gelingen
- 00:24:23uns sehr gut wir machen nicht ständig
- 00:24:26fehler
- 00:24:26man muss nur die fortschritte der
- 00:24:28menschheit auch auf individueller ebene
- 00:24:35gelingt es meist die menschen sind
- 00:24:37talentiert was sie tun haben sie gelernt
- 00:24:39und sie meistern vieles recht gut nur
- 00:24:42gelegentlich unterlaufen ihnen fehler
- 00:24:47doch eine wichtige erkenntnis ist meines
- 00:24:50erachtens dass die menschen bei großen
- 00:24:52dinge nicht unbedingt vernünftiger
- 00:24:53entscheiden als bei kleinen sehr
- 00:24:56wichtige entscheide werden nicht
- 00:24:57vernünftiger angegangen als unwichtige
- 00:25:00das ist interessant und das ist der fall
- 00:25:06weil dann system zwei zu wenig zum zug
- 00:25:08kommt beispielsweise oder weil wir es
- 00:25:12nicht zum zug lassen kommen
- 00:25:22er ist damit das anders wäre wie soll
- 00:25:26ich sagen ich muss etwas ausholen
- 00:25:29was gibt den menschen vertrauen in ihr
- 00:25:32urteilsvermögen
- 00:25:37grundsätzlich sollte selbstvertrauen für
- 00:25:39vernünftige menschen eine urteils
- 00:25:41grundlage sein um zu ermessen er gut und
- 00:25:44überzeugend ihre argumente sind und zur
- 00:25:46weiterreise wird in fahrt aber in
- 00:25:50wirklichkeit ist vertrauen keine urteils
- 00:25:53grundlage sondern eine emotion
- 00:25:55eingeführt und das gefühl des vertrauens
- 00:25:58entsteht vor allem dadurch dass man sich
- 00:26:00eine einfache geschichte über die welt
- 00:26:03erzählt eine geschichte die sinn macht
- 00:26:09je einfacher die geschichte ist desto
- 00:26:12größer ist ihr vertrauen
- 00:26:13so funktionieren die dinge tatsächlich
- 00:26:18leben wir in einer subjektiven welt die
- 00:26:21viel einfacher ist als die reale welt
- 00:26:23muss sie erzählen uns geschichten welche
- 00:26:25die welt vereinfachen und diese
- 00:26:27geschichten beeinflussen große und
- 00:26:29kleine entscheidungen und weil vertrauen
- 00:26:38ein so mächtiges gefühl ist fällt es
- 00:26:41einem schwer sich zu sagen jetzt drossel
- 00:26:43ich mal das tempo
- 00:26:44egal ob ich vertrauen habe oder nicht
- 00:26:47das liegt den meisten nicht im blut
- 00:26:50jetzt da sind carla bruni haben sie
- 00:26:54deshalb versucht aus ihrer doch
- 00:26:56komplexen forschung ein buch zu machen
- 00:26:58dass eine geschichte erzählt ein
- 00:27:03wirklicher tatsächlich viele geschichten
- 00:27:06in meinem buch drin aber die tatsache
- 00:27:09dass sie diesen inneren konflikt mit
- 00:27:11zwei figuren beschreiben
- 00:27:13damit tun sie ja genau das was was sie
- 00:27:15sagen so vereinfachen wir unsere welt
- 00:27:17wir versuchen sie zu begreifen wie sehr
- 00:27:19in simple geschichten packen absolut
- 00:27:22also haben sie selber diesen trick auch
- 00:27:24angewendet ihm wissen dass es einer ist
- 00:27:26klar ich gehe sogar weiter und mache
- 00:27:30etwas noch schlimmeres im und das
- 00:27:32absichtlich in der psychologie gibt es
- 00:27:40eine stillschweigende abmachung nach der
- 00:27:43etwas nicht erlaubt nämlich das
- 00:27:45verhalten einer person zu erklären indem
- 00:27:48man sich kleine personen hancock
- 00:27:50vorstellt die ihr verhalten darstellt
- 00:27:52seriöse psychologen tun das nicht
- 00:27:59ich habe das in meinem buch sehr bewusst
- 00:28:02getan denn ich beschreibe system 1 und
- 00:28:05system 2 als ob sie darsteller mit einer
- 00:28:08eigenen persönlichkeit wären sie
- 00:28:10reagieren aufeinander kontrollieren sich
- 00:28:12gegenseitig und streiten miteinander
- 00:28:16das habe ich absichtlich getan denn es
- 00:28:19ist sehr einfach für uns so zu denken
- 00:28:21indem wir uns vorstellen wie diese
- 00:28:24figuren interagieren können wir komplexe
- 00:28:26und subtile prozesse viel besser
- 00:28:28verstehen als wenn wir sie anders
- 00:28:30erklären
- 00:28:34sie gelten als der wichtigste psychologe
- 00:28:37der gegenwart ist das unter anderem auch
- 00:28:39deshalb weil sie sich über quasi regeln
- 00:28:42ihrer disziplin hinweggesetzt haben
- 00:28:48was wenn diese ranglisten würde ich
- 00:28:51nicht zu ernst nehmen
- 00:28:58das werk von mir und es ist für ski
- 00:29:01er starb 1996 ich habe ihn überlebt
- 00:29:11unser werk war einflussreicher als das
- 00:29:14andere psychologen weil wir das denken
- 00:29:16erforscht haben
- 00:29:17jeder mensch steckt und wir erforschen
- 00:29:20das denken an hand von beispielen die
- 00:29:22jeder versteht
- 00:29:24psychologen die etwas anderes studieren
- 00:29:26können solche beispiele nicht verwenden
- 00:29:32wir hatten als er das große glück dass
- 00:29:35wir uns mit einem problem befassen
- 00:29:37konnten dass auch leute verstehen die
- 00:29:39nicht vom fach sind
- 00:29:40diese chance haben die meisten
- 00:29:42psychologen nicht deshalb hat unser werk
- 00:29:45außerhalb der psychologie mehr einfluss
- 00:29:48gehabt als andere
- 00:29:49das ist reines glück dass lok glück ja
- 00:29:53ja aber wo es aber auch etwas tun für
- 00:29:55skript denke ich das ist schon die
- 00:29:56voraussetzung sie haben sie haben das
- 00:29:58beschrieben wir schätzen unsere umwelt
- 00:30:01möglicherweise falsch ein dass für zu
- 00:30:03schwierigen entscheiden
- 00:30:04sie haben aber gleichzeitig gesagt dass
- 00:30:06es unserer sicht auf die welt
- 00:30:07vereinfacht dass wir sozusagen einfach
- 00:30:10erleben können damit das ist ja ein
- 00:30:11punkt aber trotzdem wenn wir anschauen
- 00:30:13wo ihre forschung auswirkungen gehabt
- 00:30:17hat und wo sie auch wirklich diskutiert
- 00:30:20wird und diskutiert werden muss
- 00:30:21dann müssen wir heute auf die
- 00:30:23finanzmärkte blicken das ist klar
- 00:30:27die trader und börsianer sind ja so eine
- 00:30:30wichtige spezies in diesem großen markt
- 00:30:32die ständig analysieren und entscheide
- 00:30:35fällen die teilweise von sehr grosser
- 00:30:37tragweite sind wie würden sie das
- 00:30:40psychogramm dieser trader zeichnen
- 00:30:47es gibt sehr unterschiedliche typen von
- 00:30:49börsianern
- 00:30:50ich persönlich habe ihre psyche nicht
- 00:30:52erforscht aber ich habe darüber gelesen
- 00:31:00professionellen börsenhändler müssen
- 00:31:03zuerst einmal optimisten sein
- 00:31:04pessimisten während der fehl am platz
- 00:31:06viele sind optimisten unter motivation
- 00:31:17und emotion wichtige komponenten im
- 00:31:19börsenhandel sind brauchen börsianer ein
- 00:31:21gutes selbstwertgefühl
- 00:31:25ein forscherteam in cambridge versucht
- 00:31:29er herauszufinden
- 00:31:30die börsenhändler durch testosteron
- 00:31:32beeinflusst werden
- 00:31:33und man fand heraus dass ihr
- 00:31:35testosteronspiegel ansteigt wenn sie
- 00:31:37erfolg haben
- 00:31:38sie betreiben also nicht nur eine rein
- 00:31:40intellektuelle tätigkeit der
- 00:31:42börsenhandel ist ein komplizierter
- 00:31:44vorgang in dem es um wettbewerb um
- 00:31:46gewinnen und verlieren geht und sicher
- 00:31:49gibt es noch einiges in der psyche der
- 00:31:51trader zu erforschen manche sind
- 00:31:57überdies sehr begabt alle haben stärken
- 00:31:59in gewissen bereichen und viele sind in
- 00:32:02wichtigen bereichen talentiert das geld
- 00:32:05in berlin boden tricks sie hatten
- 00:32:08testosteron genannt das bringt mich
- 00:32:11natürlich zur frage hat dieses verhalten
- 00:32:13dieser überschießen der optimismus wie
- 00:32:16sie es jetzt implizit auch gesagt haben
- 00:32:18hat dieses verhalten auch ein gender
- 00:32:20aspekt gibt es da eine offenkundige
- 00:32:22differenz zwischen männern und frauen
- 00:32:26ich denke tendenziell haben mehr männer
- 00:32:29ein übersteigertes selbstbewusstsein als
- 00:32:32frauen
- 00:32:36das hat zur folge dass unter den
- 00:32:38anlegern die ihr eigenes geld
- 00:32:40investieren frauen erfolgreicher sind
- 00:32:42als männer etwas ganz einfach weil sie
- 00:32:45weniger tun
- 00:32:46sie verkaufen und kaufen weniger sie
- 00:32:49halten aktien
- 00:32:50männer sind tendenziell aktiver und
- 00:32:53setzen ideen schneller um und die
- 00:32:55meisten ideen sind schlecht die weniger
- 00:32:58schlechte ideen man als anleger um sitzt
- 00:33:00desto besser geht es eine zunehmen
- 00:33:04müsste also lieber nichts tun ist besser
- 00:33:06als viel falsches tun so ungefähr an der
- 00:33:13börse bestimmt einzelinvestoren sollten
- 00:33:16den allgemeinen rat der
- 00:33:17verhaltensökonomen befolgen haltet euch
- 00:33:20von der börse fern
- 00:33:21ihr könnt investieren aber dann
- 00:33:23beauftragt jemanden der für euch handelt
- 00:33:26am besten investiert ihr in indexfonds
- 00:33:28die den kursbewegungen des index folgen
- 00:33:31aber versucht nicht besonders clever zu
- 00:33:34sein und investiert auch nicht in
- 00:33:36jemanden der versucht clever zu sein
- 00:33:40es ist ja interessant die sagen dass
- 00:33:42eigentlich soll man in diesen märkten
- 00:33:43mehr den maschinen vertrauen als den den
- 00:33:47beratern und das sozusagen und
- 00:33:50gleichzeitig sagen sie wir sollten
- 00:33:51langsamer denken das heißt mehr
- 00:33:53reflektieren mehr darüber nachdenken und
- 00:33:56gleichzeitig haben wir in der börse so
- 00:33:58etwas wie computer wie maschinen die
- 00:34:00diese arbeit noch viel schneller
- 00:34:01erledigen
- 00:34:02also was ist nun besser das noch
- 00:34:04schnellere rechnen beziehungsweise
- 00:34:06rechnen lassen oder das langsamere
- 00:34:08denken nun langsamer zu denken hilft
- 00:34:15ihnen besser über etwas lohnenswertes
- 00:34:18nachzudenken
- 00:34:19doch wenn man über etwas wenig weiß
- 00:34:21bringt das nicht viel wenn es darum geht
- 00:34:24auch die richtigen aktien zu setzen kann
- 00:34:26man komplizierte überlegungen anstellen
- 00:34:29aber eigentlich ist investieren ein
- 00:34:31glücksspiel
- 00:34:32denn viele tun das gleiche und legen
- 00:34:34einen preis fest und wer meint ohne
- 00:34:37insider informationen mehr zu wissen
- 00:34:39gibt sich in den meisten fällen eine
- 00:34:41illusion
- 00:34:46was haben sie noch gefragt die der
- 00:34:51gegensatz zwischen den beratern und den
- 00:34:53computern die handeln die computer sind
- 00:34:55ja noch schneller und sie erhöhen das
- 00:34:57tempo noch stärker und führen jetzt zum
- 00:34:59teil auch zu schwierigen entscheidungen
- 00:35:02hätten die margen würden sie die
- 00:35:04auffallen behalten wollen oder würden
- 00:35:06sie sagen erst recht mehr macht den
- 00:35:08computern band dann läuft das rationale
- 00:35:11ab das ist eine ernsthafte frage und ich
- 00:35:15weiß nicht genug darüber um ihnen eine
- 00:35:18intelligente antwort zu geben
- 00:35:20aber eines ist klar man muss sich
- 00:35:23ernsthaft fragen ob computer im
- 00:35:25börsenhandel zu viel macht haben
- 00:35:28das ist doch es ist eine andere art von
- 00:35:30technischer handel
- 00:35:31es geht darum sehr schnell auf kleine
- 00:35:34kursschwankungen der aktien reagieren zu
- 00:35:36können
- 00:35:36das ist etwas völlig anderes als wenn
- 00:35:39einzelinvestoren sich entscheiden in
- 00:35:41eine firma zu investieren
- 00:35:43müsste das company und würden sie denn
- 00:35:47die individuen tendenziell lieber
- 00:35:48fernhalten wollen
- 00:35:49oder würden sie quasi sagen man darf
- 00:35:53aktien nicht so schnell wieder verkaufen
- 00:35:55man muss sie länger halten um einfach
- 00:35:57das tempo rauszunehmen
- 00:36:01das würde ich nicht tun
- 00:36:03ich weiß zu wenig über die börse um über
- 00:36:06börsen regulierung sprechen zu können
- 00:36:08dazu kann ich nichts intelligentes sagen
- 00:36:11mein rat an einzelinvestoren ist wie
- 00:36:13gesagt kauft indexfonds und versucht
- 00:36:16nicht clever zu sein
- 00:36:17außer man sieht es als unterhaltung denn
- 00:36:20es ist wie glücksspiel im casino kann
- 00:36:30aber ein teures vergnügen sein
- 00:36:32ein thema das uns in der schweiz sehr
- 00:36:35beschäftigt unter anderem in austausch
- 00:36:37oder in auseinandersetzung um das besser
- 00:36:40zu sagen mit den usa ist die
- 00:36:42steuerehrlichkeit von leuten die
- 00:36:44tatsache dass menschen versuchen ihr
- 00:36:46vermögen am fiskus vorbei irgendwo zu
- 00:36:49deponieren
- 00:36:51was steckt hinter diesen entscheiden und
- 00:36:54gibt es etwas aus ihrer theorie wo man
- 00:36:56sagen könnte da könnte man eingreifen
- 00:36:59ein solches verhalten der wedding der
- 00:37:08versuch steuern zu hinterziehen ist
- 00:37:10nichts neues in der schweiz
- 00:37:15ich denke dieses phänomen gibt es
- 00:37:18überall seit steuern erhoben werden
- 00:37:23die meisten leute haben den eindruck das
- 00:37:27sei ihr geht und man nehme es ihnen weg
- 00:37:29in einigen ländern ist das schlimmer als
- 00:37:32in anderen
- 00:37:32in den usa ist es extrem dort finden
- 00:37:35viele das ist mein geld und die
- 00:37:37regierung entwendet es mir
- 00:37:42steuern werden von manchen leuten fast
- 00:37:45als diebstahl bezeichnet als würde die
- 00:37:47regierung den leuten ihr geld
- 00:37:57es gab versuche ich glaube in
- 00:38:00großbritannien mit denen man die leute
- 00:38:02dazu bewegen wollte bereit weniger
- 00:38:04steuern zu zahlen
- 00:38:06mit geringer wirkung aber es sind
- 00:38:08interessante versuche zum beispiel
- 00:38:16einzelpersonen müssen steuern bezahlen
- 00:38:18und es ist wichtig für die regierung
- 00:38:20dafür zu sorgen dass sie pünktlich
- 00:38:22zahlen das gilt für selbstständig
- 00:38:24erwerbende sein in denen drohbriefe zu
- 00:38:29schicken und zu schreiben wie
- 00:38:30schrecklich es ist wenn sie die steuern
- 00:38:32spät zahlen bringt wenig gut
- 00:38:37funktioniert hingegen wenn man den
- 00:38:39bewohnern sagen wir von edinburgh
- 00:38:41schreibt 94 prozent der bevölkerung
- 00:38:43zahlen ihre steuern pünktlich das hat
- 00:38:46eine wirkung drohungen nutzen am besten
- 00:38:53verstärkt mann das bewusstsein einer
- 00:38:55sozialen noch
- 00:39:01ich empfand die schweiz diesbezüglich
- 00:39:04immer als vorbildlich zum beispiel was
- 00:39:06die sauberkeit und die wegwerf
- 00:39:08mentalität betrifft zu wissen dass
- 00:39:10niemand dinge wegwirft ist eine starke
- 00:39:13motivation nicht wegzuwerfen bosna
- 00:39:17toilette muss soll ideal ist nicht mehr
- 00:39:20überall in der schweiz aber ich weiß was
- 00:39:21sie meinen es ist schon so dass bei uns
- 00:39:23die das gefühl dass der staat das geld
- 00:39:25einfach stiehlt ist bei uns sicher
- 00:39:28weniger ausgeprägt weil wir selber
- 00:39:29darüber bestimmen können wie hohe
- 00:39:31steuern bezahlen wollen das ist schon
- 00:39:33etwas anders ausgeprägt da sind wir
- 00:39:35eigentlich jetzt fast schon in der
- 00:39:36politik und das ist ein weiteres feld
- 00:39:38das nicht sehr interessiert sie haben
- 00:39:40das auch am anfang erwähnt dass ihre
- 00:39:41forschung ja in der politik auch einen
- 00:39:43großen einfluss hat wenn wir den schritt
- 00:39:47jetzt machen von der finanzkrise in die
- 00:39:48staatsschuldenkrise wo wir uns heute
- 00:39:50befinden kämpfen ja sehr viele
- 00:39:52industriestaaten damit
- 00:39:53dass ihre schulden ihres ihre haushalte
- 00:39:56überschuldet sind und das wiederum wirkt
- 00:39:58sich stark aufbaus beispielsweise auf
- 00:40:00die zukünftige finanzierung der
- 00:40:01altersvorsorge
- 00:40:02jetzt ist es ja so dass wir länger leben
- 00:40:06und das müsste eigentlich allen menschen
- 00:40:08einleuchten dass wenn wir länger leben
- 00:40:10dass wir entweder länger arbeiten oder
- 00:40:11mehr sparen fürs alter
- 00:40:14aber offensichtlich ist das politisch
- 00:40:17fast nicht durchzubringen woran liegt
- 00:40:19das
- 00:40:21nun auch das ist nicht mein
- 00:40:24spezialgebiet
- 00:40:25ich antworte also einfach als alter mann
- 00:40:28und nicht als fachperson sicher hat sich
- 00:40:37in meiner lebenszeit das konzept von
- 00:40:39recht und anspruch entwickelt welche
- 00:40:42rechte gesteht man den menschen zu und
- 00:40:44vor welchen schicksalsschlägen müssen
- 00:40:46sie geschützt werden
- 00:40:50in europa wird beispielsweise den
- 00:40:53menschen das recht zugestanden dass sie
- 00:40:55vor krankheit geschützt werden
- 00:40:57das ist ein recht ein anspruch sie haben
- 00:41:00ein anrecht auf medizinische betreuung
- 00:41:02in den usa ist das nicht so eindeutig
- 00:41:08wenn auch heute mehr us bürger dafür
- 00:41:11sind kürzlich gab es wieder einen
- 00:41:13rückschlag
- 00:41:13aber viele menschen haben inzwischen
- 00:41:15mehr rechte und ein würdevoller
- 00:41:18ruhestand wird heute als recht
- 00:41:20betrachtet und plötzlich oder vielmehr
- 00:41:31nach und nach über die letzten jahre
- 00:41:33wurde uns dieses recht wieder
- 00:41:35weggenommen oder geschmälert
- 00:41:36das können die leute schwer akzeptieren
- 00:41:39was nicht erstaunlich ist so groß und es
- 00:41:42ist ja vielleicht noch nicht mal so dass
- 00:41:45das recht schon genommen wird sondern es
- 00:41:47wird nur gedroht
- 00:41:48das recht zu nehmen oder zu vermindern
- 00:41:50die verpflichtungen runterzufahren und
- 00:41:53sie sagen ja in ihrer theorie dass der
- 00:41:54angst dass die angst vor dem verlust
- 00:41:56viel größer ist als der mögliche
- 00:41:59entgangene gewinn musste man das kann
- 00:42:04man das in
- 00:42:05diesem thema den leuten erklären und
- 00:42:07sagen ihr gewinnt dafür mehr sicherheit
- 00:42:09im alter wenn je länger arbeitet ist das
- 00:42:12würden die menschen darauf anders
- 00:42:13reagieren ganz bestimmt zuerst einmal
- 00:42:18ist es logisch dass die leute sich gegen
- 00:42:20jede reform wäre reformen funktionieren
- 00:42:26meistens weniger gut als erwartet und
- 00:42:28zwar weil jede reform gewinner und
- 00:42:31verlierer produziert wobei die
- 00:42:33potenziellen verlierer einer reform viel
- 00:42:35stärker bekämpfen als die potenziellen
- 00:42:37gewinner voll
- 00:42:38das hat einen großen einfluss darauf wie
- 00:42:41sich die dinge entwickeln
- 00:42:51es gibt daher bestrebungen sachverhalte
- 00:42:54anders zu präsentieren
- 00:42:56vorgestern las ich in einem artikel den
- 00:42:59mir jemand geschickt hatte es ist
- 00:43:01einfach verluste wahrzunehmen
- 00:43:03aber wenn leute etwas als verlust
- 00:43:05empfinden ist es viel schwieriger sie
- 00:43:07davon zu überzeugen diese als gewinn zu
- 00:43:10sehen
- 00:43:18wenn also leute angst haben etwas zu
- 00:43:21verlieren ist es schwierig sie vom
- 00:43:23gegenteil zu überzeugen das ist ein dort
- 00:43:30das größere problem zeigt sich zwischen
- 00:43:33den generationen leute die heute
- 00:43:36pensioniert werden finden die rente
- 00:43:38stehen ihnen zu
- 00:43:39das anrecht auf ihre rente habe man
- 00:43:42ihnen versprochen
- 00:43:48es gibt also viele gründe für diese
- 00:43:51verlust aversion die manche leute haben
- 00:43:53doch früher oder später werden wir
- 00:43:55länger arbeiten müssen
- 00:43:57das scheint unvermeidbar und ist wohl
- 00:43:59eine gute sache
- 00:44:02das liegt ja auch eigentlich auf der
- 00:44:04hand wenn wir uns selbst fragen
- 00:44:06wenn ich etwas 17 das merkt man auch bei
- 00:44:08kindern wenn man ihnen etwas wegnimmt
- 00:44:10ist das viel schlimmer als wenn sie es
- 00:44:11noch gar nicht haben also offenbar
- 00:44:13ticken wir so und sie haben das auch
- 00:44:16deutlich heraus gefunden gibt es ja ein
- 00:44:17anderes interessantes
- 00:44:18totaler und sonst ein taler hatten sie
- 00:44:20bereits erwähnt auf deutsch der anstoß
- 00:44:24also dass man menschen durch die
- 00:44:25richtige frage stellung dazu anstößt die
- 00:44:29richtige entscheidung zu fällen
- 00:44:30ein beispiel das immer wieder genannt
- 00:44:32wird ist die organspende
- 00:44:34das thema wurde in dieser sendung
- 00:44:36kürzlich auch behandelt wie kann man
- 00:44:38mehr menschen dazu bringen ihr organ zu
- 00:44:40spenden nicht indem man sie fragt wollen
- 00:44:42sie ihr organ spenden sondern indem man
- 00:44:44sagt eigentlich spenden alle menschen
- 00:44:46ihre organe außer jemand setzt sich hin
- 00:44:49und schreibt ich will mein organ nicht
- 00:44:51spenden
- 00:44:52und dieses prinzip wird von den beiden
- 00:44:54autoren liebert ära paternalismus
- 00:44:58genannt und da sie schon einen gewissen
- 00:45:01gegensatz wie viel freiheit lässt man
- 00:45:03denn den menschen noch wenn man
- 00:45:05eigentlich ihre entscheidung schon vor
- 00:45:07spurt vor allem hat man herausgefunden
- 00:45:15wie sehr man das verhalten von leuten
- 00:45:17mit dem vorgeben von standard antworten
- 00:45:20beeinflussen kannst du affe im sinn von
- 00:45:22wenn sie nichts tun passiert das und das
- 00:45:29ob sie nun ankreuzen müssen dass sie
- 00:45:32ihre organe spenden wollen oder
- 00:45:33ankreuzen dass sie ihre organe nicht
- 00:45:35spenden wollen
- 00:45:37sollte sie nicht beeinflussen denn sie
- 00:45:39müssen nur ein kreuz machen das ist
- 00:45:41keine große sache aber wie sich zeigte
- 00:45:44hatte es einen großen einfluss in
- 00:45:47europäischen ländern mit
- 00:45:48zustimmungsregelung in denen also die
- 00:45:51standard antwort lautet ich spende meine
- 00:45:53organe ist die spenderquote bei 85 bis
- 00:45:5695 prozent in den anderen ländern ist
- 00:45:59sie bei 10 bis 20 prozent mit den ost
- 00:46:02werden die quoten in deutschland und
- 00:46:03österreich weiß ich nicht mehr
- 00:46:05interessant ist aber dass im einen land
- 00:46:07die widerspruchsregelung und im anderen
- 00:46:10die zustimmungsregelung gilt und der
- 00:46:12unterschied in der spenderquote ist
- 00:46:14gigantisch das ist lieber therapie ihre
- 00:46:19vertreter finden zum wohl der
- 00:46:20gesellschaft brauchen wir viele organe
- 00:46:22also lautet standard antwort ich spende
- 00:46:25eine organe
- 00:46:27es ist freiwillig wer seine organe nicht
- 00:46:29spenden will muss es nicht tun aber weil
- 00:46:32system zwei träge ist kreuzen die
- 00:46:34meisten leute die standard-antwort an
- 00:46:43ähnliche dinge kann man auch beobachten
- 00:46:45wenn nicht wie bei der organspende die
- 00:46:48gesellschaft sondern das individuum
- 00:46:50profitiert das sieht man bei den
- 00:46:55betriebsrenten in den usa bei einer
- 00:46:57lohnerhöhung steigen die beiträge
- 00:46:59automatisch außer der arbeitnehmer
- 00:47:01kreuzt an dass er weniger sparen dadurch
- 00:47:04lägen die leute viel mehr auf die hohe
- 00:47:06kante
- 00:47:07nur wenn sie nicht weiter sparen wollen
- 00:47:09kreuzen sie das an den manager in den
- 00:47:13usa ist dadurch in einigen betrieben die
- 00:47:16sparquote von 3 prozent auf 11 prozent
- 00:47:18gestiegen nur durch diese standard
- 00:47:21antworten
- 00:47:21in den usa hat man also die leute nicht
- 00:47:24durch ein gesetz sondern durch die
- 00:47:26manipulation mittels einer standards
- 00:47:28antwort zum sparen bewegt dass dich wort
- 00:47:33genannt manipulation das ist das was
- 00:47:35nicht beschäftigt weil theorie sagt ja
- 00:47:37weil wir das wissen was unter anderem
- 00:47:39herausgefunden haben das system zwei
- 00:47:41eben träge ist müssen wir system 1
- 00:47:44überlisten indem wir eine andere frage
- 00:47:45stellen und sie sagen aber gleichzeitig
- 00:47:48dieser libertäre paternalismus ist dann
- 00:47:50gerechtfertigt wenn er transparent ist
- 00:47:53wie reagiere ich denn wenn ich eine
- 00:47:55andere frage bekomme und mir
- 00:47:57gleichzeitig gesagt wird diese frage ist
- 00:47:59deshalb anders weil sich nicht
- 00:48:00überlisten bin ich dann nicht wach genug
- 00:48:03und zu sagen achtung da versucht jemand
- 00:48:06zu überlisten
- 00:48:09in der voest in mexiko zuerst einmal
- 00:48:12muss man in vielen situationen die dinge
- 00:48:15vor spuren großer zeiler und kerstin
- 00:48:18machen ihre idee am beispiel einer
- 00:48:20cafeteria fest in der speisen
- 00:48:22ausgestellt werden
- 00:48:26was soll der betreiber seinen gästen auf
- 00:48:29augenhöhe präsentieren
- 00:48:31gesunde speisen oder solche die
- 00:48:33dickmacher er muss sich entscheiden
- 00:48:35und warum sollte er seine gäste nicht
- 00:48:37dabei unterstützen sich zu kontrollieren
- 00:48:39und dinge zu essen die ihnen gut tun
- 00:48:42denn eigentlich wollen sie sich gesund
- 00:48:44ernähren
- 00:48:45aber wenn sie speisen sehen die dick
- 00:48:47machen sind sie versucht diese zu wählen
- 00:48:58das ist das grundprinzip
- 00:49:00man gibt den leuten eine kleine auswahl
- 00:49:03in gewissen bereichen wie der
- 00:49:05organspende schlagen sonst in unfairer
- 00:49:07aber nicht die standard antwort vor
- 00:49:10sie zwingen die leute sich zu
- 00:49:11entscheiden sie geben zwei antwort zuvor
- 00:49:14von denen man eine ankreuzen muss hier
- 00:49:17gewichten sie die freiheit stärker als
- 00:49:20dem paternalismus in gewissen bereichen
- 00:49:22finden die verhaltensökonomen diese
- 00:49:24methode besser wenn wir noch einen
- 00:49:35moment bei der freiheit bleiben haben
- 00:49:36sie auch einen erstaunlichen fund
- 00:49:38gemacht befund gemacht sie sagen dass
- 00:49:40die menschen eigentlich weniger den
- 00:49:42fakten traum die sie lesen können die
- 00:49:45sie erfahren können sondern sie glauben
- 00:49:47eigentlich primär menschen denen sie
- 00:49:50vertrauen
- 00:49:50also ich halte mich wenn ich mir eine
- 00:49:52meinung bilde eigentlich eher an
- 00:49:53personen als an fakten
- 00:49:55das bedeutet wenn wir noch mal
- 00:49:57zurückkommen zu den politischen reformen
- 00:49:59sei es so altersvorsorge oder was auch
- 00:50:00immer dass ich menschen vertrauen muss
- 00:50:04wenn also das man vertrauenswürdige
- 00:50:07personen an der spitze haben muss einmal
- 00:50:09reformen durchbringen muss verleitet
- 00:50:11einen das nicht dazu zu sagen dass diese
- 00:50:15ganze auseinandersetzung mit
- 00:50:16führungspersönlichkeiten in der politik
- 00:50:18eigentlich viel schwieriger ist dass wir
- 00:50:20eigentlich autoritäten haben sollten die
- 00:50:22sagen wir können das wir wissen dass wir
- 00:50:24machen das jetzt so
- 00:50:33das ist sicher nicht mein spezialgebiet
- 00:50:35aber ich kann etwas erzählen dass ich
- 00:50:38vor zwei wochen in china erlebt habe ich
- 00:50:40reiste ferienhalber durch das land und
- 00:50:43was einheimische touristenführer dort am
- 00:50:45meisten sagen ist regierung eigentlich
- 00:50:48hört man vor allem zwei begriffe eltern
- 00:50:50und regierung aber dort tut die
- 00:50:53regierung viel für die menschen und sie
- 00:50:55fällt entscheidungen für sie hier in der
- 00:50:57schweiz erleben sie das andere extrem
- 00:50:59sie können gegen alles das referendum
- 00:51:01ergreifen beide systeme haben vor und
- 00:51:07nachteile und sie widerspiegeln auch die
- 00:51:09jeweilige kultur des landes leuten die
- 00:51:12referenten gewohnt sind die damit
- 00:51:14aufgewachsen sind und erlebt haben was
- 00:51:16sie bewirken kann man kein autoritäres
- 00:51:18regime aufzwingen
- 00:51:22einerseits ist es nicht klar wie die
- 00:51:25chinesen reagieren würden wenn man sie
- 00:51:27von ihrem autoritären system befreien
- 00:51:29würde und ihnen absolute freiheit gebe
- 00:51:32ich glaube das kann man nicht einfach
- 00:51:34beantworten
- 00:51:35vielleicht ist das mein pessimismus aber
- 00:51:37ich sehe dafür keine einfache antwort
- 00:51:42fast schon wieder am anfang und damit
- 00:51:44auch bald am schluss ihr pessimismus
- 00:51:47sie bezeichnen sich selbst als
- 00:51:49defensiven pessimisten
- 00:51:51was meinen sie damit ich habe das wort
- 00:51:58nicht verstanden was ich gesagt habe ich
- 00:52:00habe leider das englische original nicht
- 00:52:03aber ich habe gelesen dass sie sich als
- 00:52:04defensive nicht abgespeichert
- 00:52:06skeptischen aber sieht sie nennen es
- 00:52:08defensiven pessimisten bezeichnen
- 00:52:12[Gelächter]
- 00:52:14daran erinnere ich mich nicht es gibt
- 00:52:23den ausdruck defensiven pessimismus
- 00:52:26das heißt wenn man mit dem schlimmsten
- 00:52:28rechnet ist man immer positiv überrascht
- 00:52:31als pessimist habe ich große vorteile
- 00:52:36ich bin fast nie enttäuscht
- 00:52:39weil ich mit dem schlimmsten rechnen bin
- 00:52:41ich recht oft positiv überrascht denn
- 00:52:44die welt zeigt sich meistens besser als
- 00:52:46ich erwartet habe
- 00:52:49das erlebe ich bei kleinen dingen immer
- 00:52:51wenn ich meine schlüssel nicht finde
- 00:52:53denke ich ich hätte sie verloren und
- 00:52:55dann finde ich sie und bin erleichtert
- 00:52:56eigentlich ist das sehr denn ich finde
- 00:52:59sie fast immer
- 00:53:00trotzdem denke ich jedes mal ich hätte
- 00:53:02sie verloren wenn sie den pessimismus
- 00:53:08doch so nicht hochhalten aber doch
- 00:53:10eigentlich für eine realistischere
- 00:53:11einschätzung der welt und des geschehens
- 00:53:13halten
- 00:53:14warum machen sie sich dann sorgen über
- 00:53:16die pessimisten darüber dass die leute
- 00:53:18zu wenig hoffnungsvoll sind hob ist es
- 00:53:27seien schon fängt durch ich denke
- 00:53:29hoffnung ist wesentlich für das
- 00:53:30menschliche glück und wohlbefinden das
- 00:53:32hoffen zu können dass die dinge besser
- 00:53:35werden ist sehr wichtig für uns menschen
- 00:53:37ohne diese hoffnung fehlt einem etwas im
- 00:53:40leben wie groß und umfassend diese
- 00:53:47hoffnung sein muss weiß ich nicht aber
- 00:53:49wenn menschen den eindruck haben in
- 00:53:52einer welt zu leben die schlimmer wird
- 00:53:54finde ich das sehr traurig einem
- 00:54:05letztlich das system 1 er hilft
- 00:54:08optimistisch zu sein als das system 2
- 00:54:15tendenziell sind die meisten menschen
- 00:54:17optimisten
- 00:54:21ich bin meistens optimistisch
- 00:54:23das ist ganz natürlich wir machen pläne
- 00:54:30wir haben wünsche und verwirkliche sie
- 00:54:32die meisten menschen können von dieser
- 00:54:35haltung profitieren
- 00:54:38interview ob er optimistisch sind oder
- 00:54:40nicht wirkt sich auf unsere
- 00:54:42lebenseinstellung und weltsicht aus es
- 00:54:45beeinflusst unsere art zu leben und die
- 00:54:47welt in der wir leben wahrzunehmen mixa
- 00:54:50der 52 kapitel lehman habe vier abba the
- 00:54:53world
- 00:54:55also sind sie am schluss reicht gar
- 00:54:57nicht so unglücklich damit das system
- 00:54:58zwei nicht immer da ist und dann nur
- 00:55:00dann zum zuge kommt wenn es soll und
- 00:55:02system 1 eigentlich versagt dann doch
- 00:55:11nicht ich habe gehofft wir können
- 00:55:13optimistisch schließen aber bleiben wir
- 00:55:15dabei bleiben wir ausgewogen und sagen
- 00:55:18hab ich bin auch froh wenn wir mit einem
- 00:55:21optimistischen gedanken schließen können
- 00:55:24dann zeigen wir dabei professor kai
- 00:55:26niemann
- 00:55:27ich danke ihnen ganz herzlich für dieses
- 00:55:28gespräch
- 00:55:32[Musik]
- Optimismus
- Pessimismus
- Verhaltensökonomie
- Denksysteme
- Unsicherheit
- Nobelpreis
- Anchoring
- Priming
- Psychologie
- Wirtschaft