Südtirol unterm Faschismus 2: Die Option

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Summary

TLDRIm zweiten Teil zur Geschichte Südtirols unter dem Faschismus wird die Option von 1939 behandelt, bei der die Südtiroler zwischen italienischer Staatsbürgerschaft und deutscher Zugehörigkeit wählen mussten. Diese Entscheidung führte zu einer tiefen Spaltung innerhalb der Gemeinschaft, da viele gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen oder ihre Identität aufzugeben. Die völkische Kämpferin Südtirols wurde gegründet, um die nationalsozialistische Ideologie zu fördern. Der Prozess der Umsiedlung war von Unsicherheiten und Propaganda geprägt, und die tatsächliche Umsetzung war problematisch. Der Zweite Weltkrieg und der Sturz Mussolinis führten schließlich zur Annullierung der Option und zur Rückkehr vieler Südtiroler.

Takeaways

  • 📅 1939: Beginn der schmerzlichen Option für Südtiroler.
  • 🤔 Entscheidung: Italienische Staatsbürgerschaft oder deutsche Zugehörigkeit?
  • 👥 Gründung der völkischen Kämpferin Südtirols.
  • ⚔️ Spaltung der Gemeinschaft zwischen Optanten und Da-Bleibenden.
  • 📜 Mussolini-Hitler-Abkommen führt zur Umsiedlung.
  • 💔 Emotionale Belastung und Druck auf die Bevölkerung.
  • 📰 Propaganda und finanzielle Unterstützung aus Deutschland.
  • 🏠 Nur ein Teil der Optanten verlässt tatsächlich die Heimat.
  • 🚫 Sturz Mussolinis annulliert die Option.
  • 🔄 Rückkehr der Südtiroler nach dem Krieg.

Timeline

  • 00:00:00 - 00:05:00

    Im Jahr 1939 steht Südtirol vor einer schmerzhaften Entscheidung: die Option. Die Südtiroler müssen wählen, ob sie ihre Heimat verlassen oder ihre Identität aufgeben wollen. Die Gründung des völkischen Kämpferbundes 1933 zeigt die nationalsozialistische Ausrichtung vieler junger Südtiroler, die sich von Hitler als Befreier erhoffen. Doch Hitlers politische Überlegungen sind komplex, da Mussolini ein wichtiger Verbündeter ist und die faschistische Herrschaft in Italien nicht destabilisieren will. Die Option wird als Lösung für die italienische Assimilierungspolitik gesehen, was zu einem tiefen Riss in der Gesellschaft führt.

  • 00:05:00 - 00:10:00

    Die Verhandlungen zwischen Hitler und Mussolini am 23. Juli 1939 besiegeln das Schicksal der Südtiroler: Sie sollen umgesiedelt werden. Die Umsiedlung wird als ethnische Flurbereinigung bezeichnet, und die Südtiroler stehen vor der Wahl, die italienische Staatsbürgerschaft zu behalten oder die Zugehörigkeit zum Deutschen Reich anzunehmen. Beide Optionen sind mit großen Verlusten verbunden, was zu einem tiefen Konflikt innerhalb der Gemeinschaft führt. Die Entscheidung wird von emotionalem Druck und Propaganda begleitet, die die Menschen in die eine oder andere Richtung drängt.

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    Die Option führt zu einer Spaltung der Südtiroler in zwei Lager: die Optanten und die Da-Bleiber. Der Widerstand gegen die Umsiedlung wächst, und die Propaganda der Nationalsozialisten verstärkt den Druck auf die Bevölkerung. Trotz der hohen Zahl der Optanten verlassen nur wenige tatsächlich die Heimat, da die Bedingungen für die Umsiedlung unklar sind und der Krieg fortschreitet. Nach dem Sturz Mussolinis 1943 wird die Umsiedlung endgültig gestoppt, und viele Südtiroler, die für die Abwanderung gestimmt haben, finden sich in einer rechtlichen Grauzone wieder, ohne Staatsbürgerschaft und ohne Heimat.

Mind Map

Video Q&A

  • Was war die Option in Südtirol?

    Die Option war eine Entscheidung, die Südtiroler 1939 treffen mussten, ob sie die italienische Staatsbürgerschaft annehmen oder zur deutschen Reichszugehörigkeit optieren wollten.

  • Welche Organisation wurde 1933 in Südtirol gegründet?

    Die völkische Kämpferin Südtirols, eine nationalsozialistisch ausgerichtete Organisation.

  • Was geschah mit den Südtirolern, die optierten?

    Die meisten optierten Südtiroler mussten ihre Heimat verlassen und wurden umgesiedelt.

  • Wie viele Südtiroler optierten tatsächlich?

    Von etwa 250.000 Südtirolern entschieden sich 86 Prozent zu optieren, aber nur 75.000 verließen tatsächlich die Heimat.

  • Was war das Ergebnis des Mussolini-Hitler-Abkommens?

    Das Abkommen führte zur Umsiedlung der Südtiroler und zur Lösung des Minderheitenproblems für Mussolini.

  • Wie wurde die Option von der Bevölkerung wahrgenommen?

    Die Option führte zu einer Spaltung innerhalb der Gemeinschaft, mit heftigen Konflikten zwischen den Optanten und den Da-Bleibenden.

  • Was passierte nach dem Sturz Mussolinis?

    Der Sturz Mussolinis führte zur Annullierung der Option und zur Rückkehr vieler Südtiroler.

  • Was war die sizilianische Legende?

    Eine Propagandalüge, die besagte, dass die Südtiroler nach Sizilien umgesiedelt werden sollten.

  • Wie wurde die Option propagiert?

    Durch finanzielle Mittel aus Deutschland, Flugblätter und andere Propagandamaßnahmen.

  • Was geschah mit den Südtirolern, die nicht optierten?

    Sie wurden oft als Verräter bezeichnet und litten unter dem nationalsozialistischen Terror.

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    in diesem zweiten teil zur geschichte
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    südtirols unter dem faschismus geht es
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    um die option zeit wenn ihr mehr zu
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    realisierung südtirols von 1922 bis
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    1939 wissen wollt dann klickt hier oben
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    das jahr 1939 eröffnet das wohl
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    schmerzlichste kapitel in der neueren
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    geschichte südtirols und die option
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    stellt die südtiroler die tirolerinnen
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    vor eine schwierige entscheidung die
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    heimat zu verlassen oder auf die eigene
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    identität zu verzichten
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    [Musik]
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    1933 wird der völkische kämpferin
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    südtirols gegründet eine illegale
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    organisation die nationalsozialistisch
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    ausgerichtet und nach dem führerprinzip
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    aufgebaut ist die meisten mitglieder
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    sind unter 28 jahre alt und gehörten
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    vorher den turnerbund und dem
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    alpenverein an die ja wie alle deutschen
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    vereine von den faschisten aufgelöst
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    worden sind in hitler sehen sie den
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    befreier südtirols von der
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    faschistischen herrschaft hitler hat ja
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    schon österreich unter studenten land an
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    das nationalsozialistische deutsche
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    reich angeschlossen und als nächstes
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    wird das südtirol heimholen davon sind
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    sie überzeugt
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    habe sie deutschen sich denn wenn in
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    südtirol auch deutsch gesprochen wird so
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    sind für hitler andere machtpolitischen
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    überlegungen viel wichtiger mussolini
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    ist ein wichtiger verbündeter die
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    faschistische bewegung ist im grunde ein
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    vorläufer der nationalsozialistischen
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    bewegung und hitler hat einiges von
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    mussolini übernommen politisch stehen
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    sie also für die selben ideen und der
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    führer hat aus dieser einstellung auch
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    nie einen hehl gemacht ganz deutlich
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    wird in seiner rede am 7 mai
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    1938
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    verdankt er in mussolini dass er dem
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    anschluss österreichs an das deutsche
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    reich zugestimmt hat runter bekräftigte
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    noch einmal dass die alpen grenzen also
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    jene des brenners unantastbar ist und
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    bleibt eine richtige watsch'n für die
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    hoffnungsvollen südtirolerinnen könnte
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    man sagen ein anschluss des landes an
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    das deutsche reich ist also
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    ausgeschlossen
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    dennoch muss eine lösung für die
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    südtirol frage her die gegen die
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    italiani sierung politik rebellierenden
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    südtirolerinnen sind nämlich auch für
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    mussolini ein problem und da ist bereit
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    sich dieses trotzigen volkes ein für
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    allemal zu entledigen zumindest von den
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    nervigen teil davon der wirtschaftlich
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    nicht so ins gewicht fällt es geht um
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    die circa 220 tausend deutsch tiroler
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    und um 20.000 ladiner inzwischen leben
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    auch 80.000 jena in alto adige haben 23
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    juli 1939 wird in berlin dass hitler
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    mussolini abkommen unterzeichnet nach
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    zwei stunden verhandlungen an denen auch
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    der reichsführer ss heinrich himmler
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    wesentlich beteiligt ist ist das
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    schicksal der südtiroler besiegelt sie
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    sollen umgesiedelt werden ein volk aus
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    seiner heimat zu vertreiben anderswo
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    anzusiedeln wo bereits andere menschen
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    leben
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    das ist für faschisten und
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    nationalsozialisten ein sehr praktischer
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    und unbedenklicher weg um ethnische
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    konflikte zu lösen
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    sie haben sogar einen harmlos anmutenden
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    namen dafür die völkische
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    flurbereinigung die genauen richtlinien
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    für diese umsiedlung werden am 21
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    oktober
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    1939 nachgereicht alle südtirolerinnen
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    stehen vor der entscheidung vor der
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    option wollen sie die italienische
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    staatsbürgerschaft behalten oder die
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    deutschen reichs zugehörigkeit annehmen
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    das klingt jetzt als hätten sie wirklich
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    die möglichkeiten einer wahl in wahrheit
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    ist es aber so oder so ein großes
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    unglück wer nämlich italienisch optiert
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    verzichtet auf sein recht ein deutscher
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    eine deutsche zu sein und muss sich den
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    gesetzen des faschistischen italien
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    beugen
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    ohne widerrede her verrät die eigene
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    kultur wer deutsch optiert verzichtet
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    auf seine heimat sein land seinen
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    bauernhof und muss anderswo neue wurzeln
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    schlagen im grunde in der fremde er
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    verrät zwangsläufig sein heimatland so
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    oder so ist es ein fahrrad und unter den
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    südtirolern bilden sich nun zwei fronten
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    die da bleibe grund die optanten der
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    streit der noch viele jahre anhalten und
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    nachwirken wird der quer durch familien
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    geht ist gesetz für die mächtigen
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    hingegen ist das ein genialer schachzug
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    sie sehen in der option die geschickte
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    lösung ihres südtirol problems dabei
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    haben sie unterschiedliche meinungen
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    darüber wie das ganze konkret ausgehen
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    soll das deutsche reich hofft auf eine
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    total ahlhaus siedlung die südtiroler
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    sollen den beweglichen besitz mitnehmen
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    der grund und die unbeweglichen güter
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    müssen dann vom italienischen staat
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    ausgelöst werden deutschland hofft also
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    hohe entschädigungssumme zu dem junge
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    männer aus südtirol als soldaten für den
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    gerade begonnenen krieg das
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    faschistische italien hingegen kriegt
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    endlich dass minderheiten problem gelöst
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    denn wenn die trotzigen südtiroler mal
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    ausgesiedelt sind dann wird frieden im
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    land einkehren und die restlichen werden
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    schnell brave italiener werden in
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    italien rechnet damit dass nur ein teil
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    aussieht so dass die wirtschaft
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    südtirols nicht darunter leidet oder
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    sogar zusammenbricht und dann geht die
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    schlacht erst so richtig los bis zum 31
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    dezember
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    1939 müssen sich alle südtiroler
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    entschieden haben die männerstimmen auch
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    für die ehefrauen und die kinder ab
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    zunächst erhebt sich protest sogar der
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    völkische kampf ring ist empört da
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    verspricht himmler den südtirolern ein
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    geschlossenes siedlungsgebiet irgendwo
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    soll also ein neues gleich schönes
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    südtirol entstehen aber wo dieses gebiet
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    dann liegen soll darüber gibt es große
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    unsicherheit es ist der krieg und das
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    gebiet muss erst erobert werden so
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    verzögert sich die übersiedelung und
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    schließlich wird sie nur von einem teil
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    der optanten vollzogen auf alle fälle
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    wird anfangs mit diesem geschlossenen
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    siedlungsgebiet geworden es kursieren
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    gerüchte wo es sein könnte zuerst wird
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    galizien angedacht also das südliche
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    bohlen dann elsass lothringen dann pro
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    tag gibt es dann die wahnwitzige idee
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    die städte dort sollen einfach den namen
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    der südtiroler städte erhalten
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    es soll also dort wieder ein bozen und
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    meran und so weiter geben dann denken
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    einige an die krim halbinsel
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    dass in den jeweiligen landstrichen der
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    schon menschenleben und diese für die
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    südtiroler ansiedler erst aus ihren
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    häusern vertrieben werden müssen das ist
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    für die nationalsozialisten kein problem
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    der vks gibt sich illusion hin hitler
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    umstimmen zu können wenn ihnen das
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    südtiroler volk seine führer treue
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    beweist und mit 100 prozent für die
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    option also für die aussiedlung stimmt
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    und damit den faschistischen italien
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    eine klare absage erteilt so verwandelte
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    völkische kampf ring die option
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    geschickt um in eine abstimmung für oder
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    gegen das faschistische italien und
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    seine südtirol politik diese ist bei den
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    südtiroler natürlich verhasst warum
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    entscheiden sich zwar viele für die
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    option obwohl sie auch gegen die
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    umsiedlung sind ein logischer
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    widerspruch natürlich aber man sieht der
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    emotionale druck ist enorm und dann
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    verbreiten die befürworter der option
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    die wirksamste propagandalüge wer für
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    stadtleben stimmt wird so oder so die
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    heimat verlieren denn die südtiroler
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    sollen nach sizilien zwangsumgesiedelt
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    werden oder in andere gegenden südlich
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    des bbi diese sizilianische legende hat
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    man sich in berlin ausgedacht sie wird
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    propagandaminister joseph goebbels
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    zugeschrieben und wenn einige dann immer
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    noch nicht zu überzeugen sind dann hilft
  • 00:08:31
    der nationalsozialistische terror nach
  • 00:08:33
    natürlich kommen die finanziellen mittel
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    für diese gut funktionierende
  • 00:08:37
    propagandamaschinerie aus deutschland so
  • 00:08:40
    gelangen flugblätter kettenbriefe und
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    hetzschriften gegen die da bleibe bis
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    ins kleinste bergbauern dorf und auch
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    sonst kommen optanten in den genuss
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    vieler vorteile so kommen die südtiroler
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    frei aus den gefängnissen sie kehren aus
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    der verbannung zurück und es gibt eigene
  • 00:08:59
    deutschkurse für die kinder der
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    zukünftigen auswanderer die nazis können
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    ungehindert agieren denn der
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    faschistische verwaltungsapparat
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    schreitet vorerst nicht ein erst später
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    einen die faschisten die gefahr alle
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    südtirolerinnen könnten auswandern und
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    so das land wirtschaftlich
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    zusammenbrechen lassen so berichten die
  • 00:09:22
    für die option zuständigen funktionäre
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    stolz von muster dörfern wo alle
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    geschlossen für das gehen abgestimmt
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    haben die das lager sind unorganisiert
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    und haben keine finanziellen mittel um
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    der propaganda der nationalsozialisten
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    etwas dagegenzusetzen erst spät im
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    november 1939 schließt sich südtirols
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    widerstand zum andreas hoh verbund
  • 00:09:45
    zusammen und bietet psychologischen
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    beistand für jene familien die den
  • 00:09:50
    terror der nazis ausgesetzt sind weil
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    sie nicht optieren wollen der führende
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    kampf der da bleibe kanonikus michael
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    gamper betont immer wieder dass die
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    identität der südtiroler auch in italien
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    erhalten bleiben wird der
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    antifaschistische andreas hofer bund
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    zählt zwar nur wenige mitglieder aber er
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    macht es dann später möglich dass 1945
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    die südtiroler volkspartei gegründet
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    werden darf die sich für die belange
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    aller südtiroler einsetzen will jena
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    bleibt genauso wie jene da gehe aber das
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    passiert später noch sind wir mitten im
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    propaganda kampf und erwartet erhalten
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    die da blaimer hilfe vom faschistischen
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    staat durch die versprechungen italiens
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    haben wohl eher den gegenteiligen effekt
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    die südtiroler haben längst begriffen
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    dass von den faschisten nichts gutes zu
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    erwarten ist tom ist das missfallen groß
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    die faschistische unterdrückung reicht
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    nämlich bis ins letzte berg bauen dorf
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    und die schlechte wirtschaftslage
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    setzt den bauern zusätzlich zu strohen
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    versteigerung oder verpfändung ihrer
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    höfe und auch hin da gibt es keine
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    arbeitsstellen weil das arbeitsamt in
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    den händen der italiener ist in diesen
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    monaten gehen freundschaften zu bruch
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    familien brechen auseinander
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    erbitterte feindschaften entstehen die
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    südtiroler sind in gera und da bleibe
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    aufgespalten und die optanten werden als
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    nazis und heimat verräter verleumdet die
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    da bleibe hingegen waren von diesen als
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    walter oder juden betitelt auch
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    die kirche ist gespalten der großteil
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    der priester ist fürs dableiben der
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    briggs nach 40 auf johannes geißler
  • 00:11:33
    spricht sich fürs optieren aus sein
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    generalvikar neues bomb an ihn ist
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    nämlich ein feuriger bewunderer hitlers
  • 00:11:40
    im juni 1940 also relativ spät ob dieter
  • 00:11:45
    förster für deutschland und rechtfertigt
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    sich mit dem satz der gute hirte folgt
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    seiner herde aber nur 20 prozent des
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    klerus folgenden nur 10 des deutschen
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    teils der diözese trier und dennoch wird
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    sein vorbild von den nationalsozialisten
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    propagandistisch ausgeschlachtet von
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    circa 250.000 südtirolern entscheidend
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    sich 86 prozent zu optieren also
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    ungefähr
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    213.000 südtiroler nur 75.000 verlassen
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    tatsächlich die heimat vor allem jene
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    die weniger zu verlieren haben also
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    besitz lose und arbeiter die größte
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    auswanderungswelle entfällt auf das
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    erste jahr nach der option also 1940
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    dann sind es 50 prozent der optanten und
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    diese wandern nach österreich böhmen
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    westfalen und luxemburg aus in den
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    folgejahren gehen die auswanderungs
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    zahlen stark zurück dafür gibt es
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    mehrere gründe
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    der zweite weltkrieg schreitet voran
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    das siedlungsgebiet fehlt die von
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    deutschland erhofften ablösegelder
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    werden nicht ausbezahlt und die
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    organisatoren selbst allen voran ludwig
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    maier falkenberg der vertreter der
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    deutschen und siedlungs- behörde
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    verzögern bewusst die durchführung der
  • 00:13:04
    ersten aussiedler werden noch mit
  • 00:13:05
    marschmusik und mitreden in innsbruck
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    empfangen dann aber stellt sich
  • 00:13:09
    ernüchterung ein die später nachfolger
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    den optanten müssen sich mit
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    notunterkünften zufrieden geben und sie
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    müssen die arbeitsstelle akzeptieren die
  • 00:13:19
    ihnen zugeteilt wird
  • 00:13:21
    inzwischen ist auch die sizilianische
  • 00:13:23
    legende als legende aufgeflogen da sturz
  • 00:13:28
    mussolinis im juli 1943 bedeutet das
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    endgültige aus für die umsiedelung am 19
  • 00:13:34
    september 1943 marschiert die deutsche
  • 00:13:37
    wehrmacht in südtirol ein und besetzt
  • 00:13:39
    das land jetzt geraten die da bleibe ins
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    visier der nazis sie bekommen von den
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    nationalsozialistischen der in seiner
  • 00:13:47
    ganzen härte zu spüren vor allem jene
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    die sich wieder setzen oder sich den
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    kriegsdienst entziehen wollen friedel
  • 00:13:56
    volker wird verhaftet und ins kz dachau
  • 00:13:58
    deportiert
  • 00:14:00
    josef mayer nutzer stirbt auf dem weg
  • 00:14:02
    ins konzentrationslager dachau an den
  • 00:14:05
    folgen der haft kanonikus kamper
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    hingegen kann sich durch flucht einer
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    verurteilung einziehen von den 75.000
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    optanten kern nach dem krieg noch 20.000
  • 00:14:16
    zurück ein problem ergibt sich aber mit
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    den etwa 130000 südtirolern und
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    südtirolerinnen die das land nicht
  • 00:14:23
    verlassen haben obwohl sie für die
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    abwanderung gestimmt haben denn sie
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    haben keine italienische
  • 00:14:29
    staatsbürgerschaft mehr und die deutsche
  • 00:14:32
    reich zugehörigkeit haben sie auch noch
  • 00:14:34
    nicht erhalten
  • 00:14:35
    so sind sie plötzlich staatenlos oder
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    displaced persons wie die alliierten es
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    nennen also personen denn nicht an dem
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    ort beheimatet sind an dem sie gerade
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    leben es wird ein langer prozess werden
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    um die italienische staatsbürgerschaft
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    wieder zurückzuerhalten im september
  • 00:14:54
    1946 wird in paris das grobe de gasperi
  • 00:14:57
    abkommen geschlossen und damit sind dass
  • 00:15:00
    musulin hitler abkommen und die option
  • 00:15:03
    definitiv annulliert und hiermit
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    schließe ich auch das zweite video zur
  • 00:15:08
    geschichte südtirols unter dem
  • 00:15:10
    faschismus und ich hoffe wir sehen uns
  • 00:15:12
    beim nächsten mal wieder
  • 00:15:14
    [Musik]
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